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(Frage) beantwortet | Datum: | 01:54 Mi 25.10.2006 | Autor: | mirrow |
Erledigt
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(Frage) überfällig | Datum: | 23:12 Mi 25.10.2006 | Autor: | mirrow |
Also: das sind meine bisherigen Ergebnisse
Mein Problem besteht darin, dass ich mir total unsicher bin, ob das alles so seine Richtigkeit hat, denn wie schon so oft: schienen meine Ansichten das totale Gegenteil von dem zu sein, was meine Lehrerin von mir wollte, deshalb bin ich wie gesagt sehr unsicher.
Ich weiß, es ist vielleicht ein bisschen viel, aber es wäre super nett, wenn du dir das evt mal durchsehen könntest. Manchmal habe ich hier und da eine Frage gestellt, weil ich dort nicht so recht weiter weis, bei anderen Vermutung usw. bin ich mir nicht ganz sicher. Ich hoffe du hilfst mir. Auch, wenn du dir nur den ersten Teil ansiehst, oder es nur überfliest, wäre mir schon sehr viel geholfen.
Ich bedanke mich schon mal und überhaupt nachträglich dafür, dass du dich so schnell gemeldet hast:
Vielen Dank, mirrow
PS: Ich habe die Ballade immer wieder hinzugefügt, damit du geanu siehst wo ich was vermute, also: es ist nur halb soviel
Inhalt:
Der Schatzgräber
I)
1 Arm am Beutel, krank am Herzen => klar, der „Erzähler“ ist also
arm und kränkelt, oder ist er einfach nur enttäuscht bzw. frustriert?
2 Schleppt' ich meine langen Tage. => und alt, „schleppt’“ mühevoll
3 Armut ist die größte Plage, =>arm, wie genannt, sein Leben ist
anscheinend nicht besonders gut
4 Reichtum ist das höchste Gut! => hätte gern mehr Geld,
besseres Leben
5 Und, zu enden meine Schmerzen, =>wie gesagt er will ne
Veränderung
6 Ging ich, einen Schatz zu graben. => was für einen Schatz?, was
meint er, ich kann mir nicht so
recht vorstellen, dass er wirklich
Geld meint, er gräbt nach
irgendetwas, was er dort eins
vergraben hat, oder, würd ich
jedenfalls so sehen, => Zeile 14/15
7 Meine Seele sollst du haben! => ab hier würd’ ich sagen, er will
sterben: die Frage ist: wer ist
das „du“, der „Tot“, der Teufel?
Immerhin scheint er da ja
irgendetwas heraufzubeschwirren,
aber wenn ich weiter lese, glaub
ich das nicht mehr so recht, dass er
sterben will , weil er ja nach diesem
ominösen „Schatz“ sucht. Soll der
Schatz Erlösung sein?
8 Schrieb ich hin mit eignem Blut. => ?, also er Schreib jetzt das aus
der vorigen Zeile irgendwo
mit seinem Blut hin, ja? Und
warum: für die Beschwörung?
II)
9 Und so zog ich Kreis' um Kreise,
10 Stellte wunderbare Flammen, => weiß nicht recht wie ich das mit
dem „wunderbar“ deuten soll, freut sich der Mann auf
das folgende? Darauf was er da macht?
11 Kraut und Knochenwerk zusammen:
12 Die Beschwörung war vollbracht. => 9-12 ist der
Beschwörungsprozess
13 Und auf die gelernte Weise => ? , ist das sein Beruf, oder
was (ich weiß, hört sich doof an)
14 Grub ich nach dem alten Schatze => meint er mit Schatz vielleicht
etwas Vergangenes, also
etwas aus seiner
Vergangenheit nachdem er sich sehnt, wovon er sich ein besseres Leben
erhofft?
15 Auf dem angezeigten Platze;
16 Schwarz und stürmisch war die Nacht. => kühl, dunkel, einsam,
unheimlich, unbehaglich
III)
17 Und ich sah ein Licht von weiten,
18 Und es kam gleich einem Sterne
19 Hinten aus der fernsten Ferne, => Soll das Licht in der Ferne, so
etwas wie das Licht am Ende des Tunnels sein =>sprich Hoffnung?
