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Bitte dringlichst um Korrektur: Frage (reagiert)
Status: (Frage) reagiert/warte auf Reaktion Status 
Datum: 12:22 Fr 19.06.2009
Autor: Dinker

Guten Mittag


Ich wäre unheimlich dankbar, um Korrektur, insbesondere die vermerkten Textstellen.


Die Stadt Lucca wurde unter dem vierten Teil seiner Reisebilder 1831 veröffentlicht.
Geht das?

Dieses Werk knüpft, die durch die Platen-Kapitel abgebrochene Handlung der Bäder von Lucca, an.
Wie soll ich das Schreiben?

Jedoch wird der Schauplatz von Bagni di Lucca nach die Stadt Lucca verlegt und der Erzähler/Autor greift nur noch auf ein reduziertes Ausmass von Figuren zurück. Seine Kritik richtet sich besonders gegen die Verquickung von Religion und Staat und auch die Schriftsteller seiner Zeit bleiben von seiner Satire nicht verschont.
Doktor Heine betritt mit zwei Damen an seiner Seite ein Kloster. Nachdem Mylady einer Skulptur die Nase abgerissen hat, lässt sie ihrer Spottlust freien lauf. Ihre sarkastischen Äusserungen scheinen teilweise sogar Doktor Heine zu weit zu gehen, obwohl auch er keinen zurückhaltenden Umgang mit der Polemik pflegt.

Heine trifft in der Stadt Lucca die Altbekannte Mylady und Francesco, die er in den „Bäder von Lucca“ in den höchsten Tönen lobte. Im Fortlauf der Geschichte rückt Mylady immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens und lässt insbesondere mit ihrer Spottlust aufhorchen.
In der vorliegenden Textstelle betreten sie nun eine Kirche.

Der Erzähler beschreibt nun das Bild welches sich ihm dort darbietet.
Geht das?

Er bringt die Kirche und damit auch die Religion in einen düsteren und dunklen Zusammenhang.

Unerwartet schreit nun Mylady auf, da sie einer Figur die Nase abgerissen hat. Von einem bleichen Mönch werden sie durch die Kirche geführt. Bereits kurze Zeit später fällt Mylady wieder negativ auf, indem sie mit wilder Begeisterung ein Kreuz küsst. Nun beginnt Doktor Heine von Myladys Spottlust zu erzählen und offenbart dem Leser Mylady zwiespältigerer Charakter. Gerade ihre sehr speziellen Charaktereigenschaften, welche sich zwischen Scherz, Böse, Glut und Kälte bewegen, scheinen ihm besonders zu behagen. Gerade ihre Stimmungsschwankungen, die für Heinrich Heine selbst ebenfalls nicht untypisch sind, rufen bei ihm ein abenteuerliches Gefühl hervor.
Er bringt ihr nun eine ähnliche Bewunderung entgegen, welche in den Bäder von Lucca noch Fransesca galt.

Geht in diesem Zusammenhang entgegenbringen?

Auch in der Fortsetzung der Bäder von Lucca hält sich Mylady mit ihrer Spottlust keineswegs zurück, vielmehr zeigt sich, dass Doktor Heine und die Britin zu Verbündet sind 4 und sich versuchen gegenseitig mit ihren sarkastischen Äusserungen zu übertreffen, wobei sich die Kritik beider gegen die Staatsreligion richtet.

Ist beider gross oder klein?

Doktor Heine beschreibt die Kirche als etwas sehr negatives, dies zeigt sich besonders anhand der verwendeten Adjektiven wie dunkel, schauerlich und spärlich. Auch beschreibt er die Mönche als etwas abstossendes und fremdes. Die Mönche können mit den beiden älteren Italienern, welche sich in den Liebesfesseln von Lätizia befinden in Verbindung gebracht werden. Denn auch die Mönche haben ihre glorreichen Zeiten längst hinter sich und sind zwischenzeitlich schwach und handlungsunfähig geworden.
Sie zeichnen sich durch ihr passives Verhalten aus, das von jeder kritische Reflektierung der Zustände absieht.
Geht das?

