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Paul Watzlawick, einfach.: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 01:48 Sa 28.04.2007
Autor: m.styler

Hallo!

Kann mir jemand "Paul Watzlawick´s" Kommunikationsmodell erklären?
Also in eigenen Worten, einfach in unsere Sprache übersetzt?


danke im voraus!
m.styler

        
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Paul Watzlawick, einfach.: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:04 Sa 28.04.2007
Autor: espritgirl

Hey du [winken]

Hab folgenden Link für dich im Internet gefunden:

[]Kommunikationsmodell


Wenn du damit Verständnisprobleme hast, dann gucke ich mal nach, was ich in der Schule aufgeschrieben habe ;-)

Sarah

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Paul Watzlawick, einfach.: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:51 Sa 28.04.2007
Autor: Analytiker

Hi m.styler,


> Kann mir jemand "Paul Watzlawick´s" Kommunikationsmodell erklären? Also in eigenen Worten, einfach > in unsere Sprache übersetzt?


Na sicher doch *smile*. Hier meine Ausführungen bezüglich der Kommunikationsregeln von Paul Watzlawick:

Die Kommunikationstherapie versucht, menschliche Probleme als Kommunikationsstörungen zu analysieren. Dabei gelten folgende Annahmen über die menschliche Kommunikation:

-> Man kann nicht nicht kommunizieren! Auch Schweigen und Nichthandeln haben Mitteilungscharakter!

Jede Kommunikation nach Watzlawick hat einen Inhaltsaspekt (Informationen, Daten und Fakten) und einen Beziehungsaspekt (die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Sender und Empfänger). Auf der sachlichen Ebene werden also die inhalte mitgeteilt, auf der Beziehungsebene wird kommuniziert, wie Inhalte aufzufassen sind. Ein einfaches Beispiel:
Jemand sagt: Du hast im Lotto gewonnen!(Inhalt) und grinst dabei (Beziehung). Der Empfänger schätzt die Nachricht auf der Basis des Grinsens ein und weiß, dass er auf den Arm genommen werden soll. Beziehungsaspekte drücken sich also unter anderem in Mimik, Gestik und Tonfall aus.

Watzlawick unterscheidet weiterhin:

Digitale Kommunikation:
Sie bezieht sich auf Worte und Sätze, die bestimmten Objekten zugeordnet sind

Analoge Kommunikation:
Sie hat eine viel direktere, engere Beziehung zu den Objekten, die sie repräsentiert

Symmetrische Kommunikation:
Ist das spiegelbildliches (ebenbürtiges) Verhalten der Kommunikationspartner.

Komplementäre Kommunikation:
Hier gibt es zwei verschiedene Positionen der beiden Kommunikationspartner. Der eine nimmt die primäre Stellung ein, der andere die sekundäre (eher unterworfene) Stellung.

So, das wäre es im Wesentlichen von mir...

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]



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Paul Watzlawick, einfach.: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:06 Di 01.05.2007
Autor: m.styler

Hallo!

Danke, das ist super!

Wie kann man das Kommunikationsmodell von F.Schulz von Thun und das von Paul Watzlawick unterscheiden?
Gibt es Gemeinsamkeiten, die ich nicht sehe?


danke im voraus!
mfg m.styler

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Paul Watzlawick, einfach.: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 23:05 Di 01.05.2007
Autor: Analytiker

Hi m.styler,

wir haben ja in den letzten Tagen eigentlich die Theorie von "von Thun" und "Watzlawick" hier im Deutsch-Forum mit dir erörtert (siehe Posts vorher und anderen Thread). Aber hier nochmal das Wesentliche:

> Wie kann man das Kommunikationsmodell von F.Schulz von Thun
> und das von Paul Watzlawick unterscheiden?
> Gibt es Gemeinsamkeiten, die ich nicht sehe?

Watzlawick:
Haupterkenntnis -> Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch Schweigen und Nichthandeln haben Mitteilungscharakter! (Rest siehe oben!)

von Thun:
Haupterkenntnis -> Wir reden immer zugleich mit vier Zungen und hören immer mit vier Ohren, dargestellt im Modell der "vier Seiten einer Nachricht". Dies macht zwischenmenschliche Kontakte spannend, aber auch spannungsreich und störanfällig. Die vier Botschaften:
- Sachinformation
- Selbstkundgabe
- Beziehungshinweis
- Apell

Unterschiede:
- Watzlawick untergliedert die Kommunikation in 2 Teile, von Thun in 4 Bereiche.
- Watzlawick geht näher auf die Art der Kommunikation (analog etc.) ein, von Thun eher nicht.
- von Thun untersucht näher die Kommunikationpsychologie durch sein Modell, da seine Theorie feiner untergliedert ist.

Gemeinsamkeiten:
- Beide sind "Empfänger/Sender-zentriert"
- Beide sehen die Problemlösung bei Kommunikation auf der "Meta-Ebene"


Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]



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Paul Watzlawick, einfach.: Weitergehende Frage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:42 Di 08.05.2007
Autor: freckle

Welche Beziehung besteht bei der Kommunikationstheorie zwischen Sozialarbeiter und Klient?

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Paul Watzlawick, einfach.: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 23:49 Di 08.05.2007
Autor: Analytiker

Hi freckle,

erst einmal herzlich [willkommenmr] *smile* !!!

> Welche Beziehung besteht bei der Kommunikationstheorie zwischen Sozialarbeiter und Klient?

Wenn wir über die Kommunikationstheorie nach Watzlawick (oder nach von Thun) sprechen, wird dort nicht weiter differenziert. Das heißt es gibt dort keine speziellen Angaben was nun für Sozialarbeiter und deren Klienten gilt. In den Modellen gilt immer Pseron A und Person B!