20 Eben als es zwölfe schlug. => 24 Uhr = Geisterstunde,
unheimlich, beängstigend, mysteriös (ist ja auch so n
Kennzeichen einer Balade)
21 Und da galt kein Vorbereiten;
22 Heller ward's mit einem Male => aber plötzlich: wird alles Hell =>
endgültiger Umschwung der
Stimmung => düster, mysteriös,
einsam, kühl, finster, … => hell, warm, evt freundlicher, …
23 Von dem Glanz der vollen Schale, => diese Schale sendet das Licht
aus
24 Die ein schöner Knabe trug. => wird von nem Jungen getragen,
ist ja klar
=> Diese ganze Strophe finde ich, stellt den Übergang zwischen den ersten beiden und den letzen beiden dar: 1. und 2.: düster, kalt, frostig, unwohl, irgendwo auch: tot, leblos (Schwarz, Nacht, Schmerzen, Seele, Blut, schwarz und stürmisch war die Nacht, …)… => 3. und 4.: freundlich, Licht, hell, Leben (Heller Glanz, Blumenkranz, Himmelsglanz,…)
IV)
25 Holde Augen sah ich blinken => hold => gutes, wohltuendes
26 Unter dichtem Blumenkranze;
27 In des Trankes Himmelsglanze
28 Trat er in den Kreis herein.
29 Und er hieß mich freundlich trinken;
30 Und ich dacht': es kann der Knabe
31 Mit der schönen lichten Gabe => Trank = etwas Göttliches,
Wunderbares, Gutes (vgl Zeile 27)
32 Wahrlich nicht der Böse sein. => der Knabe wirkt so rein und
freundlich => kann nichts schlechten, eine Täuschung, Böses sein
=> Der Junge scheint meiner Meinung nach das komplette Gegenteil zu dem alten Mann zu sein (ich denk mal, der Erzähler soll ein alter Mann sein) => er selbst: alt, schwach, krank, irdisch, mürrisch evt., sogar vielleicht ein wenig verbitter und enttäuscht über die Welt und sein bisheriges Leben (3 Armut ist die größte Plage, 4 Reichtum ist das höchste Gut) => hat er nicht erreicht
=>der Junge (Knabe): scheint „himmlisch“, freundlich, hilfsbereit (er fordert ja nichts für seine Tat), verkörpert irgendwie das Gute, Edle => Humanismus?
V)
33 Trinke Mut des reinen Lebens! =>Mutmachen, Lebenswille wird
gestärkt
34 Dann verstehst du die Belehrung,
35 Kommst mit ängstlicher Beschwörung
36 Nicht zurück an diesen Ort. => 33-35: soll das heißen, er soll nicht
zurück, sondern nach vorne, in
die Zukunft?
37 Grabe hier nicht mehr vergebens! => er soll nicht nach dem alten
suchen, sondern neue Wege finden, oder, also wie der dieses nach
vorne schauen
38 Tages Arbeit, Abends Gäste! => Arbeit und Erholung?
39 Saure Wochen, frohe Feste! => 38 und 39: um zuzeigen, dass
diese „Gegensätze“ zusammen
gehören zum Leben: Dualismusprinzip?:
ohne Gut kein Böse, ohne Böse kein Gut
=> beides gehört zusammen, oder?
40 Sei dein künftig Zauberwort. => (aus Zeile 38, 39) das soll er verstehen
=>Kann man die 4. Strophe als so eine Art Fazit sehen?
rh. Figuren
Der Schatzgräber
I)
1 Arm am Beutel, krank am Herzen => Parallelismus?
2 Schleppt' ich meine langen Tage. => Metapher?
3 Armut ist die größte Plage,
4 Reichtum ist das höchste Gut! => 3 und 4 => Antithese?
5 Und, zu enden meine Schmerzen,
6 Ging ich, einen Schatz zu graben.
7 Meine Seele sollst du haben!
8 Schrieb ich hin mit eignem Blut.
II)
9 Und so zog ich Kreis' um Kreise, => Paronomasie?
10 Stellte wunderbare Flammen,
11 Kraut und Knochenwerk zusammen:
12 Die Beschwörung war vollbracht.
13 Und auf die gelernte Weise
14 Grub ich nach dem alten Schatze
15 Auf dem angezeigten Platze;
16 Schwarz und stürmisch war die Nacht. Schwarz/Nacht (dunkel,
unwohl, einsam) => Licht (hell, leben) =>
Antonyme?