Diese Erläuterungen bringen zum Ausdruck, was für eine Haltung Doktor Heine gegenüber der Kirche vertritt und er die Kirche als etwas freudloses und nicht mehr zeitgemässes sieht. Die verwendeten Ausdrücke wie kahle Häupter, glanzlose Kupferlampen sollen zum Ausdruck bringen, dass die grossen Zeiten, als die Kirche unbeschränkte autoritär genoss  und im Zentrum jedes Bürgers standen, endgültig vorbei sind. Doch diese Ansicht deckt sich nicht mit der damaligen Realität kaum, vielmehr steckt in Heines Äusserungen ein Wunschdenken.
Dass in dieser Textstelle Mylady mit ihrem unerschöpflichen Sarkasmus auftrumpft, , während sich Doktor Heine zurückhaltend gibt, zeugt davon, dass er die Britin als „Alten Ego“ einsetzt. Da Doktor Heine in den vorhergehenden 130 Seiten den Leser nur so mit Polemik gefüttert hat, führt dies dazu, dass der Leser seinem Sarkasmus eine allzu grosse Beachtung schenkt, da seine Glaubwürdigkeit unter der unaufhörlichen Polemik gelitten hat. Deshalb setzt er nun gekonnt Mylady ein, welche seine Polemik fortführt. Zudem ist darin auch ein Spannungserzeugendes Element zu sehen, da der Leser zweifellos von Myladys Wandel überrascht ist.
Dass der Leser nicht gerade auf Anhieb aufdeckt, dass Mylady als Stellvertreterin Heines auftritt, distanziert er sich zu Beginn bewusst von ihrem Sarkasmus und täuscht vor, wie sehr Myladys Äusserungen ihn verletzten würden.
Mylady versucht in Heines Namen, die Kirche durch ihr Auftreten ins lächerliche zu treiben, indem sie dem Gotteshaus nicht einmal den geringsten Respekt entgegenbringt.

Geht das „in Heines Namen’“

Jedoch kann er dem Leser nicht lange die abweisende Haltung gegenüber Mylady vortäuschen, spätestens dann als er sie in den höchsten Tönen zu loben beginnt, durchschaut der Leser sein Spiel.
Mit dieser Annäherung zu Mylady, beginnt gleichzeitig auch seine Distanzierung zu Francesca. Nachdem er sich zuvor nur auf ihr äusserliches Bild beschränkt hatte, muss er nun ihre mangelnde Intelligenz sehen, was sich in einer sofortigen Abkehr seinerseits äussert.  
Die angesprochene versteinerte Nase, kann mit der mehrmals erwähnten Nase Gumpelinos in Verbindung gebracht werden. Denn beide Nasen stehen für Ironie, an denen sie gutgläubig herumgeführt werden können. So treibt er Gumpelinos Person in gleichem Masse ins lächerliche wie die religiösen Skulpturen.
Die kleinen Fenster der Kirche symbolisieren die Abgeschnittenheit von der Aussenwelt. Damit können die Geistlichen die Konfrontation mit der Realität vermeiden und ihrem vorgespielten tiefen Glauben weiterhin nachkommen, der schlussendlich nur als Mittel zur Selbstbereicherung dient.
Sprachlich fällt an dieser Textpassage besonders auf, dass er unüblich viele Adjektive benutzt, da es ihm als wichtig erscheint, dem Leser einen möglichst detaillierten Eindruck von der dargebotenen Situation zu vermitteln. Denn es ist ein Hauptziel dieses Werk, das ungeschminkte Bild der Kirche zu offenbaren und die unheilige Allianz von Thron und Altar aufzuzeigen.
Geht das?
Diese Textstelle ist auch noch für den heutigen Leser gut verständlich, da er hier grösstenteils auf zeittypische Ausdrücke verzichtet.
Neben der Lesesteuerung durch die Benutzung des „Alten Ego“, gibt es noch zu erwähnen, dass die gesamte Textstelle aus Doktor Heines Sichtweise erzählt wird, was ihm die Möglichkeit gibt, die Situation so darzustellen, wie es ihm behagt.
In dieser Textstelle können Elemente aus der Epoche der Aufklärung und des Jungen Deutschlands ausgemacht werden. Als Doktor Heine Mylady charakterisiert, scheint er besonders ihren Freihheitssinn zu bewundern. Denn sie lässt sich von den Aristokraten Gesellschaftsverhältnisse nicht einschüchtern, sondern handelt aus ihrem eigenen Willen und spricht offen und direkt aus, was ihr nicht passt. Wie Sie wissen, lässt sich in gleicher weise auch Heinrich Heine von der Obrigkeit nicht einschüchtern oder zur Besänftigung zu bewegen.
Eine Haltung, welche Doktor Heine auch von den anderen Bürger erhofft, so dass sie sich nicht mehr länger von der Obrigkeit blind durch ihr Leben führen lassen.
In dieser Textstelle zeigt sich auch Heines innere Zerrissenheit. Nachdem er kurz zuvor noch von Francesca schwärmte, gilt seine Bewunderung zwischenzeitlich bereits Mylady. Wie im richtigen Leben, so ist es auch Heinrich Heine nicht gelungen seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, vielmehr fühlte er sich Hin und hergerissen.


