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Rhetorische Mittel: Text1
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:25 Di 13.01.2009
Autor: Barbara10b

Aufgabe
Wer Werte schätzt, schöpft auch Werte

Werte sind heute wieder gefragt. Kaum ein Führungsseminar, bei dem es keine Wertediskussion
gibt. Doch manch einer fordert die Werte moralisierend ein. Das verdirbt ihren
Geschmack: Werte können nicht mit erhobenem Zeigefinger angezeigt werden. Werte
machen das Leben wertvoll. Werte geben auch dem Unternehmen Wert. Wer Werte
schätzt, der schöpft auch Werte. Er wird auch eine gute unternehmerische Wertschöpfung
vorweisen können.
Das englische Wort für Wert value kommt von valere, das gesund sein, stark sein bedeutet.
Werte sind Kraftquellen, aus denen wir schöpfen. Sie tun uns gut. Sie fördern unsere
Gesundheit. Wer aus trüben Quellen schöpft, der ist bald erschöpft. Wenn heute so viele
Manager stöhnen, dass sie vor lauter Arbeit erschöpft sind, dann zeigt das immer, dass sie
aus trüben Quellen schöpfen. Wer Lust an seiner Arbeit hat, der ist nicht so schnell erschöpft.
Trübe Quellen sind der Druck, sich beweisen zu müssen, der Perfektionismus,
der Zwang, etwas Besonderes sein zu wollen. Manch einer verschanzt sich hinter seiner
Arbeit, um sich gegenüber Kritik unangreifbar zu machen. Wer zu seinem Mitarbeiter
sagt: „Du musst erst einmal genauso viel arbeiten wie ich, dann kannst du mitreden“, der
zeigt, dass er aus einer trüben Quelle schöpft. Er wird mit seiner Arbeit nur eine aggressive
Stimmung erzeugen – aber keine Lust an der Arbeit.

Hallo,

ich versuche sprachliche Mittel zu erkennen. Kann mir jemand bei dem kleinen Absatz sagen was ich noch nicht erkannt habe? Folgendes fiel mir auf:

Anapher = Wer Werte schätzt, schöpft auch Werte

Gemination = Ist das der korrekte Begriff, wenn das Wort "Werte" immer wiederholt wird?

Paronomasie (Wortspiel) = Wer aus trüben Quellen schöpft, der ist bald erschöpft.

Wörtliche Rede kommt vor.

Mehr ist mir nicht aufgefallen. Hat jemand noch eine Idee?

Grüße
Barbara

        
Bezug
Rhetorische Mittel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:02 Di 13.01.2009
Autor: Josef

Hallo Barbara,


> ich versuche sprachliche Mittel zu erkennen. Kann mir
> jemand bei dem kleinen Absatz sagen was ich noch nicht
> erkannt habe? Folgendes fiel mir auf:
>  
> Anapher = Wer Werte schätzt, schöpft auch Werte
>  
> Gemination = Ist das der korrekte Begriff, wenn das Wort
> "Werte" immer wiederholt wird?
>  
> Paronomasie (Wortspiel) = Wer aus trüben Quellen schöpft,
> der ist bald erschöpft.
>  
> Wörtliche Rede kommt vor.
>  
> Mehr ist mir nicht aufgefallen. Hat jemand noch eine Idee?
>  



Ein paar Ideen:



Anapher = Wer Werte schätzt, schöpft auch Werte

Das bestimmende Merkmal der Anapher ist die Wiederholung eines Wortes oder mehrerer Wörter zu Beginn mindestens zweier Satz- oder Verseinheiten.

Ich schlage vor:
Als Chiasmus (Kreuzstellung) bezeichnet man die (meist) spiegelbildliche Anordnung einander entsprechender Worte bzw. Satzglieder. Der Chiasmus präsentiert sich meist in der sogenannten a + b: b + a – Form. Die Funktion des Chiasmus zielt häufig auf die Verdeutlichung einer Antithese oder auf den hemmenden Abschluss einer Reihe von Parallelismen.


Werte sind heute wieder gefragt.

Die Allegorie dient der Verbildlichung von Abstraktem, der Darstellung des Allgemeinen im Besonderen; dies geschieht oft durch Personifikation, die Allegorie trägt meist eine Bedeutung, die entschlüsselt werden muss (Justitia, Kreuz, Schiff).



Werte können nicht mit erhobenem Zeigefinger angezeigt werden. Werte
machen das Leben wertvoll. Werte geben auch dem Unternehmen Wert.

