2. Weltkrieg Folge des 1.? < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:56 Di 21.10.2008 | Autor: | C.B. |
Der Schwerpunkt unseres Referats über die Zeit in Deutschland zwischen dem 1. Weltkrieg und dem 2. Weltkrieg soll auf der Frage liegen, inwieweit der 2. Weltkrieg nach dem 1. Weltkrieg absehbar war, er also quasi eine Folge des 1. Weltkrieges war.
Leider gibt es konkret zu diesem Schwerpunktthema keine bzw. keine für uns brauchbaren Texte.
Danke schon mal für Eure Hilfe!
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:36 Di 21.10.2008 | Autor: | Josef |
Hallo C.B.,
Der Zweite Weltkrieg
Ursachen und Vorgeschichte:
Die Friedensregelungen nach dem Ersten Weltkrieg, die sich vorrangig an den nationalen Interessen der Siegermächte (v.a. Großbritannien, Frankreich, USA) ausrichteten, ermöglichten keine Stabilität im internationalen Staatensystem und ließen sehr bald alte zwischenstaatliche Spannungen wieder aufbrechen sowie neue entstehen. Zudem erschütterte die 1929 ausbrechende Weltwirtschaftskrise die entstandene Nachkriegsordnung nachhaltig. Deutschland waren durch den Versailler Vertrag besonders harte Bedingungen auferlegt worden, die es zur Zeit der Weimarer Republik (191833) v.a. auf diplomatischem Weg und durch friedliche Revision zu mildern beziehungsweise abzubauen suchte (u.a. Rapallovertrag 1922, Locarnopakt 1925, Mitgliedschaft im Völkerbund ab 1926).
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung unter A.Hitler (1933) wich Deutschland jedoch von dieser außenpolitischen Linie ab, leitete eine forcierte Aufrüstung ein und scheute bei seinem Versuch, schrittweise eine Gleichstellung mit den Westmächten zu erreichen, auch nicht vor zunehmend provokativen Maßnahmen sowie der Verletzung geschlossener Verträge zurück: 1933 Beendigung der Teilnahme an der Abrüstungskonferenz und Austritt aus dem Völkerbund, 1935 Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, 1936 Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland und Einmischung in den Spanischen Bürgerkrieg (193639, Entsendung der »Legion Condor«). Das mit Großbritannien geschlossene Flottenabkommen von 1935 erweiterte den deutschen Rüstungsspielraum und spaltete die Front von Stresa. Die britische Politik des Appeasement, die vorsichtige Haltung Frankreichs sowie der Isolationismus der USA ermunterten Deutschland bei der Verfolgung seiner expansionostischen Ziele: 1938 gliederte sich Deutschland Österreich (»Anschluss«) und nach dem Münchener Abkommen das Sudetenland ein. Im März 1939 annektierte Deutschland die übrigen tschechischen Gebiete (»Protektorat Böhmen und Mähren«).
Das nationalsozialistische »Großdeutsche Reich« wollte herrschende Kontinentalmacht in Europa werden; sein (von einer extremen Rassenideologie untermauertes) Streben nach Gewinnung von neuem »Lebensraum im Osten« und seine strikt antikommunistische (»antibolschewistische«) Ausrichtung programmierten einen künftigen Konflikt mit der Sowjetunion vor.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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