Vielen Dank
Gruss Dinker

        
Bezug
Bitte dringlichst um Korrektur: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:13 Fr 19.06.2009
Autor: mmhkt

Grüezi,
sehr viele Buchstaben...
Bei manchen Formulierungen oder Ausdrücken habe ich Alternativen angegeben, die aber nicht unbedingt zwingend für dich sein müssen. Es kann immerhin sein, dass in der Schweiz gelegentlich andere Begriffe für den selben Sachverhalt üblich sind.


> Die Stadt Lucca wurde unter dem vierten Teil seiner
> Reisebilder 1831 veröffentlicht.
> Geht das?

Statt "unter dem" könntest Du auch einfach "im" schreiben.

>  
> Dieses Werk knüpft, die durch die Platen-Kapitel
> abgebrochene Handlung der Bäder von Lucca, an.
> Wie soll ich das Schreiben?

Dieses Werk knüpft an die durch die Platen-Kapitel
abgebrochene Handlung der Bäder von Lucca an.

> Jedoch wird der Schauplatz von Bagni di Lucca nach die
> Stadt Lucca verlegt und der Erzähler/Autor greift nur noch
> auf ein reduziertes Ausmass von Figuren zurück.

entweder: "nach der Stadt Lucca"
oder: "in die Stadt Lucca"
Wobei die erste Variante eher umgangssprachlich ist und nach meiner Kenntnis nur regional verwendet wird.

reduziertes Ausmass von Figuren - alternativ könntest Du vielleicht "reduzierte Anzahl" schreiben.


> Seine Kritik richtet sich besonders gegen die Verquickung von
> Religion und Staat und auch die Schriftsteller seiner Zeit
> bleiben von seiner Satire nicht verschont.
>  Doktor Heine betritt mit zwei Damen an seiner Seite ein
> Kloster. Nachdem Mylady einer Skulptur die Nase abgerissen
> hat, lässt sie ihrer Spottlust freien Lauf. Ihre
> sarkastischen Äusserungen scheinen teilweise sogar Doktor
> Heine zu weit zu gehen, obwohl auch er keinen
> zurückhaltenden Umgang mit der Polemik pflegt.
>  
> Heine trifft in der Stadt Lucca die Altbekannte (Da es zwei Personen sind, wären "die altbekannten[...]" oder "die alten Bekannten[...]" eine alternative Formulierung.) Mylady und
> Francesco, die er in den „Bäder von Lucca“ (Wenn Du "Bäder von Lucca" als Titelzitat nimmst, müsste statt "den" dann "die" als Artikel vorangestellt werden.) in den höchsten
> Tönen lobte. Im Fortlauf (alternativ: "im weiteren Verlauf") der Geschichte rückt Mylady immer
> mehr in den Mittelpunkt des Geschehens und lässt
> insbesondere mit ihrer Spottlust aufhorchen.
> In der vorliegenden Textstelle betreten sie nun eine
> Kirche.
>
> Der Erzähler beschreibt nun das Bild welches sich ihm dort
> darbietet.
> Geht das?

m.E. ja.

