Kopernikus < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Beantworten Sie folgende Fragen zum Text:
1. Warum wollte Kopernikus seine Entdeckung lange nicht veröffentlichen?
2. Worauf stützte – nach Kopernikus – die große Masse seiner Zeitgenossen ihre Meinung, dass die Erde unbeweglich sei und die Sonne sich um die Erde drehe?
3. Was veranlasste Kopernikus zu seinen Forschungen?
4. Weshalb lässt sich der von ihm beschrittene Lösungsweg mutig und wissenschaftlich nennen? |
Hallo,
kann sich bitte jemand mal meine Lösungen anschauen und evtl. Hilfe zur Verbesserung geben.
Im Voraus vielen lieben Dank an alle.
Text:
Die bedeutendste wissenschaftliche Leistung der Zeit vollbrachte der Astronom Nikolaus Kopernikus (1473-1543): „der größte und siegreichste Gegner des Augenscheins“ (Friedrich Nietzsche). Bei seinen Studien in Italien lernte dieser antike Schriften kennen. Die Frage, ob sich die Sonne um die Erde drehe, wie es seit dem Alexandriner Ptolemäus (87-165 n. Chr.) die allgemeine und vor allem durch die Aussagen der Bibel gestützte Ansicht war, oder aber die Erde um die Sonne, wie Aristarch behauptet hatte, ließ ihn nicht mehr los. Durch eigene Beobachtungen revidierte bzw. ergänzte er das Wissen der antiken Vorläufer. Über Methode und Ergebnis seiner Untersuchungen gibt er in der an Papst Paul III. gerichteten und vorab veröffentlichten Vorrede mit vorsichtigen Formulierungen Auskunft:
„Ich bin mir voll bewusst, Heiliger Vater, dass gewisse Leute ausrufen werden, meine Lehre, die Erde bewege sich, sei durchaus verwerflich. Ich bin keineswegs so sehr von meinen Lehren eingenommen, dass ich nicht wissen wollte, was andere darüber denken. Ich weiß, dass die Gedanken eines Philosophen weitab liegen von dem Urteil der Menge, da es seine Aufgabe ist, in allen Dingen die Wahrheit zu erforschen, soweit dies von Gott der menschlichen Vernunft gestattet ist. Ich glaube aber, man müsse von dem Wahren und Richtigen völlig abweichende Ansichten vermeiden.
Aber Deine Heiligkeit wird von mir zu hören erwarten, wie ich auf den kühnen Gedanken gekommen bin, gegen die allgemeine Ansicht der Mathematiker und vielleicht gar gegen den gesunden Menschenverstand eine Bewegung der Erde anzunehmen. Dazu hat mich nichts anderes veranlasst als die Erwägung, dass die Mathematiker bei ihren Untersuchungen im Altertum darüber keineswegs übereinstimmen.
Als ich diese Unsicherheit der überlieferten mathematischen Lehren in Betreff der Bahnen der Himmelskörper lange bei mir erwogen hatte, berührte es mich sehr unangenehm, dass noch keine richtige Theorie für die Bewegungen in dem Weltall, das der allerbeste und allervollkommenste Baumeister für uns erbaut hat, aufgestellt sei. Daher habe ich mich der Mühe unterzogen, die Schriften aller Philosophen, die ich mir verschaffen konnte, durchzulesen, um zu erkunden, ob nicht einer von ihnen die Vermutung ausgesprochen hat, dass die Bewegungen der Himmelskörper andere seien, als die anerkannten Mathematiker annehmen. Und schließlich fand ich bei Cicero, dass Aristarch geglaubt habe, die Erde bewege sich, und bei Plutarch, dass einige andere ebenfalls dieser Meinung gewesen seien.
Dies gab mir die Anregung, und ich begann nun selbst über die Möglichkeit einer Bewegung der Erde nachzudenken. Und wenn mir auch die Ansicht widersinnig erschien, so wusste ich doch, dass anderen vor mir diese Freiheit zugebilligt worden war, beliebige Kreisbewegungen zur Erklärung der Himmelserscheinungen anzunehmen, und ich glaubte, dass es auch mir gestattet sein würde, eben zu versuchen, ob nicht durch die Annahme einer Bewegung der Erde eine besser begründete Darstellung für die Bewegungen der Himmelskörper gefunden werden könnte. Und so habe ich denn (…) durch viele und lange Beobachtungen endlich gefunden, dass die Erde und die Planeten sich um die Sonne drehen.“
Meine Lösung:
1. Kopernikus wollte lange seine Entdeckung nicht veröffentlichen, weil er verunsichert war, ob seine Annahme wirklich stimmt oder nicht. Er wollte sich auch nicht als Wissenschaftler lächerlich machen. Außerdem wollte er sich den Spott der Fachwelt nicht auseinander setzen und er wollte sich auf keinen Fall mit der Kirche anlegen bzw. der Kirche widersprechen.
2. Die große Masse der Zeitgenossen von Kopernikus stütze sich auf die Aussagen aus der Bibel, dass die Erde unbeweglich sei und die Sonne sich um die Erde drehe. Außerdem behauptete Alexandriner Ptolemäus, dass sich die Sonne um die Erde dreht.
