Quasistatisch < Physik < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 09:17 Do 17.11.2005 | Autor: | mauelle |
Hallo zusammen,
kann mir jemand eine allgemeingültige Definition für den "quasistatischen Fall" geben ?
Vielen Dank und Gruß
mauelle
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(Antwort) fertig | Datum: | 11:49 Do 17.11.2005 | Autor: | zur |
Hallo Manuelle
Wenn man zum Beispiel einen Stab auf einer Seite einspannt und auf der anderen Seite zieht, ist das Verhalten davon abhängig, ob schnell oder langsam gezogen wird. Wenn schnell gezogen wird, muss das ganze als dynamisch betrachtet werden. Wird sehr langsam gezogen, kann die quasistatische Betrachtung angewendet werden. Das heisst, der Prozess kann als Abfolge von Gleichgewichtszuständen betrachtet werden. Das wiederum hat zur Folge, dass in einem Modell keine aufwändigen Integrationsmethoden angewendet werden müssen um die Differenzialgleichungen zu lösen sondern es können stationäre Zustände berechnet und hintereinander gereiht werden.
Für solche Definitionsfragen ist Wikipedia (de.wikipedia.org) noch recht gut.
Gruss zur
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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 12:38 Do 17.11.2005 | Autor: | mauelle |
Hallo,
zunächst schonmal danke für die Antwort.
Meine Frage: Lässt sich der quasistatische Fall irgendwie in Zahlen ausdrücken ? Zum Beispiel eine max. Frequenz welche das System aufweisen darf ?
Danke und Gruß
mauelle
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(Antwort) fertig | Datum: | 09:08 Fr 18.11.2005 | Autor: | zur |
Hallo Manuelle
Mir ist keine Formel dafür bekannt. Ich habe so das Gefühl, dass hauptsächlich die Materialeigenschaften ausschlaggebend sind, wie schnell ich an dem erwähnten Stab ziehen darf, damit ich den Vorgang quasistatisch betrachten kann. Leider kenne ich mich in Materialkunde überhaupt nicht aus.
Wenn ich nun die Kurve der angelegten Kraft (Stab einseitig Eingespannt und auf der anderen Seite wird eine Kraft angelegt) betrachte und ein dt suche, in dem die Kraft als konstant betrachtet werden kann (d.h. Für Berechnungen wird angenommen dass die Kraft nicht kontinuierlich steigt sondern sprungartig (kleine Sprünge)). Wenn ich einen Stab ziehe, gibt es diverse Vorgänge im Material selber. Wird nun in diesem dt sehr schnell ein Gleichgewichtszustand erreicht, kann die quasistatische Betrachtung angewandt werden.
Ich denke nicht, dass es dazu eine allgemeingültige Formel gibt. Es kommt dann auch immer darauf an, was man mit einer solchen Berechnung machen will und wo das Problem auftritt. Derjenige der das Modell aufstellt, kann im Grenzfall entscheiden, ob die dynamischen Einflüsse wichtig sind und somit berechnet werden müssen oder ob sie in dem speziellen Beispiel vernachlässigt werden können. Oft helfen Erfahrungswerte diese Entscheidung zu fällen. Das ist so in etwa vergleichbar mit der Luftreibung die in Grenzfällen oftmals vernachlässigt wird.
Ich hoffe damit deine Frage beantwortet zu haben, denn mehr weiss ich zu diesem Thema auch nicht.
Gruss zur
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