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Aufgabe | Ist [mm] p(t)= t^n + a_{n-1} t^{n-1}+...+ a_0 [/mm] ein beliebiges Polynom, so gilt [mm] p(t)= (-1)^n det(A-t*I_n) [/mm] mit der Frobenius-Begleitmatrix A= [mm] \pmat{ 0 & ... & ... &... & -a_0 \\ 1 & 0 & ... & ... &-a_1 \\ ... & ... & ... & ... & ... \\ ... & ... & 1 & 0 & -a_{n-2} \\ ... & ... & ... & 1 & -a_{n-1} }, [/mm] insbesondere entsprechen die komplexen Nullstellen von p den komplexen Eigenwerten von A.
Für [mm] a \in \IR, \epsilon > 0 [/mm] mit a [mm] \not= [/mm] 0 hat das Polynom [mm] p_0(t)=(t-a)^n [/mm] die n-fache Nullstelle [mm] \lambda [/mm] = a, während das Polynom [mm] p_\epsilon (t) = (t-a)^n - \epsilon [/mm] die Nullstellen [mm] \lambda_k = a- \epsilon^{1/n} e^{\bruch{2i \pi k}{n}} [/mm] (k=1,...,n) besitzt.
Die Polynome [mm] p_0 [/mm] und [mm] p_\epsilon [/mm] unterscheiden sich nur im konstanten Koeffizienten [mm] \epsilon [/mm] und für die Differenz [mm] A-A_\epsilon [/mm] der zugehörigen Begleitmatrizen gilt: [mm] ||A-A_\epsilon||_l [/mm] = [mm] \epsilon [/mm] (l [mm] \in [/mm] {1, 2, [mm] \infty [/mm] }).
Es gilt [mm] |\lambda-\lambda_k| [/mm] = [mm] \epsilon^{1/n} [/mm] und für den relativen Fehler folgt: [mm] \bruch{|\lambda - \lambda_k|}{|\lambda|} = \bruch{\epsilon^{1/n}}{|a|} \bruch{||A||_l}{||A||_l} \bruch{||A-A_\epsilon||_l}{\epsilon} = \bruch{\epsilon^{1/n}}{\epsilon} \bruch{||A||_l}{|a|} \bruch{||A-A_\epsilon||_l}{||A||_l} [/mm].
Der Faktor [mm] \epsilon^{(1-n)/n} [/mm] ist unbeschränkt für [mm] \epsilon \to [/mm] 0, sofern n>1. |
Hallo!
Das wurde so als Bsp. einer schlechten Konditionierung der Eigenwertprobleme angeführt. Nach und nach komme ich dahinter, aber ein paar Sachen sind mir noch nicht klar.
Zur Sicherheit, dass ich es richtig verstanden habe: [mm] ||A-A_\epsilon||_l [/mm] = [mm] \epsilon [/mm] zeigt uns, dass der Unterschied der Matrizen sehr klein ist; der letzte Satz aber, dass der Fehler für den Eigenwert sehr groß ist, das heißt es ist eine schlechte Konditionierung.
?
Dann noch etwas zum Anfang: Wie sieht man, dass [mm] p(t)= t^n + a_{n-1} t^{n-1}+...+ a_0 [/mm] und [mm] p(t)= (-1)^n det(A-t*I_n) [/mm] gelten?
Und eine Frage zu [mm] |\lambda-\lambda_k| [/mm] = [mm] \epsilon^{1/n} [/mm] : Ich habe bisher: [mm] |\lambda-\lambda_k| [/mm] = [mm] |a-a+\epsilon^{1/n} e^{\bruch{2i \pi k}{n}} [/mm] |= [mm] |\epsilon^{1/n} e^{\bruch{2i \pi k}{n}} [/mm] | = [mm] \epsilon^{1/n} |e^{\bruch{2i \pi k}{n}}| [/mm] . e könnte man noch vereinfachen, da sin, cos 2 [mm] \pi [/mm] -periodisch, aber weiter komme ich nicht. Was denke ich falsch?
Es wäre super, wenn mir jemand helfen könnte!
Liebe Grüße, Lily
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 14:34 Di 26.07.2016 | Autor: | fred97 |
> Ist [mm]p(t)= t^n + a_{n-1} t^{n-1}+...+ a_0[/mm] ein beliebiges
> Polynom, so gilt [mm]p(t)= (-1)^n det(A-t*I_n)[/mm] mit der
> Frobenius-Begleitmatrix A= [mm]\pmat{ 0 & ... & ... &... & -a_0 \\ 1 & 0 & ... & ... &-a_1 \\ ... & ... & ... & ... & ... \\ ... & ... & 1 & 0 & -a_{n-2} \\ ... & ... & ... & 1 & -a_{n-1} },[/mm]
> insbesondere entsprechen die komplexen Nullstellen von p
> den komplexen Eigenwerten von A.
> Für [mm]a \in \IR, \epsilon > 0 [/mm] mit a [mm]\not=[/mm] 0 hat das Polynom
> [mm]p_0(t)=(t-a)^n[/mm] die n-fache Nullstelle [mm]\lambda[/mm] = a, während
> das Polynom [mm]p_\epsilon (t) = (t-a)^n - \epsilon[/mm] die
> Nullstellen [mm]\lambda_k = a- \epsilon^{1/n} e^{\bruch{2i \pi k}{n}}[/mm]
> (k=1,...,n) besitzt.