>  
> Er bringt die Kirche und damit auch die Religion in einen
> düsteren und dunklen Zusammenhang.
>
> Unerwartet schreit nun Mylady auf, da sie einer Figur die
> Nase abgerissen hat. Von einem bleichen Mönch werden sie
> durch die Kirche geführt. Bereits kurze Zeit später fällt
> Mylady wieder negativ auf, indem sie mit wilder
> Begeisterung ein Kreuz küsst. Nun beginnt Doktor Heine von
> Myladys Spottlust zu erzählen und offenbart dem Leser
> Myladys (Du kannst statt des zweiten "Myladys" auch "ihren" verwenden, weil es sich direkt auf die Dame bezieht und eine Wiederholung des Ausdrucks innerhalb eines Satzes damit vermieden hättest.) zwiespältigen Charakter. Gerade ihre sehr
> speziellen Charaktereigenschaften, welche sich zwischen
> Scherz, Böse, Glut und Kälte bewegen, scheinen ihm
> besonders zu behagen. Gerade ihre Stimmungsschwankungen,
> die für Heinrich Heine selbst ebenfalls nicht untypisch
> sind, rufen bei ihm ein abenteuerliches Gefühl hervor.
> Er bringt ihr nun eine ähnliche Bewunderung entgegen,
> welche in den Bäder von Lucca noch Fransesca galt. (hier wieder wie oben: falls Titelzitat, dann mit "..." und als Artikel "die")
>
> Geht in diesem Zusammenhang entgegenbringen?

Ja, Bewunderung kann man jemanden entgegenbringen, das bekommt der Bewunderte i.d.R. auch mit. Man kann Bewunderung auch hegen, das ist aber eher eine stille Angelegenheit des Bewunderers...)

>  
> Auch in der Fortsetzung der Bäder von Lucca hält sich
> Mylady mit ihrer Spottlust keineswegs zurück, vielmehr
> zeigt sich, dass Doktor Heine und die Britin zu verbündet
> sind und sich versuchen sich gegenseitig mit ihren
> sarkastischen Äusserungen zu übertreffen, wobei sich die
> Kritik beider gegen die Staatsreligion richtet.
>  
> Ist beider gross oder klein?

m.E. ist es klein korrekt geschrieben.

>  
> Doktor Heine beschreibt die Kirche als etwas sehr
> Negatives, dies zeigt sich besonders anhand der verwendeten
> Adjektiven wie dunkel, schauerlich und spärlich. Auch
> beschreibt er die Mönche als etwas Abstossendes und
> Fremdes. Die Mönche können mit den beiden älteren
> Italienern, welche sich in den Liebesfesseln von Lätizia
> befinden, in Verbindung gebracht werden. Denn auch die
> Mönche haben ihre glorreichen Zeiten längst hinter sich und
> sind zwischenzeitlich schwach und handlungsunfähig
> geworden.
> Sie zeichnen sich durch ihr passives Verhalten aus, das von
> jeder kritischen Reflektierung (das Substantiv zu "reflektieren" ist "Reflexion") der Zustände absieht.
>  Geht das?

m.E. ja.

>  
> Diese Erläuterungen bringen zum Ausdruck, was für eine (alternativ statt "was für eine" könnte auch "welche" passen.)
> Haltung Doktor Heine gegenüber der Kirche vertritt und dass er
> die Kirche als etwas Freudloses und nicht mehr Zeitgemässes
> sieht. Die verwendeten Ausdrücke wie kahle Häupter,
> glanzlose Kupferlampen sollen zum Ausdruck bringen, dass
> die grossen Zeiten, als die Kirche unbeschränkte autoritär [b]Autorität(/b)
> genoss  und im Zentrum jedes Bürgers standen, endgültig
> vorbei sind. Doch diese Ansicht deckt sich nicht mit der
> damaligen Realität kaum, (entweder lässt Du das "nicht" weg oder Du lässt es stehen und streichst das "kaum" - beides zusammen geht nicht in diesem Satz)vielmehr steckt in Heines
> Äusserungen ein Wunschdenken.
>  Dass in dieser Textstelle Mylady mit ihrem
> unerschöpflichen Sarkasmus auftrumpft, während sich
> Doktor Heine zurückhaltend gibt, zeugt davon, dass er die
> Britin als „Alten Ego“ (nochmal laut und deutlich: das muss "Alter Ego" heißen. Es bedeutet "Das andere Ich" und wird nicht gebeugt!) einsetzt. Da Doktor Heine in den
> vorhergehenden 130 Seiten den Leser nur so mit Polemik
> gefüttert hat, führt dies dazu, dass der Leser seinem
> Sarkasmus eine allzu grosse Beachtung schenkt, da seine
> Glaubwürdigkeit unter der unaufhörlichen Polemik gelitten
> hat. (Wenn die Glaubwürdigeit gelitten hat, müsste es "keine allzu große Beachtung[...]" heißen.) Deshalb setzt er nun gekonnt Mylady ein, welche seine
> Polemik fortführt. Zudem ist darin auch ein
> spannungserzeugendes Element zu sehen, da der Leser
> zweifellos von Myladys Wandel überrascht ist.
>  Dass der Leser nicht gerade auf Anhieb aufdeckt, dass
> Mylady als Stellvertreterin Heines auftritt, distanziert er (hier scheint mir unklar wer "er" ist)
> sich zu Beginn bewusst von ihrem Sarkasmus und täuscht vor,
> wie sehr Myladys Äusserungen ihn verletzten würden. ("würden" könntest Du streichen. Das unklare "er" kann auf den Leser bezogen werden und das verwirrt: Täuscht wirklich der Leser vor? Weiter unten im Text wird deutlich, dass Heine das vortäuscht. - Wenn Heine das vortäuscht, dann muss der Satz mit "Damit" statt "Dass" beginnen)
> Mylady versucht in Heines Namen, die Kirche durch ihr
> Auftreten ins Lächerliche zu treiben, indem sie dem
> Gotteshaus nicht einmal den geringsten Respekt
> entgegenbringt.
>
> Geht das „in Heines Namen“

