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Hallo Zusammen,
ich simuliere gerade einen Regelkreis in Simulink und da haben sich mir zwei Fragen aufgetan:
1) Wenn ich in meinem Regelkreis eine Messeinrichtung habe, hat diese unter unter realen Bedingungen ja ebenfalls eine Übertragungsfunktion. Muss diese dann bei der Reglerauslegung berücksichtigt werden.
Falls ja, denn das vermute ich, kommt hier die nächste Frage:
2) Meine Messeinrichtung folgt der Gleichung y = m*x+b.
Ich möchte dafür gern die Übertragungsfunktion in der Form
H(s)=y/x = ??? aufstellen, um danach mit den Frequenzkennlinien den Regler auszulegen.
Ich finde es schon ein wenig peinlich aber ich scheitere daran die Übertragungsfunktion aufzustellen... Könnte mir das bitte jemand erklären?
MfG
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 13:22 Fr 02.03.2012 | Autor: | Time |
Hi!
Also
zu (1)
Du hast jetzt keine Reglerstruktur gepostet, von daher nehme ich mal an, es handelt sich um einen Standardregelkreis und es geht um eine Messeinrichtung im Rückführzweig.
Generell gilt, dass wenn deine Messeinrichtung im Regelkreis ist, sie deswegen auch einen Einfluss auf das ganze verhalten hat. Das heißt, sie zu berücksichtigen ist schonmal richtig.
Je besser dein Modell, desto besser der Regler. Also sollte man das Übertragungsverhalten der Messeinrichtung vor allem berücksichtigen, wenn sie stark von einem Übertragungsverhalten von k=1 abweicht (Weg zu lassen ist sie eher nur in Ausnahmefällen, wenn die Dynamik vernachlässigbar ist, und das Modell sonst nur unübersichtlicher werden würde).
Da in einem Fall die Dynamik gegeben ist, solltest du sie dann halt auch berücksichtigen (vor allem da m vermutlich nicht gleich 1 ist)
zu (2)
Jetzt weiß ich nicht so wirklich was b ist.
Auf das Übertragungsverhalten von x auf y hat b auf jeden Fall keinen Einfluss, weil es dass x ja nicht beeinflusst. Von daher gilt erstmal G_yx = m (also ein einfaches P-Glied mit dem Verstärkungsfaktor m)
Wenn du b jetzt als Anfangswert annimmst, hat es keinen Einfluss auf das Übertragungsverhalten, da man Anfangsbedingungen ja als 0 annimmt zum bestimmten der Ü-Funktion. Dynamik und Stabilität können von b also nicht beeinflusst werden. Beeinflusst wird allerdings der Stationärwert.
Einfaches Beispiel:
Der Offset ist b=10. Führungsgröße ist 0.
Wenn der Ausgang jetzt den Wert 0 hat, gibt die Messeinrichtung aber den Wert 10 aus (und der Regler nimmt dem entsprechen quasi an, dass der Ausgang den Wert 10 hat). Erst wenn der Ausgang=-10, gibt die Messeinrichtung 0 aus, und der Regler hört auf zu regeln. Was dazu führt, dass du bei Führungsgröße 0 den stationären Wert -10 bekommst.
Kannst du auch ganz einfach mal in Simulink ausprobieren, indem du in der Rückführung ein P-Glied mit k=m einbaust, und dahinter noch zusätzlich eine Konstante dazu addierst.
Die andere Interpretation wäre b als Störung anzunehmen (zb. Messrauschen), d.h. dass du am Ausgang der Messeinrichtung zusätzlich zu mx immer noch einen Fehler hast. Dann könnte man wiederum noch den Einfluss von Messrauschen auf den Ausgang berechnen.
Hoffe ich konnte helfen!
Gruß,
Time
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:14 Sa 03.03.2012 | Autor: | WerWieWas |
Vielen Dank für die Antwort, du hast mir sehr geholfen!
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