Lenker Links,Ausschlag Rechts < Physik < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 06:14 Mi 28.03.2012 | Autor: | qsxqsx |
Hallo!,
Motocrossfahrer bewegen den Lenker leicht nach links, falls sie sofort in Richtung rechts müssen. Denn im ersten Augenblick reagiert das Motocross in die der Lenkung entgegengesetzte Richtung. Einen Augenblick später dann fährt es selbstverständlich in die gewünschte Richtung...
Wieso ist das so? Woher kommt die Kraft in die zuerst engegengesetzte Richtung? Und wieso reagiert diese schneller als die Kraft in die Richtige richtung, welche doch vom Boden durch haftreibung kommen sollte.
Grüsse
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Hallo!
generell muß der Fahrer sich doch in die Kurve legen, sonst wird er nach außen umkippen.
Die eine Möglichkeit ist, das Gewicht zu verlagern, und so das Miotorrad nach innen kippen zu lassen. Das dauert aber einen Moment.
Besser: er lenkt kurz in die ander Richtung, ohne sich dazu in die Kurve zu legen. Dabei kippt er in die Richtung, in die er eigentlich will. Dann lenkt er in die richtige Richtung, und kann seine Kurve fahren.
Der Sinn besteht nur darin, schneller in die gewünschte Schräglage zu kommen. Das ist, als wenn dir eine die Räder nach links weg zieh, dann kippst du auch nach rechts.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:29 Sa 31.03.2012 | Autor: | qsxqsx |
Danke.
Aber mit Drehimpulserhaltung hat das nichts zu tun?
Grüsse
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Hallo!
Wenn du den Drehimpuls der Räder meinst: Nein, nicht wirklich. Es geht nur darum, das Motorrad möglichst schnell in die Schräglage zu bekommen.
Du wirst auch beobachten können, daß Motorradfahrer bei langgezogenen Kurven sich gern zusammen mit dem Motorrad in die Kurve legen. Wenn es ne sehr enge Kurve ist, legen sie aber meist nur das Motorrad in die Kurve, bleiben selbst aber fast aufrecht drauf sitzen, weil das einfach schneller geht.
Nebenbei, die Sache, daß der Drehimpuls der Räder das Fahren auf zwei Rädern möglich macht, ist ein ziemliches Märchen. Das hilft zwar dabei, aber ist nicht derHauptgrund, warum das funktioniert.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:42 So 01.04.2012 | Autor: | qsxqsx |
...na aber eins würd ich gern noch wissen. Was ist den der Hauptgrund?
Danke!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:52 So 01.04.2012 | Autor: | Diophant |
Hallo,
> ...na aber eins würd ich gern noch wissen. Was ist den der
> Hauptgrund?
ich denke, dass man diesen Grund i.a. als Gyroskopischen Effekt bezeichnet.
Gruß, Diophant
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:03 So 01.04.2012 | Autor: | qsxqsx |
Der kommt dann aber ursprünglich doch aus der Drehimpulserhaltung:) bzw. dL/dt = M.
Liebe Grüsse
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 08:10 Di 03.04.2012 | Autor: | qsxqsx |
Übrigens in D.E.H. Jones, “The stability of the bicycle,” Phys. Today, vol. 23,
pp. 34–40, Apr. 1970 steht, das der gyroskopische Effekt nur ganz wenig für typische Fahhradgeschwindigkeiten zur Stabilität Beiträgt.
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Hallo!
Neee, was Wikipedia da schreibt, ist auch nicht korrekt. Grade um die geschichte mit dem Radfahren gibt unglaublich viele Erklärungen. Der Hauptgrund hat aber mit irgendwelchen Kreiselgeschichten nix zu tun:
Der Hauptgrund, warum man gut mit dem Rad freihändig fahren kann ist, daß das Vorderrad einen Nachlauf hat. Das heißt: Wenn du dir eine Grade durch das Lenklager bis auf den Boden denkst, dann liegt Schnittpunkt ein ganzes Stück vor dem Punkt, an dem der Reifen den Boden berührt. Der Reifen läuft also nach.
Wenn du ein Fahrrad zur Seite kippst, gibt es eine seitliche Kraftkomponente auf den Reifen am boden. Weil der berührpunkt aber nicht mit der Lenkachse zusammen fällt, wird das Vorderrad einlenken - und zwar nach innen!
Du kannst das einfach mal ausprobieren. Im Stand wird das nicht klappen, weil die Reibung des Gummis auf dem Boden das Einlenken verhindert, aber sobald du das fahhrad auch nur leicht schiebst, wird der Lenker in die Richtung einlenken, in die du das Rad kippst.
Ich hab mal nen Vortrag gesehen. Da hat man ein Fahrrad gebaut, das neben jedem Rad ein zweites baugleiches montiert hatte, welches in der Luft hing, und sich über ne Kette stets genauso schnell wie das Rad auf dem Boden drehte, aber in umgekehrter Richtung. Dadurch werden alle kreiselkräfte aufgehoben. Das (freihändige) Fahren klappte mit etwas übung.
Dann kann man ein Fahrrad ohne Nachlauf bauen. Die Lenkachse steht dann exakt senkrecht. Damit ist es unmöglich, freihändig zu fahren.
Und man kann das Rad mit Vorlauf bauen, also eine nach hinten statt vorne geneigte Lenkachse benutzen. Jemandem dieses Rad in die Hand zu drücken, grenzt schon fast an Körperverletzung, damit kommst du keine 50cm weit.
Nochwas: je größer der Nachlauf, desto besser das Spurverhalten. Zweiräder, die eher auf Komfort ausgelegt sind, haben nen großen Nachlauf. Mit denen kommt man allerdings nciht so gut um die Ecke, deshalb haben sportlich geprägte Räder nen kleinen nachlauf, sind aber etwas schwerer zu fahren. Tja, und dann guck dir mal die gemütlichsten Motorräder an. So ne Harley hat nicht um sonst so ne lange Lenkergabel.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 06:17 Di 03.04.2012 | Autor: | qsxqsx |
Hallo,
Danke dir !
Aber noch eine Anmerkung:
...das Fahrrad erfährt eine Seitliche kraftkomponente nach innen, wenn es nach innen fällt, weil das Vorderrad "schräg" vorne aufliegt. Damit bin ich natürlich einverstanden.
Mir ist aber aufgefallen, das das Gesetz [mm] \overrightarrow{M} [/mm] = [mm] \bruch{\overrightarrow{dL}}{dt} [/mm] auch noch einen Einfluss haben sollte. Eine Lenkraddrehung führt dann auch gleich zu einer Kippbewegung.
[Dateianhang nicht öffentlich]
Grüsse
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: png) [nicht öffentlich]
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