Anapher
Wiederholung desselben Wortes oder derselben Wortgruppe an gleicher Stelle in aufeinander folgenden Sätzen oder Satzteilen.


Das englische Wort für Wert value kommt von valere, das gesund sein, stark sein bedeutet.

Emphase
Betonung


Werte sind Kraftquellen, aus denen wir schöpfen. Sie tun uns gut. Sie fördern unsere
Gesundheit.

Vergleich
Beim Vergleich wird die Anschaulichkeit bzw. Besonderheit eines Dings, einer Vorstellung usw. dadurch erhöht bzw. betont, dass diesem bzw. dieser ein analoges 'Gegenbild' gegenübergestellt wird, wobei es zwischen beiden ein ausgesprochenes oder unausgesprochenes Gemeinsames (tertium comparationis) gibt. Das heißt, dass eine Sache mit einer anderen verglichen wird.


Paronomasie (Wortspiel) = Wer aus trüben Quellen schöpft, der ist bald erschöpft.

Die Paronomasie bezeichnet ein Wortspiel, das auf einer zufälligen Klangähnlichkeit beruht:


Werte sind Kraftquellen, aus denen wir schöpfen. Sie tun uns gut. Sie fördern unsere
Gesundheit.

Parallelismus
Sich wiederholende Satzkonstruktion oder
Wortfolge



Viele Grüße
Josef


Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit; doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt ..


Bezug
                
Bezug
Rhetorische Mittel: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:54 Di 13.01.2009
Autor: Barbara10b

wow, vielen Dank. :-) So viel Hilfe hatte ich gar nicht erwartet.

Das mit der Allegorie habe ich in diesem Zusammenhang leider nicht verstanden:

Werte sind heute wieder gefragt.

Die Allegorie dient der Verbildlichung von Abstraktem, der Darstellung des Allgemeinen im Besonderen; dies geschieht oft durch Personifikation, die Allegorie trägt meist eine Bedeutung, die entschlüsselt werden muss (Justitia, Kreuz, Schiff).

Ist denn 'Werte' eine Verbildlichung von Absraktem? Normen und Werte sind doch eher alltägliche Begriffe.

Bezug
                        
Bezug
Rhetorische Mittel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 08:03 Mi 14.01.2009
Autor: Josef

Hallo Barbara,

> Das mit der Allegorie habe ich in diesem Zusammenhang
> leider nicht verstanden:
>  
> Werte sind heute wieder gefragt.
>
> Die Allegorie dient der Verbildlichung von Abstraktem, der
> Darstellung des Allgemeinen im Besonderen; dies geschieht
> oft durch Personifikation, die Allegorie trägt meist eine
> Bedeutung, die entschlüsselt werden muss (Justitia, Kreuz,
> Schiff).
>
> Ist denn 'Werte' eine Verbildlichung von Absraktem?

Ich bin mir hier nicht sicher!

Was verbirgt sich hinter "Werte"? Ist es nicht ein übergeordneter Sammelbegriff? Die Verbildlichung eines abstrakten Begriffs?

Die Allegorie trägt meist eine Bedeutung, die entschlüsselt werden muss (Justizia, Kreuz, Schiff).



Allegorie (griechisch: bildhafter Ausdruck), literarische oder künstlerische bildhafte Veranschaulichung eines Abstraktums (Begriff oder Vorgang), oft durch Personifizierung. Im Gegensatz zum Symbol verweist die Allegorie nicht auf das Gemeinte, sondern verkörpert dieses. Die Bezüge sind deshalb oftmals klar zu erkennen. So wird etwa in der Malerei die Liebe in Gestalt Amors, das Alter als Greis oder die Eitelkeit als junge Frau mit Spiegel dargestellt. Der Begriff geht auf das griechische Wort allegorein für anders, uneigentlich reden zurück.

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>  Normen
> und Werte sind doch eher alltägliche Begriffe.  


Da kannst du durchaus recht haben!


Eine Allegorie ( = etwas anders ausdrücken) ist ein Stilmittel der Rhetorik.

Wert kann stehen für:

Preis, Gegenwert, Martkwert, Geld, Zustand, Güte, Qualität, Inhalt, Sinn, Ideal, Besitz,  Vermögen, Ausbeute, Bedeutung, Belang, Gewicht, Gewinn,  Nutzen, Preis, Preislage, Profit, Qualität, Wertbeständigkeit,



Viele Grüße
Josef

Bezug
                                
Bezug
Rhetorische Mittel: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 10:02 Mi 14.01.2009
Autor: Barbara10b

Ok! ganz eindeutig eine Allegorie :-)

Danke Josef!

Bezug
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