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Artikel: Artikel bei engl. Wörtern/Abk.
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 09:40 Mi 19.10.2011
Autor: Event_Horizon


Hallo!

Ich fange so langsam an, meine Abschlussarbeit zu schreiben, und dabei ist mir eine Frage aufgekommen.

Prinzipiell bin ich bemüht, Anglizismen so weit wie es geht zu vermeiden.
Aber das geht nicht immer. Speziell gibt es eine ganze Reihe Abkürzungen, die einen feststehenden Begriff bilden. Zum Beispiel "USB".
Die Frage ist nun, welches Geschlecht gibt man diesen Abkürzungen?

Ich lese meistens "das USB", dabei kann man die Abkürzung sogar deutsch hinschreiben: Universeller Serieller Bus. Also "der USB"?

Der Ausweg liegt oft darin, den Artikel zu vermeiden, oder durch Anhängen von deutschen Wörtern das Geschlecht vorzugeben:

Der USB-Anschluß
Die USB-Schnittstelle
Das USB-Kabel
Das USB-Protokoll

Funktioniert aber auch nicht immer:
ASIC - Application Specific Integrated Circuit (Anwendungsspezifische integrierte Schaltung)

Man deutet dieses Teil normalerweise männlich:

"Der ASIC besitzt 108 Kontakte"

obwohl es von der Übersetzung her eher weiblich ist.

Leider kann man an den ASIC kaum ein deutsches Wort anhängen, das müßte sowas wie Chip oder Schaltung sein, was aber bereits Teil der Abkürzung ist.




Gibt es irgendwelche Regeln für solche Probleme?


        
Bezug
Artikel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:31 Mi 19.10.2011
Autor: reverend

Hallo Event_Horizon,

eine gute Frage - und eine eindeutige Antwort: es gibt keine Regel.
Entscheidend ist die alte Dudenregel (von der dieser sich seit der Rechtschreibreform ein wenig verabschiedet hat), die als richtig einstuft, was signifikant häufig verwendet wird. So gilt inzwischen ja auch "wegen + Dativ" als akzeptable Nebenform.

Signifikant häufig kann einen gewissen (nie veröffentlichten) Prozentsatz bedeuten, oder auch den vorwiegenden Gebrauch einer bestimmten Wortform in einer definierbaren und hinreichend großen Gruppe oder Region.

Da wir anders als z.B. in Israel , Frankreich oder Island ja keine Institution vorhalten, die eine autoritative Eindeutschung vorschlägt, hängt der weitere Verlauf eines Fremdwortgebrauchs im wesentlichen vom Erstverwender ab. Im Computerbereich sind das oft die Hersteller selbst, oder aber Computerzeitschriften (viel schneller als Fachliteratur), die hier einen Standard setzen.

Folgende Herangehensweisen sind aber erkennbar:
1) Tendenziell wird bei ausgeschriebenen Wörtern eher das englische Original übernommen (das fast immer neutrisch ist) als eine echte Eindeutschung. Wo eine solche existiert oder zumindestens recht eindeutig denkbar ist, wird der Artikel der Eindeutschung auch auf das englische Wort ausgedehnt, Beispiel: die Festplatte, die Harddisk.
2) Problematisch wird es immer, wo eine Eindeutschung sich nicht durchsetzt und auch keine eindeutige mitgedacht wird. Ein junger Klassiker in dieser Hinsicht ist "mail", auch großgeschrieben. Interessanterweise gibt es sowohl die als auch das Mail, und die Verfechter des jeweiligen Artikels sind meist sehr uneinsichtig, dass die andere Variante ebenfalls häufig in Gebrauch ist.
3) Abkürzungen werden fast nie eingedeutscht, es sei denn, eine nahe verwandte Form ist bereits etabliert. Hier wird meistens das Neutrum bevorzugt, allerdings mit signifikanten Ausnahmen wie DNS/DNA, wo eher die o.g. "Regel" 1 gilt.
4) Dein Beispiel ASIC nimmt die Abkürzung "IC" auf, die schon seit den 70er Jahren als fester Begriff im Deutschen gilt. Obwohl man damals standardmäßig mit "integrierter Schaltkreis" (!) übersetzte, wurde die Abkürzung zum eigenständigen "Wort" und wurde von Anfang an neutrisch gebraucht. Ein Grund hierfür mag die Begriffsunterscheidung vom IC-Zug der Bahn gewesen sein, der auch in dieser Zeit aufkam. Das Wort "Zug" wurde meist weggelassen, so dass die Gattung "der IC" oder "der Intercity" hieß. Der ICE hat diesen Artikel dann geerbt.

Du kannst also getrost Deinem eigenen Sprachgefühl folgen. Dennoch ist absolut sicher, dass jemand anderes auch ein anderes Sprachgefühl hat und Deine Artikelwahl falsch findet.

Die Taktik, ein deutsches Nomen anzuhängen, das dann der Zusammensetzung das grammatische Genus verleiht, ist daher die sicherste. Die Salzkartoffel, das Prüfungsprotokoll und der CPU-Bus teilen die Eigenschaft, die sich aus einer unumstößlichen Regel im Deutschen herleitet: bei zusammengesetzten Hauptwörtern ist das Genus des letzten Nomens bestimmend.

Herzliche Grüße
reverend


Bezug
                
Bezug
Artikel: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:50 So 23.10.2011
Autor: Event_Horizon

Hallo reverend!

Irgendwie hätte ich es vorher wissen müssen...
Wer sonst hätte eine dermaßen umfassende und tiefgehende Antwort liefern können...

Ich danke dir, und werde das also ganz nach Gefühl machen.


Bezug
                        
Bezug
Artikel: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:48 So 23.10.2011
Autor: reverend

Hallo Event_Horizon,

> Irgendwie hätte ich es vorher wissen müssen...
>  Wer sonst hätte eine dermaßen umfassende und tiefgehende
> Antwort liefern können...

Na, das Thema steht mir doch sehr nahe. Das ist ja schon fast parawissenschaftlich. ;-)
Nee, im Ernst, ich habe darüber auch auf LEO schon ein paarmal diskutiert, und außer den wenigen Anhaltspunkten, die ich aufgeschrieben habe, ließ sich auch dort keine echte Regel ausmachen.

> Ich danke dir, und werde das also ganz nach Gefühl machen.

Klar, oder frag ein bisschen herum, wenn Dein Gefühl schlecht entscheidbar ist. Vielleicht ist wenigstens die generative Grammatik demokratisch, wo es die Physik doch schon nicht ist...

Grüße
reverend


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