Allg. Frgn z.Entwurf v.Reglern < Regelungstechnik < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 14:29 Mi 22.07.2009 | Autor: | Aharon |
Hallo,
im Rahmen einer HiWi-Stelle geht es um die Anwendung von Regelkreisen auf circadiane Uhren. Ich habe begonnen, die entsprechende Literatur (Lunze, nur Band 1, Kapitel 1-8) zu lesen, allerdings nicht die Zeit gehabt, die Übungsaufgaben durchzuarbeiten. Das Buch, ebenso wie das Skript Grundlagen der Regelungstechnik (http://www.ifr.ing.tu-bs.de/lehre/downloads/skripte/Skript_GdR.pdf) ist sehr detailliert, und ich denke, die einzelnen Teilschritte verstanden zu haben. Was mir jedoch fehlt - und ich bei weiteren Internetrecherchen bisher leider nicht finden konnte, ist ein Umfangreiches Beispiel, bei dem der Entwurf eines Regelkreises von a-z gezeigt wird, also (entsprechens Lunze, Algorithmus 9.1, S.348) mit
Wahl der Regelkreisstruktur
Aufstellung eines Modells der Regelstrecke
Wahl der Reglerstruktur
Überprüfung der gegebenen Güteforderungen in Ersatzforderungen, die im gewählten Entwurfsverfahren direkt berücksichtigt werden können
Reglerentwurf: Festlegung der Reglerstruktur und Reglerparameter
Simulation des Regelkreisverhaltens
Bewertung der Güte des Regelkreises
Mir fehlt aufgrund des Umfangs des Stoffes und der Kürze der Zeit, in der ich mich in das Thema eingelesen habe, momentan einfach etwas der Überblick, und ich denke, ein umfangreiches Beispiel wie oben beschrieben, wäre hilfreich. Weiß jemand, ob ich irgendwo ein derartiges Beispiel in der Literatur/im Internet finden kann?
Mit freundlichen Grüßen und bestem Dank im Voraus,
Aharon
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 11:23 Sa 25.07.2009 | Autor: | Infinit |
Hallo Aharon,
was Du hier suchst, ist die komplette Lösung einer recht anspruchsvollen Regelaufgabe und das ist etwas, wofür sich Firmen und Ingenieurbüros Geld von ihren Kunden zahlen lassen, denn es gehört für eine sinnvolle Lösung recht viel Know-How dazu. Insofern ist es nicht verwunderlich,dass Du so etwas nicht einfach frei im Internet findest.
Eine allgemeingültige Lösung dürfte es hierbei auch nicht geben, da man meist alle Anforderungen, die man an so einen Regelkreis stellt, nicht hundertprozentig erfüllen kann. Das Ganze wird zu einer Optimierungsaufgabe.
Was man benötigt ist zunächst mal ein sinnvolles Modell für das zu lösende Problem. Das hängt von den zur Verfügung stehenden Signalen und von den einsetzbaren Komponenten des Regelkreises ab. Etliche Anforderungen sind nicht hundertprozentig zu erfüllen (schnelles Einschwingen versus Genauigkeit, akzeptables Verhalten bei auftretenden Störungen etc. ) und da beginnt genau die Ingenieurskunst zu wirken.
Das Verhalten der Komponenten sinnvoll in eine Simulation umzusetzen, ist dann der nächste Schritt und mit dessen Hilfe beginnt dann normalerweise eine Folge von Iterationen, bei denen man Abwägen muss, welches Verhalten noch akzeptabel und welches nicht mehr akzeptabel ist.
In diesem Umfeld sollst Du Dich als HiWi ja gerade bewegen, aber wie gesagt, eine Standardlösung gibt es sogut wie nicht bei der Auslegung von Regelkreisen.
Viele Grüße,
Infinit
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:47 Di 04.08.2009 | Autor: | Aharon |
Alles klar, das habe ich befürchtet. Vielen Dank dennoch.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:27 Do 13.08.2009 | Autor: | honno |
Hallo zusammen,
also es gibt tatsächlich Abhilfe zu den Herausforderungen der Regelungstechnik. Allerdings ist das eine kommerzielle Lösung und setzt somit gewisse Anforderungen (Notwendigkeit Budget auszugeben) voraus. Die Rede ist von einer Software names ecICP, welche aus Messdaten (aufgenommen im Zeitbereich) ein allgemeingültiges Modell zu der Strecke errchnet. Dieses Modell bildet den Ausgangspunkt zur Reglerauslegung. Zu dem Modell werden Reglerstruktur und Reglerparameter so errechnet, dass sich das das geregelte System gleichzeitig stör- und sollwertoptimal verhält. Die komplette Anwendung dauert wenige Sekunden. Leider wissen die Wenigsten, dass es so ein Tool gibt. Jedoch ist es bereits bei diversen Hochschulen im Einsatz, natürlich auch in der Industrie. Es lohnt sich also auf jeden Fall mal zu recherchieren, da ich denke, dass diese Software "Stand der Technik" ist.
Beste Grüße
honno
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