III)
17 Und ich sah ein Licht von weiten,
18 Und es kam gleich einem Sterne Vergleich? => das Licht leuchtete
wie ein Stern?
19 Hinten aus der fernsten Ferne, => Klimax, oder eher Hyperbel?
fernsten Ferne: Paronomasie?
20 Eben als es zwölfe schlug. => 12 schlug => zeitlicher Hinweis:
Mitternacht: Peripherie? oder eher:
Metonymie
21 Und da galt kein Vorbereiten;
22 Heller ward's mit einem Male
23 Von dem Glanz der vollen Schale,
24 Die ein schöner Knabe trug.
IV)
25 Holde Augen sah ich blinken
26 Unter dichtem Blumenkranze;
27 In des Trankes Himmelsglanze
28 Trat er in den Kreis herein.
29 Und er hieß mich freundlich trinken;
30 Und ich dacht': es kann der Knabe
31 Mit der schönen lichten Gabe
32 Wahrlich nicht der Böse sein.
V)
33 Trinke Mut des reinen Lebens! => Metapher
34 Dann verstehst du die Belehrung,
35 Kommst mit ängstlicher Beschwörung
36 Nicht zurück an diesen Ort.
37 Grabe hier nicht mehr vergebens!
38 Tages Arbeit, Abends Gäste! => Parallelismus
39 Saure Wochen, frohe Feste!
40 Sei dein künftig Zauberwort.
Reimart:
abbcaddc => ist so ne Mischung aus zwei umarmenden Reimen, die aber miteinander verschmelzen: abba cddc => abb a <=> c ddc => abbcaddc
=> bilden eine Einheit => miteinander verschmolzen => Harmonie
gleich Zeilenanzahl: 8
5 Strophen zu je 8 Versen
=> 40 Verse
=> wirkt sehr harmonisch
Satzzeichen (kann auch übersprungen werden)
Der Schatzgräber
I)
1 Arm am Beutel, krank am Herzen
2 Schleppt' ich meine langen Tage.
3 Armut ist die größte Plage,
4 Reichtum ist das höchste Gut! => „!“: Es ist so…. die Feststellung und Überzeugung des Mannes
5 Und, zu enden meine Schmerzen,
6 Ging ich, einen Schatz zu graben.
7 Meine Seele sollst du haben!
8 Schrieb ich hin mit eignem Blut.
II)
9 Und so zog ich Kreis' um Kreise,
10 Stellte wunderbare Flammen,
11 Kraut und Knochenwerk zusammen: => „:“ => „Fazit“: Zeile 12
12 Die Beschwörung war vollbracht.
13 Und auf die gelernte Weise
14 Grub ich nach dem alten Schatze
15 Auf dem angezeigten Platze;
16 Schwarz und stürmisch war die Nacht.
III)
17 Und ich sah ein Licht von weiten,
18 Und es kam gleich einem Sterne
19 Hinten aus der fernsten Ferne,
20 Eben als es zwölfe schlug.
21 Und da galt kein Vorbereiten;
22 Heller ward's mit einem Male
23 Von dem Glanz der vollen Schale,
24 Die ein schöner Knabe trug.
IV)
25 Holde Augen sah ich blinken
26 Unter dichtem Blumenkranze;
27 In des Trankes Himmelsglanze
28 Trat er in den Kreis herein.
29 Und er hieß mich freundlich trinken;
30 Und ich dacht': es kann der Knabe
31 Mit der schönen lichten Gabe
32 Wahrlich nicht der Böse sein.
V)
33 Trinke Mut des reinen Lebens!
34 Dann verstehst du die Belehrung,
35 Kommst mit ängstlicher Beschwörung
36 Nicht zurück an diesen Ort.
37 Grabe hier nicht mehr vergebens! => Aufforderung (Zeile 33, 37, 38, 39): Das sollst er tun
(Zeile 37,38,39: Lebe so, „Erziehungsversuch“ => man versuchte doch in der Weimarar Klassik, denn Menschen zum Guten zu erziehen
