Gangunterscheidung < Maschinenbau < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:40 So 09.05.2010 | Autor: | thadod |
Hallo liebe Matheraum Mitarbeiter,
Leider habe ich ein kleines Verständnisproblem bezüglich Gangunterscheidungen. Ich versuch mir das ständig anhand vom Drehmoment und Drehzahl zu erklären.
Beide sind ja umgekehrt proportional zueinander.
D.h.:
Wenn ich ein hohes Drehmoment habe, habe ich eine kleine Drehzahl.
Wenn ich ein kleines Drehmoment habe, habe ich eine hohe Drehzahl.
Aber was ist jetzt entscheidend für z.B. dem 1. Gang?
Ein hohes Drehmoment oder eine hohe Drehzahl?
Bei einer Drehmaschine ist es doch so, wenn ich mir das also richtig überlegt habe, ich mit einer Drehmaschine viel Schneller den Span von z.B. meiner Welle entfernen kann, wenn ich eine hohe Drehzahl habe. Das geht schlechter, wenn ich eine kleinere Drehzahl habe. Und garnicht, wenn ich keine Drehzahl habe.
Andererseits ist doch bei einem Auto z.B. so, dass ich im 1. Gang ein hohes Drehmoment brauche um überhaupt richtig anfahren zu können. Das Getriebe muss also schnell schalten und darf nicht so viele Übersetzungen haben. Wenn ich aber versuche im 5. Gang anzufahren, wo ich dann dementsprechend kleineres Drehmoment brauche, und hier versuche anzufahren, dann wird wohl nur schwer was passieren.
Irgendwie verstehe ich das noch nicht so ganz.
Es wäre echt super nett von euch, wenn mir das jmd. versuchen könnte anhand der beiden Beispiele (Drehmaschine, Auto) erklären zu können.
Danke euch schonmal im Voraus.
mfg thadod
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Hallo,
die Gänge sind natürlich erstmal immer abhängig von der konkreten Anwendung. Die verschiedenen Gänge dienen dazu, einen Motor - der ja immer nur in bestimmten Drehzahlbereichen arbeiten kann - auch an Anwendungen zu betreiben, die ganz andere oder auch verschiedene Drehzahlbereiche benötigt.
Beim Auto liefert der Motor so ca. 1000 - ca.5-6000 U/min (ist natürlich verschieden). Beim Anfahren brauchst du also eine Übersezung, die dir von sagen wir der Einfachheit halber mal 1000 U/min in die geringe Drehzahl der Räder umsetzt. Also 1.Gang [mm] \rightarrow [/mm] grosse Übersetzung
Grosse Übersetzung heisst Antriebswelle dreht sich sehr schnell (mit kleinem Ritzel) und Abtriebswelle dreht sich langsam (mit grossem Zahnrad). Kleines Zahnrad wiederum sagt: kleines Moment. Übersetzung [mm] \rightarrow [/mm] grosses Zahnrad mit grossem Moment.
Also machst du aus einem schnell drehenden Motor mit relativ kleinem Moment eine langsame Drehbewegung mit grossem Moment.
Wenn du jetzt beschleunigst, brauchst du irgendwann höhere Drehzahlen an den Rädern, und damit kleinere Übersetzungen.
Ist die Übersetzung 1 (1:1) treibt der Motor die Räder direkt an (Motormoment und Motordrehzahl sind dann auch an den Rädern).
Man kann dann auch noch sogenannte "Untersetzung" benutzen: Motor ist langsamer als das anzutreibende Rad, besitzt dafür aber mehr Drehmoment.
klar soweit?
Gruss Christian
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