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Master in Mathe - Was nun?: Umfrage (beendet)
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 23:48 Do 23.08.2012
Autor: Laurent

Hallo an alle,

dies ist weniger eine direkte, fachmathematische Frage an euch, sondern eher eine Frage, die sich wohl mit den Weiten der Mathematik beschäftigt.
Ich bin bald mit meinem Bachelor in Mathematik fertig und darf mich über gute Leistungen freuen und natürlich möchte ich den Master noch machen. Ob ich also weiter mache steht hier außer Frage. Sollten meine Leistungen so bleiben, versuche ich auch einen Platz für eine Doktorstelle zu bekommen.

Was mich aber sehr interessiert, sind konkrete Berufsvorstellen eines fortgeschrittenen Mathematikers. Die meisten "guten" Kommilitonen, die ich gefragt habe, antworten mir entweder "Ich möchte an der Uni bleiben" oder "Ich gehe in die Wirtschaft". Ersteres stellt sich natürlich als äußerst schwierigen Weg dar. Zweiteres wird meist nach längerem Nachfragen mit Unwissenheit beantwortet. Wie wahrscheinlich ist es an der Uni bleiben zu können und eine Habilitation zu schaffen? Und was genau würde es für mich heißen mit "Ich gehe in die Wirtschaft". Ich habe bis jetzt keine Vorlesungen in der Form BWL,VWL oder ähnliches gehört. Mein Studium befasste sich mehr mit der "reinen" Mathematik (Wenn man das im Bachelor so behaupten darf) und mit Vorlesungen in Informatik.
Ich bin sehr dankbar für allgemeine Antworten auf meine Fragen, was mich aber zusätzlich interessiert, wäre eine Berufsaussicht für mich, wenn ich mich auf die Zahlentheorie spezialisiere. Dieser Zweig der Mathematik interessiert mich sehr, aber wo braucht man das in der realen Welt?

Schonmal vielen Dank für die Antworten.
Ich hoffe eine solche Frage ist hier nicht Fehl am Platz.

        
Bezug
Master in Mathe - Was nun?: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 08:43 Fr 24.08.2012
Autor: Stoecki

Joa, so in etwa sah mein Plan im Studium auch aus (allerdings noch Diplom). Erst Studieren und dann an der Uni bleiben. Grundsätzlich wenn du gut bist, stehen die Chancen nicht so schlecht, wenn du räumlich ungebunden bist (was bei mir wegen Frau und Kind schwierig war). Wenn du also kein Problem damit hast, am anderen Ende der Republik zu langen, sollte sich ein Platz an der Uni finden lassen.

Da ich nicht am anderen Ende der republik weiter machen konnte/wollte bin ich in die Wirtschaft gegangen ;-)
Du hast als Nebenfach Informatik und damit bietet sich die Softwareindustrie schon mal an. Da bin auch ich gelandet und ich arbeite inzwischen für einen Konzern, der Planungssoftware herstellt. Ich kümmere mich dabei um die mathematische Modellierung der Problemstellungen umd implementiere die Lösungsalgorithmen. Ebenfalls bei Studenten beliebt ist die Versicherungsmathematik, wobei viele jedoch im Nachhinein unzufrieden damit sind. Auch der Bankensektor (Portfoliosimulation, Anlagestrategieen entwickeln Großkundenberatung) machen einige Komilitonen inzwischen. Eine andere ehemalige Komilitonin ist in den Bereich Supply Chain (Lieferkettenoptimierung) gegangen. Eins vorneweg: Wenn es die Wirtschaft sein soll, kommst du an einigen angewandten Sachen (Numerik, Operations Research, Stochastik etc) nicht vorbei. Bzw. spätestends im Job müsstest du es dir aneignen, wobei die Unternehmen oft vorher ausloten, ob du in diesen Bereichen nicht schon was kannst. Willst du also in der Wirtschaft deine Chancen verbessern, solltest du dich auch in diesem Bereich ein wenig aufstellen. (Programmierkenntnisse sind natürlich auch immer von Vorteil, denn ich weiß, dass man auch ohne Programmieren einen Abschluss in Informatik haben kann)

Hoffe das hilft schon mal

Gruß Bernhard

Bezug
        
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Master in Mathe - Was nun?: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:56 Sa 25.08.2012
Autor: SEcki

Hallo,

Stoecki hat ja schon über alle mir bekannten Berufsfelder gesprochen (ich bin jetzt auch in der Softwareentwicklung.)

> Dieser Zweig der Mathematik
> interessiert mich sehr, aber wo braucht man das in der
> realen Welt?

Das braucht man nicht außerhalb der Mathematik.

Und wen juckt's?

Wenn es dir Spaß macht, dann mach es. Und wenn ich wer fragt, warum du es gemacht hast, dann sag ihm, warum: es hat dich interessiert, es war eine Herausforderung, es war schwierig, aber schön. Du kannst ja nebenbei dir noch "praktische" Kenntnisse aneigen bzgl. der Sachen, die du nach dem Studium machen möchtest. So habe ich das gemacht, und es ging ziemlich gut bei mir. Es gibt dahingehend genug Jobs - Mathematiker können sich meist schnell in Sachen einarbeiten, und zB ein Informatik-Studium sagt auch manchmal nicht viel aus.

Mach so weit es geht was du willst im Leben! Ein Zitat dazu, dass man sieht, dass dies nicht nur auf Mathematik beschränkt ist:

"Why do you want to climb Mount Everest?" -- "Because it's there"

SEcki


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