> Die Polynome [mm]p_0[/mm] und [mm]p_\epsilon[/mm] unterscheiden sich nur im
> konstanten Koeffizienten [mm]\epsilon[/mm] und für die Differenz
> [mm]A-A_\epsilon[/mm] der zugehörigen Begleitmatrizen gilt:
> [mm]||A-A_\epsilon||_l[/mm] = [mm]\epsilon[/mm] (l [mm]\in[/mm]Eingabefehler: "{" und "}" müssen immer paarweise auftreten, es wurde aber ein Teil ohne Entsprechung gefunden (siehe rote Markierung)
{1, 2, [mm]\infty[/mm]Eingabefehler: "{" und "}" müssen immer paarweise auftreten, es wurde aber ein Teil ohne Entsprechung gefunden (siehe rote Markierung)
}).
> Es gilt [mm]|\lambda-\lambda_k|[/mm] = [mm]\epsilon^{1/n}[/mm] und für den
> relativen Fehler folgt: [mm]\bruch{|\lambda - \lambda_k|}{|\lambda|} = \bruch{\epsilon^{1/n}}{|a|} \bruch{||A||_l}{||A||_l} \bruch{||A-A_\epsilon||_l}{\epsilon} = \bruch{\epsilon^{1/n}}{\epsilon} \bruch{||A||_l}{|a|} \bruch{||A-A_\epsilon||_l}{||A||_l} [/mm].
> Der Faktor [mm]\epsilon^{(1-n)/n}[/mm] ist unbeschränkt für
> [mm]\epsilon \to[/mm] 0, sofern n>1.
> Hallo!
>
> Das wurde so als Bsp. einer schlechten Konditionierung der
> Eigenwertprobleme angeführt. Nach und nach komme ich
> dahinter, aber ein paar Sachen sind mir noch nicht klar.
>
> Zur Sicherheit, dass ich es richtig verstanden habe:
> [mm]||A-A_\epsilon||_l[/mm] = [mm]\epsilon[/mm] zeigt uns, dass der
> Unterschied der Matrizen sehr klein ist;
Ja
> der letzte Satz
> aber, dass der Fehler für den Eigenwert sehr groß ist,
> das heißt es ist eine schlechte Konditionierung.
Ja
> ?
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> Dann noch etwas zum Anfang: Wie sieht man, dass [mm]p(t)= t^n + a_{n-1} t^{n-1}+...+ a_0[/mm]
> und [mm]p(t)= (-1)^n det(A-t*I_n)[/mm] gelten?
Erst hat man das Polynom t $ p(t)= [mm] t^n [/mm] + [mm] a_{n-1} t^{n-1}+...+ a_0 [/mm] $.
Dann stellt sich die Frage: gibt es eine Matrix A mit: p ist das char. Polynom von A ?
Die Antwort lautet: Ja ! Z.B. leistet
$A= [mm] \pmat{ 0 & ... & ... &... & -a_0 \\ 1 & 0 & ... & ... &-a_1 \\ ... & ... & ... & ... & ... \\ ... & ... & 1 & 0 & -a_{n-2} \\ ... & ... & ... & 1 & -a_{n-1} } [/mm] $
das Gewünschte. Das kann man mit dem Entwicklungssatz sehen.
>
> Und eine Frage zu [mm]|\lambda-\lambda_k|[/mm] = [mm]\epsilon^{1/n}[/mm] :
> Ich habe bisher: [mm]|\lambda-\lambda_k|[/mm] = [mm]|a-a+\epsilon^{1/n} e^{\bruch{2i \pi k}{n}}[/mm]
> |= [mm]|\epsilon^{1/n} e^{\bruch{2i \pi k}{n}}[/mm] | =
> [mm]\epsilon^{1/n} |e^{\bruch{2i \pi k}{n}}|[/mm] . e könnte man
> noch vereinfachen, da sin, cos 2 [mm]\pi[/mm] -periodisch, aber
> weiter komme ich nicht. Was denke ich falsch?
Nix. Schreib Dir hinter die Ohren: für t [mm] \in \IR [/mm] ist [mm] $|e^{it}|$=1.
[/mm]
FRED
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> Es wäre super, wenn mir jemand helfen könnte!
>
> Liebe Grüße, Lily
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Hallo!
Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort!
> Erst hat man das Polynom t [mm]p(t)= t^n + a_{n-1} t^{n-1}+...+ a_0 [/mm].
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> Dann stellt sich die Frage: gibt es eine Matrix A mit: p
> ist das char. Polynom von A ?
>
> Die Antwort lautet: Ja ! Z.B. leistet
>
> [mm]A= \pmat{ 0 & ... & ... &... & -a_0 \\ 1 & 0 & ... & ... &-a_1 \\ ... & ... & ... & ... & ... \\ ... & ... & 1 & 0 & -a_{n-2} \\ ... & ... & ... & 1 & -a_{n-1} }[/mm]
>
> das Gewünschte. Das kann man mit dem Entwicklungssatz
> sehen.
Brrr... das hatte ich mir schon fast gedacht, das wird aber ganz schön hässlich, oder?
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> Nix. Schreib Dir hinter die Ohren: für t [mm]\in \IR[/mm] ist
> [mm]|e^{it}|[/mm]=1.
Also doch ^^ Danke!
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:20 Mi 03.08.2016 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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