Geht schon, alternativ wäre ggf. "an Heines Stelle" oder "stellvertretend für Heine" möglich.

>  
> Jedoch kann er dem Leser nicht lange die abweisende Haltung
> gegenüber Mylady vortäuschen, spätestens dann als er sie in
> den höchsten Tönen zu loben beginnt, durchschaut der Leser
> sein Spiel. (Erst hier wird m.E. das o.g. unklare "er" klar und deutlich als Heine erkennbar.)
> Mit dieser Annäherung zu (besser "an") Mylady, beginnt gleichzeitig auch
> seine Distanzierung zu Francesca. Nachdem er sich zuvor nur
> auf ihr äusserliches Bild beschränkt hatte, muss er nun
> ihre mangelnde Intelligenz sehen, was sich in einer
> sofortigen Abkehr seinerseits äussert.  
> Die angesprochene versteinerte Nase, (das Komman kann weg) kann mit der mehrmals
> erwähnten Nase Gumpelinos in Verbindung gebracht werden.
> Denn beide Nasen stehen für Ironie, an denen sie (m.E. auch ein unklares "sie" - so sehe ich "sie" auf die "Nasen" bezogen, Nasen an Nasen herumzuführen scheint mir etwas ungewöhnlich, vielleicht sind die Personen gemeint, die zu den Nasen gehören. Wenn dem so ist, dann solltest Du "sie" präzisieren.) gutgläubig
> herumgeführt werden können. So treibt er Gumpelinos Person
> in gleichem Masse ins Lächerliche wie die religiösen
> Skulpturen.
> Die kleinen Fenster der Kirche symbolisieren die
> Abgeschnittenheit von der Aussenwelt. Damit können die
> Geistlichen die Konfrontation mit der Realität vermeiden
> und ihrem vorgespielten tiefen Glauben weiterhin
> nachkommen, der schlussendlich nur als Mittel zur
> Selbstbereicherung dient.
> Sprachlich fällt an dieser Textpassage besonders auf, dass
> er (statt "er" lieber Heine benutzen, dann ist es klarer und das folgende "ihm" bezieht sich automatisch auf den Autor.) unüblich viele Adjektive benutzt, da es ihm als wichtig
> erscheint, dem Leser einen möglichst detaillierten Eindruck
> von der dargebotenen Situation zu vermitteln. Denn es ist
> ein Hauptziel dieses Werkes, das ungeschminkte Bild (alternativ: "ein ungeschminktes Bild") der
> Kirche zu offenbaren und die unheilige Allianz von Thron
> und Altar aufzuzeigen.
>  Geht das?

m.E. ja.