3. Während seiner Zeit in Italien studierte und lernte er die antiken Schriften kennen, die ihn nicht mehr los ließen und so kam er zu seinen Forschungen. Außerdem stimmten die Untersuchungen der Mathematiker im Altertum nicht überein.
4. Sein Lösungsweg lässt sich als mutig nennen, weil er einen ganz neuen Weg eingeschlagen hat. Denn er hat nicht nur behauptet so ist es, sondern er hat es auch beweisen können warum es so ist. Außerdem hat er sich dem Denken und der Meinung vieler Philosophen und Mathematiker widersetzt. Er konnte durch eigene Beobachtungen das Wissen der antiken Vorläufer revidieren und ergänzen. Um zu den heutigen Erkenntnissen zu gelangen, musste er alte Denkgewohnheiten von Jahrhunderten aufbrechen.
Danke nochmal und ein schönes Wochenende. Gruß Einstein
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:29 Sa 30.04.2011 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Beantworten Sie folgende Fragen zum Text:
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> 1. Warum wollte Kopernikus seine Entdeckung lange nicht
> veröffentlichen?
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> Meine Lösung:
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> 1. Kopernikus wollte lange seine Entdeckung nicht
> veröffentlichen, weil er verunsichert war, ob seine
> Annahme wirklich stimmt oder nicht. Er wollte sich auch
> nicht als Wissenschaftler lächerlich machen. Außerdem
> wollte er sich den Spott der Fachwelt nicht auseinander
> setzen und er wollte sich auf keinen Fall mit der Kirche
> anlegen bzw. der Kirche widersprechen.
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"Im humanistischen Denken gab es einen starken Glauben an die Einfachheit und Harmonie in der Natur, an die Bedeutung einfacher arithmetischer und geometrischer Regelmäßigkeiten. Solche Ideen dürften KOPERNIKUS bei seinen Universitätsstudien nicht fremd geblieben sein.
Es ist dennoch anzunehmen, dass KOPERNIKUS bereits im Jahre 1502 mit der Ausarbeitung eines Weltbildes begann, bei dem die Sonne das Zentrum des Universums einnahm - des heliozentrischen Weltbildes. In einem nur handschriftlich verbreiteten Manuskript legte Kopernikus seine Ansichten um 1510 in einem "Kleinen Kommentar" dar, der im Wesentlichen alle Aussagen seines späteren Hauptwerkes - wenn auch in Kurzform und ohne ausführlichen mathematischen Apparat - enthielt.
Von diesen ersten Gedanken ausgehend arbeitete KOPERNIKUS fast 30 Jahre daran, das heliozentrische Weltbild mathematisch so zu entwickeln, dass es dem geozentrischen Weltbild des PTOLEMÄUS in dieser Hinsicht ebenbürtig war. Doch er musste in großem Umfang auf die "Tricks" der griechischen Astronomie zurückgreifen, um die Bewegungen der Himmelskörper den Beobachtungen entsprechend zu beschreiben.
Beweise für die Hypothese von der Mittelpunktstellung der Sonne hatte KOPERNIKUS nicht."
Quelle: Schülerlexikon: Duden - Physik
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 03:18 So 01.05.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Einstein,
> 2. Worauf stützte – nach Kopernikus – die große Masse
> seiner Zeitgenossen ihre Meinung, dass die Erde unbeweglich
> sei und die Sonne sich um die Erde drehe?
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> 2. Die große Masse der Zeitgenossen von Kopernikus stütze
> sich auf die Aussagen aus der Bibel, dass die Erde
> unbeweglich sei und die Sonne sich um die Erde drehe.
> Außerdem behauptete Alexandriner Ptolemäus, dass sich die
> Sonne um die Erde dreht.
>
"Es wurde angenommen, dass sich die Erde im Mittelpunkt des Weltalls befindet und alle Planeten sowie die Sonne sich auf kreisförmigen Bahnen um die Erde bewegen.
Mit diesem Weltbild konnten viele astronomische Erscheinungen erklärt werden. Ab dem 16. Jahrhundert wurde das geozentrische Weltbild allmählich vom heliozentrischen Weltbild abgelöst.
Entwicklung des Weltbildes
Bereits im Altertum konnten die Menschen die Bewegungen der Himmelskörper, vor allem der Sonne, des Mondes und der Sterne, am Himmel beobachten. Das führte zu der nahe liegenden Vermutung, dass sich die Erde im Zentrum der Welt befindet und sich alle Himmelskörper um die Erde bewegen. Zugleich erkannte man in den Bewegungen der Himmelskörper eine Reihe von Regelmäßigkeiten und nutzte sie, um die Termine für Saat und Ernte zu bestimmen.
Im antiken Griechenland versuchten Gelehrte, die beobachteten Fakten und erkannten Regelmäßigkeiten zu einem Weltbild zu vereinen, bei dem man aus wenigen Grundsätzen alles andere ableiten konnte. Wesentlich dabei waren die Auffassungen über Bewegungen im Kosmos und auf der Erde.
