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(Frage) beantwortet | Datum: | 12:45 Sa 18.03.2006 | Autor: | tAtey |
Aufgabe | 100ml gesättigte Blei(II)-chlorid-Lösung werden vom Bodenkörper abfiltriert und eingedampft. Die Masse des Bleichlorids beträgt 0,473g.
Frage: Wie groß ist das Löslichkeitsprodukt von Blei(II)-chlorid? |
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Als Lösungsweg wurde in meinem Buch angegeben:
[mm] PbCl_{2} \gdw Pb^{2+} [/mm] + 2 [mm] Cl^{-}
[/mm]
der Pfeil soll der Gleichgewichtspfeil sein.
[mm] K_{L} [/mm] = [mm] c(Pb^{2+} [/mm] ) * [mm] c^{2} (Cl^{-} [/mm] )
Soweit versteh ich das noch. Die Konzentration der Produkte multipliziert ist das Löslichkeitsprodukt.
Aber dann steht hier:
[mm] c(Cl^{-} [/mm] ) = 2c [mm] (Pb^{2+} [/mm] )
Warum ist das so?
Dann:
[mm] K_{L} [/mm] = [mm] c(Pb^{2+}) [/mm] * [mm] (2c(Pb^{2+})^{2} [/mm] = [mm] 4c^{3}(Pb^{2+})
[/mm]
[mm] c(Pb^{2+}) [/mm] = [mm] \bruch{n(Pb^{2+})}{V(Lsg)}
[/mm]
[mm] n(Pb^{2+}) [/mm] = [mm] n(PbCl_{2}) [/mm] Warum ist das das selbe?!
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Hi, tAtey,
> 100ml gesättigte Blei(II)-chlorid-Lösung werden vom
> Bodenkörper abfiltriert und eingedampft. Die Masse des
> Bleichlorids beträgt 0,473g.
> Frage: Wie groß ist das Löslichkeitsprodukt von
> Blei(II)-chlorid?
> Als Lösungsweg wurde in meinem Buch angegeben:
>
> [mm]PbCl_{2} \gdw Pb^{2+}[/mm] + 2 [mm]Cl^{-}[/mm]
> der Pfeil soll der Gleichgewichtspfeil sein.
>
> [mm]K_{L}[/mm] = [mm]c(Pb^{2+}[/mm] ) * [mm]c^{2} (Cl^{-}[/mm] )
> Soweit versteh ich das noch. Die Konzentration der Produkte
> multipliziert ist das Löslichkeitsprodukt.
> Aber dann steht hier:
>
> [mm]c(Cl^{-}[/mm] ) = 2c [mm](Pb^{2+}[/mm] )
> Warum ist das so?
Das ergibt sich aus den Koeffizienten in der Reaktionsgleichung:
Auf 1 Blei-Ion kommen immer 2 (!) Chlorid-Ionen!
Daher muss die Konzentration der [mm] Cl^{-} [/mm] - Ionen doppelt so groß sein
wie die der [mm] Pb^{2+} [/mm] - Ionen.
> Dann:
> [mm]K_{L}[/mm] = [mm]c(Pb^{2+})[/mm] * [mm](2c(Pb^{2+})^{2}[/mm] = [mm]4c^{3}(Pb^{2+})[/mm]
>
> [mm]c(Pb^{2+})[/mm] = [mm]\bruch{n(Pb^{2+})}{V(Lsg)}[/mm]
>
> [mm]n(Pb^{2+})[/mm] = [mm]n(PbCl_{2})[/mm] Warum ist das das selbe?!
Hier handelt es sich ja um die Stoffmenge [mm] n(PbCl_{2}) [/mm] des durch Eindampfen erhaltenen Bleichlorids!
Also nicht etwa um das Bleichlorid auf der linken Seite Deines obigen Gleichgewichtes! Dieses existiert nicht mehr, es wurde abfiltriert. Was Du nun noch hast, ist genau das, was vorher "in Lösung" war, also nur noch die rechte Seite Deines Gleichgewichtes.
Naja: Und auf 1 Pb-Ion kommt nach dem Eindampfen genau ein "Teilchen" [mm] PbCl_{2}.
[/mm]
Wird's Dir nun klarer?
mfG!
Zwerglein
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(Frage) beantwortet | Datum: | 00:59 So 19.03.2006 | Autor: | tAtey |
Erstmal: ich danke dir.
Hatte schon meinen Onkel gefragt, der mitunter Chemie studiert hat, der konnte mir das nicht erklären. :)
Hab das erste Problem jetzt verstanden, bei dem 2. hakt es noch ein wenig.
Verstehe nicht, warum die Stoffmenge von [mm] Pb^{2+} [/mm] gleich der Stoffmenge von [mm] PbCl_{2} [/mm] ist.