>  Diese Textstelle ist auch noch für den heutigen Leser gut
> verständlich, da er (alternativ statt "er" wieder Heine benutzen) hier grösstenteils auf zeittypische
> Ausdrücke verzichtet.
>  Neben der Lesesteuerung durch die Benutzung des „Alten
> Ego“, (nochmal: "Alter Ego") gibt (statt "gibt" könnte auch "gilt" oder "wäre" passen)  es noch zu erwähnen, dass die gesamte Textstelle
> aus Doktor Heines Sichtweise erzählt wird, was ihm die
> Möglichkeit gibt, die Situation so darzustellen, wie es ihm
> behagt.
>  In dieser Textstelle können Elemente aus der Epoche der
> Aufklärung und des Jungen Deutschlands ("Jungen Deutschland" wäre ein fester Begriff, dann entfiele das "s" am Ende) ausgemacht werden.
> Als Doktor Heine Mylady charakterisiert, scheint er
> besonders ihren Freihheitssinn zu bewundern. Denn sie lässt
> sich von den Aristokraten aristokratischen  Gesellschaftsverhältnissen nicht
> einschüchtern, sondern handelt aus (statt "aus" vielleicht "nach" benutzen) ihrem eigenen Willen und
> spricht offen und direkt aus, was ihr nicht passt. Wie Sie
> wissen, lässt sich in gleicher Weise auch Heinrich Heine
> von der Obrigkeit nicht einschüchtern oder zur Besänftigung
> zu bewegen.
> Eine Haltung, welche Doktor Heine auch von den anderen
> Bürgern erhofft, so dass sie sich nicht mehr länger von der
> Obrigkeit blind durch ihr Leben führen lassen.
> In dieser Textstelle zeigt sich auch Heines innere
> Zerrissenheit. Nachdem er kurz zuvor noch von Francesca
> schwärmte, gilt seine Bewunderung zwischenzeitlich bereits
> Mylady. Wie im richtigen Leben, so ist es auch Heinrich
> Heine nicht gelungen seinen Platz in der Gesellschaft zu
> finden, ("wie im richtigen Leben"? - dann meinst Du vielleicht "auch in dem Werk" nicht gelungen?) vielmehr fühlte er sich hin und hergerissen.
>  
>
> Vielen Dank
>  Gruss Dinker

So, das wären meine Anmerkungen und Vorschläge - kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Schönen Gruß
mmhkt


Bezug
                
Bezug
Bitte dringlichst um Korrektur: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:37 Fr 19.06.2009
Autor: Dinker

Hallo mmhkt

Schon mal Danke für die Korrekturen

Gruss Dinker

Bezug
                
Bezug
Bitte dringlichst um Korrektur: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:34 Sa 20.06.2009
Autor: Dinker

Hallo mmhkt

Vielen Dank für deine Korrekturen.

Noch eine Unklarheit:

- Mylady und Francesca, die er in die Bäder von Lucca in den höchsten Tönen lobte.
Ist das wirklich so? Ist ja schon ein Titelzitat, denn das Werk heisst die Bäder von Lucca

- Nach etwas wird immer gross geschrieben?


Vielen Dank
Gruss Dinker

Bezug
                        
Bezug
Bitte dringlichst um Korrektur: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 12:17 Sa 20.06.2009
Autor: mmhkt

Grüezi,

  

> Noch eine Unklarheit:
>
> - Mylady und Francesca, die er in die Bäder von Lucca in
> den höchsten Tönen lobte.
> Ist das wirklich so? Ist ja schon ein Titelzitat, denn das
> Werk heisst die Bäder von Lucca

Zitat aus deinem ersten Beitrag:
[...]Mylady und Francesco, die er in den „Bäder von Lucca“ in den höchsten Tönen lobte.

Hier hast Du "den" geschrieben, wenn du den Titel zitierst, muss es "Die Bäder von Lucca" heißen. "Die" gehört zum Originaltitel, also setzt Du den gesamten Titel in Anführungszeichen und es ist korrekt.
Wenn es dir vom Ausdruck her etwas ungewohnt vorkommt, kannst Du auch die Variante wählen [...]die er in dem Werk „Die Bäder von Lucca“[...] - damit wäre dann eine ebenfalls korrekte aber sprachlich etwas flüssigere Formulierung gefunden.

>  
> - Nach etwas wird immer gross geschrieben?

"etwas" zählt zu den unbestimmten Zahlwörtern, nach solchen werden Adjektive groß geschrieben.

>  

Schönes Wochenende
mmhkt

Bezug
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