38 Tages Arbeit, Abends Gäste!
39 Saure Wochen, frohe Feste!
40 Sei dein künftig Zauberwort.
Silbwn + Metrum
Der Schatzgräber
I)
1 Arm / am / Beu/tel,/ krank / am / Her/zen 8 Silben
2 Schleppt' / ich / mein/e / lan/gen / Ta/ge. 8
3 Ar/mut / ist / die / größ/te / Pla/ge, 8
4 Reich/tum / ist / das / höch/ste / Gut! 7
5 Und, / zu / en/den / mein/e / Schmer/zen, 8
6 Ging / ich,/ ein/en / Schatz / zu / gra/ben. 8
7 Mein/e / See/le / sollst / du / ha/ben! 8
8 Schrieb / ich / hin / mit / ei/gnem / Blut. 7
II)
9 Und / so / zog / ich / Kreis' / um / Kreis/e, 8
10 Stell/te / wun/der/ba/re / Flam/men, 8
11 Kraut / und / Knoch/en/werk / zu/sam/men: 8
12 Die / Be/schwör/ung / war / voll/bracht. 7
13 Und / auf / die / ge/lern/te / Weis/e 8
14 Grub / ich / nach / dem / al/ten / Schatz/e 8
15 Auf / dem / an/ge/zeig/ten / Platz/e; 8
16 Schwarz / und /stür/misch / war / die / Nacht. 7
III)
17 Und / ich / sah / ein / Licht / von / wei/ten, 8
18 Und / es / kam / gleich / ein/em / Stern/e 8
19 Hint/en / aus / der / ferns/ten / Fern/e, 8
20 E/ben / als / es / zwölf/e / schlug. 7
21 Und / da / galt / kein / Vor/be/reit/en; 8
22 Hell/er / ward's / mit / ein/em /Mal/e 8
23 Von / dem / Glanz / der / voll/en / Schal/e, 8
24 Die / ein / schön/er / Knab/e / trug. 7
IV)
25 Hold/e / Au/gen / sah / ich / blin/ken 8
26 Un/ter / dich/tem / Blu/men/kranz/e; 8
27 In / des / Tran/kes / Him/mels/glanz/e 8
28 Trat / er / in / den / Kreis / her/ein. 7
29 Und / er / hieß / mich / freund/lich / trin/ken; 8
30 Und / ich / dacht'/: es / kann / der / Knab/e 8
31 Mit / der / schön/en / licht/en / Gab/e 8
32 Wahr/lich / nicht / der / Bös/e / sein. 7
V)
33 Trink/e / Mut / des / rein/en / Le/bens! 8
34 Dann / ver/stehst / du / die / Be/lehr/ung, 8
35 Kommst / mit / ängst/lich/er / Be/schwö/rung 8
36 Nicht / zu/rück / an / die/sen / Ort. 7
37 Grab/e / hier / nicht / mehr / ver/ge/bens! 8
38 Tag/es / Ar/beit,/ A/bends / Gäst/e! 8
39 Sau/re / Woch/en, / froh/e / Fest/e! 8
40 Sei / dein / künf/tig / Zau/ber/wort. 7
=> Trochäus: betont – unbetont
Trochäus: betont - unbetont. Gibt dem Vers etwas Festes, der Erde Verhaftetes, Gemäßigtes, weit Schwingendes
Die Ballade hat einen gleichmäßigen Rhythmus: immer Trochäus und durch die selbst Struktur in jeder Strophe: also Silbenanzahl, Versanzahl
=> wirkt sehr harmonisch, irgendwie sogar ruhig und entspannt, nicht so hektisch wie z.B. „Willkommen und Abschied“
Merkmale der Weimarer Klassik, die ich hier dran erkenne zu glaube:
Harmonie => Aufbau, Übergang von Strophe 1+2 => 3 => 4+5
Einklang => Reim, Übergang, Kontraste wie hell <=> dunkel
Ordnung im Aufbau => immer 8 Verse pro Strophe, Silben, Metrum, Reim pro Strophe
Humanität, Nächstenliebe =>irgendwo verkörpert durch den Knaben
Erziehung zu Guten =>die letzte Strophe
Falls (du es bishier her geschaft hast und noch leben solltest => Respekt), dir noch etwas einfällt, wäre super nett
Hoffe du schreibst zurück, mirrow
Ach ja und vielen dank für die links, sie waren bisher sehr hilfreich
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:19 Di 31.10.2006 | Autor: | mirrow |
Jo, die sache hat sich wie gesagt erledigt
Danke für die Hilfe
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