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Humanistischer Atheismus: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:56 Mi 28.05.2008
Autor: Miri.Am

Hallo zusammen!

Ich bräuchte einige Informationen über den humanistischen Atheismus, da ich eine Präsentation darüber machen soll.
Bis jetzt weiß ich nur, dass Feuerbach humanistische-atheistische Ansätze hatte, aber ich kann weder irgendwo eine Definition finden, noch irgend etwas anderes genaueres.

Vielleicht weiß ja jemand von euch darüber Bescheid? Ich bin über jeden noch so kleinen Tipp dankbar!

Viele Grüße, M.

Ich habe diese Frage nur hier gestellt.

        
Bezug
Humanistischer Atheismus: Definition
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:58 Mi 28.05.2008
Autor: Analytiker

Hi Miri.Am,

> Ich bräuchte einige Informationen über den humanistischen
> Atheismus, da ich eine Präsentation darüber machen soll.
> Bis jetzt weiß ich nur, dass Feuerbach
> humanistische-atheistische Ansätze hatte, aber ich kann
> weder irgendwo eine Definition finden, noch irgend etwas
> anderes genaueres.

Atheismus [zu griechisch átheos »ohne Gott«] der, die Leugnung der Existenz eines Gottes jenseits der erfahrbaren Welt, einer göttlichen Weltordnung oder des geltenden Gottesbegriffs.

Früheste Formen des Atheismus finden sich in alten indischen Religionen ohne Gott, wie dem Dschainismus, dem Samkhya und dem ursprünglichen Buddhismus. Letzterer spricht zwar von Göttern, sie sind aber wie die Menschen in den innerweltlichen Kreislauf des Werdens und Vergehens eingebunden, kommen also für die menschliche Erlösung nicht in Betracht. In der griechischen Philosophie zeugen die Fragmente mancher Vorsokratiker von einem Atheismus, wie die des Demokrit und Kritias, die die Götter als menschliche Erfindung deuten, die ein wirksames Schreckmittel zur Erhaltung der moralischen Ordnung bereitstellen sollen. Im Allgemeinen jedoch blieb der Atheismus Sache intellektueller Einzelgänger, da in der Antike noch ein naturreligiöses Lebensgefühl vorherrschte. Mittelalter: Im christlichen Mittelalter gab es zwar keinen ausformulierten Atheismus, seit dem 13. Jahrhundert nahm die Skepsis gegenüber den kirchlichen Lehren aber zu. So wendete sich z. B. Siger von Brabant, beeinflusst von Schriften des arabischen Aristoteleskommentators Averroes (Ibn Ruschd), gegen die christliche Schöpfungs- und Seelenlehre (Averroismus). Neuzeit: Zur Ausbildung eines verallgemeinerten Atheismus im westlichen Geistesleben der Neuzeit tragen v. a. drei Ursachen bei: 1) der christliche Schöpfungsglaube selbst; er führt zur Entsakralisierung und Entgötterung der Natur; 2) die Entwicklung der Wissenschaften, v. a. der Physik; sie praktizieren einen methodischen Atheismus, indem sie die Welt ohne Zuhilfenahme Gottes als Erklärungsgrund zu verstehen suchen. Vom methodischen Atheismus führte die Entwicklung zum doktrinären Atheismus einiger französischer Aufklärer (Voltaire), zu den deutschen Materialisten des 19. Jahrhunderts (L. Büchner, E. Haeckel) bis zur Systematisierung des dialektischen Materialismus (Marxismus) durch F. Engels; 3) die Entwicklung der Lehre vom Menschen; dem humanistischen Atheismus erscheint die Annahme eines Gottes nicht mit der freien Selbstverwirklichung des Menschen vereinbar. So verwerfen L. Feuerbach, der auf ihm aufbauende marxistische Atheismus und die Existenzphilosophie (J.-P. Sartre) Gott als »Konkurrenten«.

Sprachkritisch argumentieren demgegenüber der Positivismus und die verschiedenen Richtungen des Neopositivismus. Weil aus sprachtheoretischen Gründen das Wort »Gott« bedeutungsleer sei, führen diese Philosophien zum skeptischen beziehungsweise agnostischen Atheismus.


(Quelle: http://lexikon.meyers.de)

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
                
Bezug
Humanistischer Atheismus: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:25 So 01.06.2008
Autor: Miri.Am

Super! Vielen lieben Dank! Darauf kann ich meine Suche weiter aufbauen.

Bezug
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