Der griechische Philosoph PLATON (427-347 v. Chr.) vertrat die Auffassung, dass sich die Sterne nur auf der vollkommensten geometrischen Bahn, der Kreisbahn, bewegen können.
ARISTOTELES (384-322 v. Chr.) unterschied Bewegungen im Himmel und auf der Erde. Außerdem teilte er die Bewegungen auf der Erde in natürliche und erzwungene Bewegungen ein. Eine natürliche Bewegung war z. B., dass ein schwerer Körper nach unten fällt und ein leichter Körper nach oben steigt. Alle Körper bewegen sich so zu ihrem "natürlichen Ort".
Aufbau des Weltbildes
Im Mittelpunkt des geozentrischen Weltbildes befindet sich die Erde (geos = Erde, geozentrisch = Erde im Zentrum). Um die Erde bewegen sich auf Kreisbahnen die übrigen damals bekannten Planeten, die Sonne und der Mond in folgender Reihenfolge, von der Erde aus gesehen: Mond-Merkur-Venus-Sonne-Mars-Jupiter-Saturn. Ganz außen befinden sich auf einer Schale die Fixsterne.
Dieses Weltbild war eine großartige Leistung der antiken Wissenschaft, denn man konnte mit ihm die Position von Planeten recht genau vorausberechnen. Außerdem stimmte es aufgrund der Relativität der Bewegung recht gut mit den Beobachtungen überein. Es stimmte auch mit den physikalischen Auffassungen des berühmten ARISTOTELES überein, dass sich schwere Körper zur Weltmitte hin bewegen. Die Erde war für die Menschen damals der schwerste bekannte Körper, musste sich also in der Weltmitte befinden.
Das geozentrische Weltbild war viele Jahrhunderte lang die vorherrschende und allgemein anerkannte Lehrmeinung und trotzdem war sie falsch."
Quelle: Schülerlexikon: Duden - Physik
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 03:32 So 01.05.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Einstein,
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> 3. Was veranlasste Kopernikus zu seinen Forschungen?
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> 3. Während seiner Zeit in Italien studierte und lernte er
> die antiken Schriften kennen, die ihn nicht mehr los
> ließen und so kam er zu seinen Forschungen. Außerdem
> stimmten die Untersuchungen der Mathematiker im Altertum
> nicht überein.
>
"Er studierte in Krakau, wo er auch erstmals mit astronomischen Beobachtungsproblemen in Berührung kam, und setzte seine Ausbildung dann in Bologna fort. Obwohl er dort kirchliches und weltliches Recht studierte, beschäftigte er sich weiter mit Mathematik und Astronomie. Dabei erfuhr er wohl auch von den ersten Zweifeln an der Richtigkeit des geozentrischen Weltbildes, die vor allem aufgrund seiner Kompliziertheit laut geworden waren."
Quelle: Schülerlexikon: Duden - Astronomie
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 03:48 So 01.05.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Einstein,
> Beantworten Sie folgende Fragen zum Text:
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> 4. Weshalb lässt sich der von ihm beschrittene Lösungsweg
> mutig und wissenschaftlich nennen?
> 4. Sein Lösungsweg lässt sich als mutig nennen, weil er
> einen ganz neuen Weg eingeschlagen hat.
> Denn er hat nicht
> nur behauptet so ist es, sondern er hat es auch beweisen
> können warum es so ist.
> Außerdem hat er sich dem Denken
> und der Meinung vieler Philosophen und Mathematiker
> widersetzt.
> Er konnte durch eigene Beobachtungen das Wissen
> der antiken Vorläufer revidieren und ergänzen. Um zu den
> heutigen Erkenntnissen zu gelangen, musste er alte
> Denkgewohnheiten von Jahrhunderten aufbrechen.
>
"Beweise für die Hypothese von der Mittelpunktstellung der Sonne hatte KOPERNIKUS nicht. Der wichtigste Beweis hätte darin bestanden, dass die Fixsterne infolge der Jahresbewegung der Erde um die Sonne eine periodische Ortsveränderung gezeigt hätten, die so genannten Fixsternparallaxen. Bild 3 zeigt, wie nach KOPERNIKUS durch den Umlauf der Erde um die Sonne eine scheinbare Ortsverschiebung eines Sterns entsteht. Die Astronomen begannen mit großem Aufwand an Ideen und Instrumenten nach diesen Ortsverschiebungen zu suchen. Und diese intensive Arbeit wurde auch belohnt - allerdings erst knapp 300 Jahre nach dem Tod von KOPERNIKUS.
KOPERNIKUS hielt auch konsequent an der Auffassung fest, dass sich alle Planeten auf Kreisbahnen bewegen. Eine andere Bahnform war ihm nicht bekannt."
Quelle: Schülerlexikon: Duden - Physik
"Obwohl Kopernikus keine exakten Beweise für die Rotation der Erde erbringen konnte, stellte sein heliozentrisches Weltsystem eine grundlegende Veränderung der Weltsicht dar (kopernikanische Wende); erst die Einführung der Planetenbahnen als Ellipsen durch J.Kepler verhalfen dem heliozentrischen Weltbild zum Durchbruch."
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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