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

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Paul Watzlawick, einfach.: Schlussfolgerung - Frage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:24 Mi 09.05.2007
Autor: freckle

Hallo und Danke für den Willkommensgruß :-)

Nun habe ich mir Gedanken gemacht, die für mich daraus folgen. Sind die ein Stück weit ok / nachvollziehbar?

...Also heisst das, dass die fünf Axiome und ihre Auswirkungen für beide gelten. Der SA jedoch den Vorteil hat, dass er die fünf Axiome kennt und dadurch das Gespräch "leiten" und für sich besser analysieren kann. Der Klient jedoch einfacher Gesprächsteilnehmer ist. Oder wird der Klient in das Konzept "eingeführt"? (Was wohl schwierig ist, denn der Klient hat ein Problem und will nichts über Methoden wissen)

Wenn der SA seine Hilfe nach diesem Modell aufbauen will,  klärt er den Klienten vorab darüber auf?? Das Verfahren: Problem, Lösungsversuche, Ziel, Wege
Begleiten die Axiome die gesamte "Behandlungszeit" oder gilt dies vorwiegend für die Anamnese?

Inwieweit kann der SA Urteile z.B. aus der Beziehungsebene ziehen, wenn der Klient gar nicht weiß, worum es sich handelt?...

Ich finde mich hier noch nicht ganz zurecht, aber ich bemühe mich. Also nicht wundern, wenn etwas nicht ganz "typisch" erscheint.

Gruß
freckle

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Paul Watzlawick, einfach.: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 23:30 Mi 09.05.2007
Autor: Analytiker

Hi freckle,

> ...Also heisst das, dass die fünf Axiome und ihre
> Auswirkungen für beide gelten. Der SA jedoch den Vorteil
> hat, dass er die fünf Axiome kennt und dadurch das Gespräch
> "leiten" und für sich besser analysieren kann. Der Klient
> jedoch einfacher Gesprächsteilnehmer ist. Oder wird der
> Klient in das Konzept "eingeführt"? (Was wohl schwierig
> ist, denn der Klient hat ein Problem und will nichts über
> Methoden wissen)

Also ich würde dir empfehlen erst einmal stark zu differenzieren zwischen MODELL und Realität. WIr betrachten in der Kommunikationstheorie einen Modellzustand, der die Realität, vereinfacht und mit vielen Nebenbedingungen belegt, wiedergibt. Deswegen würde ich aus Sicht des SA keine "Einführung" des Klienten vornehmen, da dies den Kommunikationsprozess nur "unnatürlich" verändert!
  

> Wenn der SA seine Hilfe nach diesem Modell aufbauen will,  
> klärt er den Klienten vorab darüber auf?? Das Verfahren:
> Problem, Lösungsversuche, Ziel, Wege
> Begleiten die Axiome die gesamte "Behandlungszeit" oder
> gilt dies vorwiegend für die Anamnese?

Nein, ich würde keine Aufklärung empfehlen, da sich das Verhalten des Klienten nachhaltig verändern kann. Der SA sollte, wenn er sich die Vorteile der Axiome zu Nutze machen wolle, den Klienten im Unklaren über seine kommunikative Herangehensweise lassen. Über Ziele, Lösungsversuche und so weiter kann man sicher reden, aber diese Dinge haben ja inhaltlichen Kontext und stehen nur in "zweiter Reihe" bezüglich der Kommunikationstheorie. Hier würde ich empfehlen, auf jedenfall mit dem Klienten Ziele, Wege, Lösungen und Probleme besprechen. Wie der SA das kommunikativ gestaltet, sollte ihm überlassen ein ohne eine voriges "diskutieren" mit dem Klienten zu riskieren.

> Inwieweit kann der SA Urteile z.B. aus der Beziehungsebene
> ziehen, wenn der Klient gar nicht weiß, worum es sich
> handelt?...

So wie oben angesprochen! Es spielt doch keine Rolle ob der Klient sich über seine nach außen dringende Beziehungsseite im Klaren ist, diese kann und sollte der SA "lesen" können.
  

> Ich finde mich hier noch nicht ganz zurecht, aber ich
> bemühe mich. Also nicht wundern, wenn etwas nicht ganz
> "typisch" erscheint.

Macht doch nix, jeder fängt mal an! Viel Spass noch *smile*...

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

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Paul Watzlawick, einfach.: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:04 So 21.02.2010
Autor: Fischi12

Hi zusammen,

was genau meinst du damit, dass sich Thun genauer mit der Kommunikationspsycholgie auseinandersetzt?

Klar bei Watzlawick stehen die digitalen und anlalogen Modalitäten im Vordergund..und bei Thun die 4 Seiten einer Nachricht.
Aber das mit der Kommunikationspsychologie vertshe ich nicht ganz.

Gruß CHRIS

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Paul Watzlawick, einfach.: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:28 Mo 22.02.2010
Autor: mmhkt

Guten Tag,
nach so langer Zeit wird selten ein Beitrag wieder ausgegraben...

Schau dir mal die []Webseite des Herrn Schulz von Thun an.
Dort gibt es reichlich über sein Modell zu lesen.

Im Allgemeinen:
Alle Informationen die nicht auf der sachlichen Ebene unterwegs sind, berühren Felder wie "wie sehe ich mich selbst" oder "was erwarte ich vom anderen" oder "was glaube ich erwartet der andere von mir" oder "wie stehe ich zu dem Gegenüber, was halte ich von ihm" u.ä. mehr.

Aber dazu gibt es wie gesagt sehr viel Interessantes und Aufschlussreiches zu lesen.

Schönen Gruß
mmhkt

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