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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 22:51 Mo 20.09.2010 | Autor: | dagedieb |
Hallo ihr,
ich brauche mal einen Hinweis, wei ich mit dem Versmaß umgehen sollte: Ich habe mir irgendein Gedicht herausgesucht, dessen Vermaß mir nicht bekannt ist:
Catull, XXXIII. ad Vibennios
(edit: _ _ v _ v v _ v _ v _ v)
_ _ _ v v _ v _ v _ v
O FVRVM optime balneariorum
_ _ _ v v _ v _ v _ _
Vibenni pater et cinaede fili
_ _ _ v v _ v _ v _ v
(nam dextra pater inquinatiore,
_ _ _ v v _ v _ v _ v
culo filius est uoraciore),
(edit _ _ _ _ v _ v _ v _ _)
_ _ _ v v _ v _ v _ v
cur non exilium malasque in oras
_ _ _ _ v _ v _ v _ _
itis? quandoquidem patris rapinae
_ _ _ v v _ v _ v _ _
notae sunt populo, et natis pilosas,
_ _ _ v v _ v _ v _ v
fili, non potes asse uenditare.
Hier noch eine inhaltliche kurze Übersetzung, die aber nichts zur Sache tut, aber diskutierenswert ist:
O du, bester der Diebe im Bad,
und Wolllust-Vater des Sohnes Vibennus
(Je schmutziger die Hand des Vaters,
desto breiter das Loch des Sohnes)
Warum geht ihr nicht ins Exil oder in die üble Vorstadt?
Sobald nämlich die Raubzüges des Vaters in der Öffentlichkeit bekannt sind, und die behaarten Arschbacken des Sohnes, kann man sie nicht für ein Ass verkaufen!
Was ich fragen will: Wie kann ich denn jetzt auf das abstrakte Schema für den Rhytmus schließen? Es sind ja großartige rhytmische Strukturen oben erkennbar geworden durch das Aufschreiben von Längen und Kürzen. Aber wie jetzt abstrahieren?
Meine Ergebnisse sind dazu, dass die hinteren Versteile irgendwie iambisch oder trochäisch sind und die letzte Silbe eine anceps syllaba. Am Anfang des Verses sind die Längen auffällig, aber in wechselnder Anzahl des Verses (entweder _ _ _ v v oder _ _ _ _ v). Es ist davon auszugehen, dass alles Verse dasselbe Vermaß haben.
Beste Grüße,
Stefan
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:03 Di 21.09.2010 | Autor: | dagedieb |
Na, hat keiner herausgefunden, dass es Hendekasyllabi (http://de.wikipedia.org/wiki/Hendekasyllabus) sind? Oder seit ihr alle nicht so firm damit... Ich habe mich inzwischen bei einer Fachmännin erkundigt und ja, das muss man wohl wissen.
Für das Gedicht meiner Frage ist interessant geworden, dass Catull für das Wort quandoquidem die Silbe "do" als kurz ansetzt, obwohl es in Wörterbüchern auch als lang gekennzeichnet ist. Außerdem nutzt er es anderswo ebenso mit der kurzen zweiten Silbe, was vielleicht auf seine Aussprache schließen lässt. Wie interessant! Naja, soweit, das Problem scheint gelöst.
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