Buddhismus < Religion < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Ich bin immernoch dran, den Buddhismus "kennenzulernen".
Aber mir ist einfach noch lange nicht alles klar.
Heute bin auf auf folgende Legende gestoßen: "Unterwegs ernährte er (Siddhartha) sich von dem, was wohlwollende Menschen ihm schenkten. Wie die anderen Bettelmönche trug er nicht viel mehr bei sich als eine Schale für seinen Reis. Eine reiche Frau gab ihm das Essen aber nicht in seine eigne Schale, sondern in einer goldenen Schale.
Nachdem Siddhartha gegessen hatte, warf er die goldenen Schale in den Fluss."
Mithilfe der Textstelle würde ich jetzt gerne die Einstellung der Buddhisten zu materiellen Dingen erarbeiten.
Meine Ideen:
- wenn er die goldene Schale, die wertvoll ist, ja wegwirf, wird sie ihm nichts bedeuten
- Reichtum, Macht ect. binden die Menschen an die Welt ( die Buddhisten also an den Kreislauf der Wiedergeburt) und genau das wollen sie nicht
Aber ich frage mich, warum er die Schale nicht einfach weiterverschenkt, wenn er sie nicht haben möchte?
Und noch eine Frage habe ich gefunden, auf die ich nicht wirklich eine Antwort weiß : " Leite aus dieser Erzählung ab, welche Bedeutung im Buddhismus die Verbesserung der Lebensumstände von Menschen (Stickwort: Wohlstand) hat. Begründe.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet :)
|
|
|
|
> Meine Ideen:
> - wenn er die goldene Schale, die wertvoll ist, ja
> wegwirf, wird sie ihm nichts bedeuten
> - Reichtum, Macht ect. binden die Menschen an die Welt (
> die Buddhisten also an den Kreislauf der Wiedergeburt) und
> genau das wollen sie nicht
Das würde ich aus der Erzählung auch schließen.
>
> Aber ich frage mich, warum er die Schale nicht einfach
> weiterverschenkt, wenn er sie nicht haben möchte?
Gute Frage, vielleicht weiß jemand anderes die Antwort?
> Und noch eine Frage habe ich gefunden, auf die ich nicht
> wirklich eine Antwort weiß : " Leite aus dieser Erzählung
> ab, welche Bedeutung im Buddhismus die Verbesserung der
> Lebensumstände von Menschen (Stickwort: Wohlstand) hat.
> Begründe.
Du sagst, deine Idee ist, dass die Schale = Reichtum, Wohlstand offensichtlich keine Bedeutung hat. Scheinbar kann man aus der Erzählung ableiten, dass die Verbesserung der Lebensumstände bedeutungslos ist - oder wenn man es noch etwas detaillierter betrachten möchte vielleicht sogar unerwünscht (womöglich wirft er deswegen sogar die Schale in den Fluss und gibt sie nicht weiter?)
Ich bin allerdings keine Spezialistin für das Thema...
|
|
|
|
|
Gibt es irgendjemanden hier, der richtig Ahnung von dem Thema hat u evtl auch Teholgie studiert hat und es mir erklären kann??
Danke :)
|
|
|
|
|
Hallo,
> Gibt es irgendjemanden hier, der richtig Ahnung von dem
> Thema hat u evtl auch Teholgie studiert hat und es mir
> erklären kann??
Studiert habe ich's nicht, aber ich habe mich mal sehr stark damit auseinandergesetzt... daher lasse ich mal auf halb, damit vllt ein Theologe noch mal deine Frage sieht...
Also zu dem Grund, weshalb er die schale wegwirft:
Im buddhismus geht es ja darum, von allem irdischen loszulassen, um aus dem samsara auszutreten. Daher bedeutet alles materielle eine bindung zur welt (und somit zu gier, neid,....), welche aber nicht bestehen sollte. Da diese schüssel eine bindung darstellt, wirft er sie weg. Es ist also ein zeichen dafür, dass er der materiellen welt entsagt und sich auch sonst distanziert, von dingen, die sein handeln beeinflussen können (karma). Würde er sie weiterverschenken, müsste er ja jemanden suchen, dem er die schale schenken kann (--> BIndung) und er würde zudem durch sein handeln signalisieren, dass diese schale (seiner ansicht nach) einen wert (für ihn/in seinen augen) hat...
Er wirft sie also weg:
- um die bindung zur (materiellen) welt zu unterbrechen / nicht entstehen zu lassen
- um zu zeigen, dass materielle gegenstände für ihn keinen wert haben...
Ich hoffe, du kannst mir folgen!?!
Hilft dir das??
LG
pythagora
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:37 Do 18.11.2010 | Autor: | rotespinne |
Ich meinte natürlich "Theologie"..
Danke, das hat schonmal geholfen :) Sehr lieb!!
|
|
|
|
|
Hallo rotespinne,
ich habe Theologie studiert, auch ein bisschen Religionswissenschaften, aber eher noch Judaistik dazu, und der Buddhismus war nie mein Spezialgebiet.
Mehr als pythagora hätte ich so auf Anhieb auch nicht dazu sagen können, das ist gut gedeutet. Wenn's wichtig bleibt, schau ich nach nächster Woche Donnerstag mal nach, aber bis dahin habe ich leider keine Zeit dafür.
Fürs Verständnis der (legendarischen?) Begebenheit weißt Du jetzt aber auch eigentlich schon genug.
Falls es hier noch andere Theologen oder Theologinnen gibt, haben sie sich bisher jedenfalls nicht geoutet, oder ich weiß nichts davon.
Grüße
reverend
|
|
|
|