Hab deinen Erklärversuch schon zur Kenntnis genommen, aber so recht will das nicht in meinem Kopf rein :)
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(Antwort) fertig | Datum: | 01:09 So 19.03.2006 | Autor: | Loddar |
Hallo tAtey!
Sieh Dir doch mal die Reaktionsgleichung an.
Da entsteht aus jedem [mm] $PbCl_2$-Molekül [/mm] auch exakt ein [mm] $Pb^{2+}$-Ion.
[/mm]
Daher gilt: [mm] $n\left[PbCl_2\right] [/mm] \ = \ [mm] n\left[Pb^{2+}\right]$ [/mm] .
Nun klar(er) ?
Gruß
Loddar
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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:44 So 19.03.2006 | Autor: | tAtey |
Ok.
Es entsteht exakt ein [mm] Pb^{2+}, [/mm] aber es entstehen doch auch noch [mm] 2Cl^{-},
[/mm]
spielt das keine Rolle?
Könnte ich dann auch sagen:
[mm] 2n(PbCl_{2} [/mm] = [mm] n(Cl^{-})
[/mm]
?
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Hi, tAtey,
die Stoffmenge n bezieht sich ja sozusagen auf die Teilchenzahl.
Und zwar zählt man die Teilchen des Stoffes, die in der Klammer dahinterstehen.
Also z.B.:
[mm] n(Pb^{2+}) [/mm] gibt die Stoffmenge (=Teilchenzahl) der [mm] Pb^{2+}-Ionen [/mm] an,
[mm] n(PbCl_{2}) [/mm] die Stoffmenge (=Teilchenzahl) der [mm] PbCl_{2} [/mm] - "Teilchen".
Anderes Beispiel: Wasser.
[mm] n(H_{2}O) [/mm] = 1 mol heißt:
Du hast 1 mol = [mm] 6,023*10^{23} [/mm] Wassermoleküle.
Zwar besteht jedes davon aus 3 Atomen (nämlich 2 H-Atomen und einem O-Atom), also aus insgesamt [mm] 3*6,023*10^{23} [/mm] Atomen = [mm] 18*6,023*10^{23} [/mm] Atomen, aber das interessiert hier nicht: Die MOLEKÜLE zählen, NICHT die Atome!
Hast Du's nun verstanden?
mfG!
Zwerglein
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:03 So 19.03.2006 | Autor: | tAtey |
:) Jetzt bin ich total verwirrt.
Mein Problem liegt jetzt darin, dass ich nicht weiß warum [mm] n(Pb^{2+}) [/mm] = [mm] n(PbCl_{2}) [/mm] ist, und warum die [mm] 2Cl^{-} [/mm] da keine Rolle spielen?
Hab jetzt verstanden, dass die Atome dabei keine Rolle spielen, warum auch immer :)
Weil es hieß doch, dem [mm] PbCl_{2} [/mm] wird genau EIN [mm] Pb^{2+} [/mm] zugeordnet, also geht es ja doch um die Atome?! Und dem [mm] PbCl_{2} [/mm] werden ja auch genau ZWEI [mm] Cl^{-} [/mm] zugeordnet.
Warum ist dann die Teilchenzahl von [mm] PbCl_{2} [/mm] gleich der Teilchenzahl von [mm] Pb^{2+} [/mm] und nicht gleich der Teilchenzahl von [mm] Pb^{2+} [/mm] UND [mm] Cl^{-} [/mm] ?
Irgendwie mag das nicht in meinen Kopf rein.
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Hi, tAtey,
bleiben wir lieber beim Beispiel des Wassers:
[mm] H_{2}O [/mm] besteht aus 3 Atomen, aber es ist ein einziges Molekül!
So wie ja auch Du selbst 1 einziger Mensch bist und nicht als Summe Deiner (fast unzählbar vielen!) Atome betrachtet wirst!
Jeder sagt: "Da kommt die eine (und einzige, einzigartige!) Tatjana!"
Keiner sagt: "Da kommen [mm] 7*10^{24} [/mm] Atome, die die Tatjana aufbauen!"
Genauso ist es mit den Molekülen: Jedes davon besteht aus mehreren Atomen; aber es zählt nur DAS GANZE MOLEKÜL, nicht die einzelnen Bestandteile!
Wird's nun klar?
mfG!
Zwerglein
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:47 So 19.03.2006 | Autor: | tAtey |
Jaaaaaa, das versteh ich auch. Denke ich. :)
Aber ich muss jetzt wieder auf das [mm] PbCl_{2} [/mm] kommen, weil ich das ja irgendwie damit in Verbindung setzen will.
