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Forum "Geschichte" - Polenpolitik der Nazis
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Polenpolitik der Nazis: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:01 Do 21.08.2008
Autor: CarlaDelPonte

Aufgabe 1
1) Warum wurde die Existenz des "geheimen Zusatzprotokolls" in der SU bis zum Ende der 80er Jahre geleugnet. Was änderte die Haltung der SU?

Aufgabe 2
2)a)Welche Bedeutung hatte die Zwangsdeportation für die deutsche Rüstungswirtschaft?

Informieren Sie sich darüber, wie
b)die Zwangsdeportationen durchgeführt wurden;
c) unter welche Lebens- und Arbeitsumständen Zwangsarbeiter in Deutschland eingesetzt wurden;
d) wie erfolgte die Entschädigung?

Aufgabe 3
Informieren Sie sich über das heutige Bild Polens in der Bundesrepublik und über das Deutschlandbild der Polen. Ist die NS-Vergangenheit nach wie vor ein belastender Faktor zwischen den Nachbarländern?

Hallo ihr,
Ich brauche schlicht und ergreifend Hilfe bei der Informationsbeschaffung, nicht bei Verständnisschwierigkeiten.

Zu 1):
Die Frage ist ja sehr verständlich geschrieben, nur leider finde ich zur Lösung keine Anhaltspunkte. Wir sollen uns darüber informieren (am besten Internetquellen). Meine Vermutung ist, dass es mit der Auflösung der SU zu tun hat.

Zu 2):
Zu dem ersten Teil der Frage hab ich schon genug Informationen gefunden, aber wiederum fehlen mir die Informationen zu b). Ich würde sagen, die Deportationen liefen genauso ab, wie die der Juden innerhalb Duetschlands. Also in Tierwagons per Zug...

Zu 3):
Ehrlich gesagt mal gar keine Ahnung. Es gibt ja einige Vorurteile gegenüber den Polen von deutscher Seite. Allerdings glaube ich nicht, dass das irgendwie mit dem Krieg zu tun hat.Im Bezug darauf fehlt mir leider jegliche Information.

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen dabei. Am besten wäre es bis morgen früh 6:30.

Schonmal vielen Danke im Vorraus.

Carla del Ponte

PS:
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

        
Bezug
Polenpolitik der Nazis: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:52 Do 21.08.2008
Autor: laryllan

Aloha hé,

zur 1.):
Wir alle erinnern uns an den Topos des "kalten Krieges" (der ja in den jüngsten Tagen als Schlagwort in den Medien immer wieder mal bemüht wird). Als "Siegermacht", die mit den anderen drei Mächten "auf Augenhöhe" agieren wollte, wäre es sicherlich höchst unschicklich gewesen, wenn über das geheime Zusatzprotokoll etwas verlautbart worden wäre. Inwieweit gerade die USA dennoch über derartige Dinge informiert waren, werden wir erst erfahren, wenn die entsprechenden CIA-Akten in einigen Jahr frei gegeben werden. Zudem suchte sich die Sojetunion auch im Kontrast zum NS-Reich zu definieren (wir erinnern uns, dass die DDR, eingebunden in das Netzwerk sojetischer Staaten, die "Mauer" gerne als "antifaschistischen Schutzwall" bezeichnete).
Also: Die geheimen Protokolle blieben geheim, um den Schein nach außen und die Integrität nach innen zu wahren.

zu 2.):
Da bin ich aktuell unschlüssig, was gemeint ist: Deportation jüdisch-gläubiger / politisch anderorientierter Deutscher in den Osten? oder vom "Osten" noch östlicher? Spielt das ganze auf die Ghettoisierung an?
Die genauen Modalitäten der vielschichtigen Deportationsprozesse hier zu referieren würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Da kann ich dir das Buch "Das nationalsozialistische Deutschland 1933 bis 1945" von "Ludolph Herbt" ans Herz legen.
Zum Thema "Lebensbedingungen" - zu welchem Zeitpunkt? Die Zwangsarbeiterhaltung hatte verschiedene Stufen, die über die Deportation und Ghettoisierung ihr Fanal im Genozid fanden. Es gab Bedingungen, bei denen die Arbeiter nicht nur sprichwörtlich sondern sogar faktisch ihr eigenes Grab schaufelten, aber auch Ausnahmen, bei denen besonders qualifizierte Arbeiter schlichtweg "gebraucht" wurden und deswegen wenigsten regelmäßige Nahrung erhielten (wenn wir mal von historischen Einzelfällen wie "Schindler" absehen - denn derartige Zivilcourage im Sinne der Menschlichkeit war zu der Zeit ein eher dünnes Pflänzchen).
d) Wann? Heutzutage? Direkt nach dem Krieg? Auf welcher Seite? Hier fehlt mir eindeutig eine Präzisierung. Ich empfinde es nach wie vor als sehr problematisch, über das Thema der "Entschädigung" zu reden - hier kann man bei falscher Wortwahl all zu leicht in Teufels Küche kommen. Für Forderungen jüdisch-gläubiger Deutscher und deren Nachkommen, die aus Zwangsarbeit und Zwangsenteignungen resultieren gibt es eine Institution, die "Jewish Claims Conference", die sich für die Forderungen und Belange Geschädigter einsetzen. Die Existenz einer solchen Institution bzw. eines solchen Netzwerkes für "Sinti und Roma", "Homosexuelle", "Zeugen Jehovas" und anderer Enteigneter und Verfolgter wäre mir so nicht bekannt.

3.) Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte. Ich empfehle mal eine Suchmaschine deiner Wahl nach Karikaturen unserer Kanzlerin (vornehmlich aus der Zeit ihrer EU-Ratspräsidentschaft) zu durchsuchen - dann sollte klar werden, wie zumindest die Zielgruppe dieser Zeitungen Deutschland nach wie vor wahrnimmt.

Ich hoffe, dass dich das voran bringt und wünsche noch viel Spaß bei der Recherche!

Namárie,
sagt ein Lary, wo mal weiterhuscht.

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