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Hallo Leute,
also ich habe wieder eine Frage.. wie und woran kann man den Genetischen-Finger-Abdruck eines jeden Menschen unterscheiden und erkennen?
Wäre schön wenn ihr mir das erklären könntet.. Ich müsste das verstehen um die Hausaufgabe lösen zu können,..
Danke.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:15 So 23.01.2005 | Autor: | Josef |
Hallo Chiquita 85,
Das Erbmaterial ist in Form von Desoxyribonucleinsäure (DNA) gespeichert, die als doppelter Strang oder Doppelhelix von Molekülen in den Chromosomen des Zellkerns höherer Lebewesen vorliegt. Mit Ausnahme von eineiigen Zwillingen ist die DNA eines jeden Menschen einzigartig. Um einen genetischen Fingerabdruck zu erhalten, wird DNA aus Körpergewebe oder -flüssigkeit isoliert, beispielsweise aus Haaren, Blut, Speichel, Harn oder Spermien. Wenn die DNA nur in sehr geringer Menge vorliegt (etwa aus angetrockneten Speichelresten), muss sie vor der Untersuchung mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) vervielfältigt werden. Ein genetischer Fingerabdruck wurde erstmals 1985 eingesetzt, und zwar in England. Seinerzeit konnte damit bewiesen werden, dass eine in Großbritannien lebende Ghanaerin tatsächlich Mutter eines Kindes aus Ghana war, das ein Einwanderungsersuchen gestellt hatte.
TECHNISCHE DURCHFÜHRUNG
Die zu untersuchende DNA wird mit Hilfe der Gel-Elektrophorese analysiert. Dazu wird die DNA zunächst mit Restriktionsenzymen zerschnitten (siehe Gentechnik). Diese Enzyme erkennen bestimmte DNA-Abschnitte, die nichtcodierende Sequenzen enthalten (d. h. diese codieren keine Aminosäuren, siehe Genetik). Wegen ihrer hohen Variabilität sind die kurzen, sich unterschiedlich oft wiederholenden Abschnitte, die als short tandem repeats (STR) bezeichnet werden, für die Identifizierung einer Person von besonderer Bedeutung. Die Enzyme gehen selektiv vor, indem sie die DNA stets an denselben Stellen zerteilen. Die dadurch entstandenen Fragmente, die sich von Person zu Person in der Basenfolge unterscheiden, werden in ein Gel gebracht, das man unter Strom setzt. Kleinere Fragmente wandern dabei schneller zum Pluspol als größere, so dass die Fragmente in einigen Stunden der Länge nach angeordnet sind.
Die Sicherheit einer DNA-Analyse beträgt mindestens eine Million zu eins
Die nach einem weiteren Zwischenschritt (der Denaturierung mit einer alkalischen Substanz) entstandenen Bandenmuster werden auf eine Folie übertragen. Diese taucht man in eine Lösung mit kurzen, radioaktiv markierten DNA-Fragmenten, die als so genannte Sonden dienen; komplementäre Basen auf der Folie ziehen die Sonden an. Die überschüssigen Sonden werden schließlich abgewaschen, und die Folie wird mit einem Röntgenfilm beschichtet. Der so entstandene genetische Fingerabdruck kann jetzt mit einem anderen genetischen Fingerabdruck verglichen werden. Das Verfahren erlaubt mit einer Sicherheit von mindestens 99,9999 Prozent (einer Million zu eins), eine Person zu identifizieren.
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