MWG und so < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:48 Fr 25.01.2008 | Autor: | puldi |
Hey ihr!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Ich habe echt ein Problem. Chemie ist nicht wirklich mein Fach. Wir beschäftigen uns im Moment mit MWG und PKZ.
Das heißt Massenwirkungsgesetz und Prinzip des kleinsten Zwanges. Nur damit, ihr meine Frage ungefähr einordnet könnt.
Also:
Kaliumthiocyanat reagiert mit EisenIIIchlorid zu Rhodanit und Kaliumchlorid.
Es erfolgt also eine Reaktion von farblos + gelb zu rot. Nun meine Frage: Warum entsteht diese rotfärbung?
Meine Lehrerin hat als tip gegeben, dass das was mit dem Zähler und dem Nenner einer der Gesetze zu tun hat.
Ich würde mich riesig freuen, wenn mir jemand das ganze erklären könnte.
Ich verbleibe schon jetzt dankend, puldi
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(Antwort) fertig | Datum: | 21:10 Fr 25.01.2008 | Autor: | ONeill |
Hallo!
> Also:
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> Kaliumthiocyanat reagiert mit EisenIIIchlorid zu Rhodanit
> und Kaliumchlorid.
>
> Es erfolgt also eine Reaktion von farblos + gelb zu rot.
> Nun meine Frage: Warum entsteht diese rotfärbung?
Du redest hier von zwei verschiedenen Sachen!
Die Rotfärbung beruht auf Charge-Transfer (Ladungsaustausch) zwischen Zentralatom und den Liganden.
> Meine Lehrerin hat als tip gegeben, dass das was mit dem
> Zähler und dem Nenner einer der Gesetze zu tun hat.
Das MWG auf das deine Lehrerin heraus will, ist allerdings nicht für die Farbigkeit verantwortlich.
Farbigkeit und MWG hängen nicht miteinander zusammen!
Gruß ONeill
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(Frage) beantwortet | Datum: | 08:39 Sa 26.01.2008 | Autor: | puldi |
Hallo!
Ich hab mal ein bisschen gegoogelt, aber ich werde nicht wirklich schlau darauf, könnt ihr mir das ein bisschen erklären, wie das mit dem Charge-Transfer funktioniert?
Ich bedanke mich schon mal.
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Also ich weiß nicht ganz auf was deine Lehrerin hinaus will bzw. wollte? Vlt. solltest du das nochmal mit ihr abklären, denn Farbigkeiten zu erklären geht eigentlich über den Schulstoff hinaus...
aber ich will es mal versuchen:
Farbigkeit von Atomen, Molekülen, Komplexen und Festkörpern beruhen i.a. immer darauf das ein Elektron durch Energie (z.b. Licht) von einem energieärmeren Zustand in einen Energiereicheren Zustand überführt wird (bei Atomen z.b. vom einem s-Orbital in ein p-Orbital; bei Molekülen z.b. von einem [mm] \sigma [/mm] in eine [mm] \sigma [/mm] * usw.) und dann wieder in den Ausgangszustand "zurück springt" und die Engerie die es "zuviel" für den Ausgangszustand hat z.b. als Lichtenergie emittiert.
Bei einem Charge-Transfer Übergang passiert nun folgendes. Ein Elektron geht vom Metallzentrum des Komplexes zum Ligand (sog. Metall-Ligand-CT-Übergang) und springt dann wieder in seinen energieärmeren Zustand zurück.
In deinem Fall des Rhodanits ist nun das Umgekehrte der Fall. Ein Elektron des Liganden geht zum Metallzentrum und springt dann von da in seinen Ursprungszustand zurück.
Du darfst bei der Sache nicht vergessen das das viele viele Male in der Sekunde passiert und kein einmaliger Prozess ist.
Ich hoffe ich habe dir das für die Schule ausreichend erklärt.
Um weiter in die Materie eintauchen zu können muss man sich mit Interkombinationen bzw. dessen Verbots und Paritäten und Absorptionsspektren befassen, die erst im Chemiestudium relevant werden. Ich meine auf irgentwas muss man sich ja auch freuen dürfen, wenn man Chemie studiert
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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:16 Sa 26.01.2008 | Autor: | puldi |
Hallo!