[mm] PbCl_{2} [/mm] ist also EIN Molekül. Hab ich jetzt verstanden, ist ja auch nicht so schwer. Es setzt sich aus 3 Atomen zusammen, spielt aber hierbei keine Rolle.
So. Die Teilchenzahl/Stoffmenge ist gleich der Teilchenzahl von [mm] Pb^{2+}. [/mm]
Und das ist doch mein Problem. Was hat das jetzt damit zu tun, dass hier die Moleküle zählen und nicht die Atome.
Entweder ich versteh dich nicht, oder du verstehst mich nicht. :)
Mal auf das Beispiel Wasser übersetzt:
[mm] 2H_{2}O \to OH^{-} [/mm] + [mm] H_{3}O^{+}
[/mm]
Die Stoffmenge von dem Wasser ist also gleich der Stoffmenge von [mm] OH^{-} [/mm] und auch gleich der Stoffmenge von [mm] H_{3}O^{+} [/mm] ?
Ich versteh aber wirklich nicht warum das so ist. Ich geb es jetzt auf. Es macht einfach nicht "klick" :)
Ich danke dir für deine Hilfe :)
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Hi, tAtjana,
> Jaaaaaa, das versteh ich auch. Denke ich. :)
>
> Aber ich muss jetzt wieder auf das [mm]PbCl_{2}[/mm] kommen, weil
> ich das ja irgendwie damit in Verbindung setzen will.
> [mm]PbCl_{2}[/mm] ist also EIN Molekül. Hab ich jetzt verstanden,
> ist ja auch nicht so schwer. Es setzt sich aus 3 Atomen
> zusammen, spielt aber hierbei keine Rolle.
(Naja! Das mit den [mm] PbCl_{2}- [/mm] "Molekülen" ist zwar ein bisschen unchemisch - drum hab' ich's Dir am Beispiel des Wassers erklärt - aber ich lass' es mal so stehen!)
> So. Die Teilchenzahl/Stoffmenge ist gleich der
> Teilchenzahl von [mm]Pb^{2+}.[/mm]
> Und das ist doch mein Problem. Was hat das jetzt damit zu
> tun, dass hier die Moleküle zählen und nicht die Atome.
> Entweder ich versteh dich nicht, oder du verstehst mich
> nicht. :)
Ich hab's Dir doch schon mal erläutert: Es zählt immer die TEILCHENART, die in der Klammer steht.
Andere Beispiele:
n(Tatjana) = 1 mol heißt: [mm] 6,023*10^{23} [/mm] Tatjanas
n(Tatjanahaare) = 1 mol heißt [mm] 6,023*10^{23} [/mm] Tatjanahaare
n(H) = 1 mol heißt: [mm] 6,023*10^{23} [/mm] H-Atome
[mm] n(H_{2}O) [/mm] = 1 mol heißt: [mm] 6,023*10^{23} [/mm] Wassermoleküle
n(Rosen) = 1 mol heißt: [mm] 6,023*10^{23} [/mm] Rosen
n(Rosenblätter) = 1 mol heißt: [mm] 6,023*10^{23} [/mm] Rosenblätter
> Mal auf das Beispiel Wasser übersetzt:
> [mm]2H_{2}O \to OH^{-}[/mm] + [mm]H_{3}O^{+}[/mm]
> Die Stoffmenge von dem Wasser ist also gleich der
> Stoffmenge von [mm]OH^{-}[/mm] und auch gleich der Stoffmenge von
> [mm]H_{3}O^{+}[/mm] ?
Nein, nein, nein, nein, nein und nein!
Ich hab' Dir doch gesagt, dass die Sache nix, nix, nix und nochmal nix mit irgendeiner Reaktionsgleichung zu tun hat!
Deine Reaktion (die mit dem [mm] PbCl_{2}) [/mm] ist doch längst aus, vorbei, gegessen und in den Gully gespült, wenn Du abfiltiert und die Lösung eingedampft hast: Nichts regt sich mehr, kein Teilchen reagiert. Du hast nur das (vorher gelöste, jetzt einedampfte) Bleichlorid; sozusagen nur die rechte Seite Deiner VORHERIGEN (!), jetzt nicht mehr vorhandenen Reaktion!
Die Stoffmenge, die Du nun berechnest, ist NICHT das [mm] PbCl_{2} [/mm] aus dem Gleichgewicht, NICHT die linke Seite davon, NICHT die Ausgangskonzentration (aber das hab' ich Dir doch alles schon mal geschrieben)!
Du hat 10 l Milch und machst 1 Kilo Käse draus. Du wiegst nur den Käse; die Ausgangsmenge an Milch interessiert nicht mehr!
mfG!
Zwerglein
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:49 So 19.03.2006 | Autor: | tAtey |
:)
ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh.
ich habs verstanden :)
danke danke danke.
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