Ich glaub meine Lehrerin will da auf was anderes hinaus, das ist ja echt kompliziert. es geht ja nicht darum, welche farbe entsteht, sondern nur um die tatsache der farbveränderung. und sie meinte, das könnte man so erklären, dass man zähler und nenner eines bruches betrachten soll. hat jemand da vll noch eine idee?
Danke!
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(Antwort) fertig | Datum: | 21:44 Sa 26.01.2008 | Autor: | ONeill |
Hallo!
Na ich glaube sie will darauf hinaus, warum überhaupt die Reaktion abläuft, mit der Folge der Rotfärbung.
Naja stell doch mal das MWG auf, dann wirst du wohl sehen, was deine Lehrerin meint.
Gruß ONeill
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:55 Sa 26.01.2008 | Autor: | puldi |
Hallo!
Ich hab da jetzt stehen:
Kc = c (Fe(SCN3) * c³ (KCL) /
(c³ (KSCN) * s(FeCl3))
Richtig?
Nur wie beantworte ich jetzt die frage? mir fällt (mal wieder) nix auf :-(
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Hi, puldi,
> Ich hab da jetzt stehen:
>
> Kc = c (Fe(SCN3) * c³ (KCL) /
>
> (c³ (KSCN) * s(FeCl3))
>
> Richtig?
Richtig!
Nun weiter:
Eisen(III)chlorid - Lösung ist gelb gefärbt, Kaliumrhodanid-Lösung farblos.
Eisen(III)rhodandid ist kräftig rot gefärbt (KCl ist wieder farblos).
Da nun die Rotfärbung so stark "ins Auge sticht" heißt das, dass das Gleichgewicht weit rechts, also auf der Seite des Eisenrhodanids, liegen muss. Der Zähler des MWG ist wesentlich größer als der Nenner. Kc ist wesentlich größer als 1.
mfG!
Zwerglein
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 01:52 So 27.01.2008 | Autor: | MontBlanc |
Hallo,
ich bin mir zwar nicht sicher, aber ist es nicht so, dass am Ende noch Eisenrhodanit hinzugegeben wird und dann die Rotfärbung abnimmt ? So haben wir das chem. Gleichgewicht hergeleitet um zu zeigen, dass die Reaktion reversibel ist und das zu jedem Zeitpunkt sowohl Pro- als auch Edukte vorliegen. Dann würde die Geschichte mit dem MWG auch Sinn machen.
Lg
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:59 So 27.01.2008 | Autor: | Zwerglein |
Hi, eXeQter,
> ich bin mir zwar nicht sicher, aber ist es nicht so, dass
> am Ende noch Eisenrhodanit hinzugegeben wird und dann die
> Rotfärbung abnimmt ? So haben wir das chem. Gleichgewicht
> hergeleitet um zu zeigen, dass die Reaktion reversibel ist
> und das zu jedem Zeitpunkt sowohl Pro- als auch Edukte
> vorliegen. Dann würde die Geschichte mit dem MWG auch Sinn
> machen.
Der Gesamtablauf ist folgender:
(1) Man gibt Eisenchlorid und Kaliumrhodanid zusammen: intensive Rotfärbung.
(2) Man verdünnt die Lösung so stark, bis die Rotfärbung wesentlich heller wird.
(3) Man verteilt die verdünnte Lösung auf 2 Reagenzgläser (I und II).
(4) Man gibt in Reagenzglas I weiteres Kaliumrhodanid und in Reagenzglas II weiteres Eisenchlorid.
(5) Beobachtung: In beiden Fällen wird die Rorfärbung wieder intensiver.
Ergebnis:
Bei einer reversiblen Reaktion ist der Stoffumsatz niemals vollständig.
Auch wenn die Reaktion "fertig abgelaufen" ist, sind immer noch "Reste" sämtlicher Edukte nachweisbar.
mfG!
Zwerglein
>
> Lg
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(Frage) beantwortet | Datum: | 16:30 So 27.01.2008 | Autor: | puldi |
Hallo,
danke, nur woher weiß man, dass der Zähler > als der Nenner ist?
danke!!
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Hi, puldi,
> danke, nur woher weiß man, dass der Zähler > als der Nenner
> ist?
>
> danke!!
Weil die Farbe des Produktes (rechte Seite), also die Rotfärbung, die Farbe der Edukte so stark "überlagert". Diese Rotfärbung ist teilweise so kräftig, dass man es für Schwarz halten könnte.
mfG!
Zwerglein
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