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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:13 Mi 28.03.2012 | Autor: | Frodo86 |
Aufgabe | Analysieren Sie den Dialog unter Einbeziehung kommunikationstheoretischer Aspekte.
Berücksichtigen Sie dabei folgende Aufgaben:
1. Geben Sie den Inhalt des Dialogs in wenigen Sätzen wieder und analysieren Sie seine Entwicklung.
2. Untersuchen Sie das sprachliche Verhalten der Kommunikationspartner unter Einbeziehung des Inhalts- und Beziehungsaspektes.
3. Deuten Sie die non-verbale Kommunikation der Gesprächspartner.
4. Bestimmen Sie, ob eine symmetrische oder komplementäre Kommunikation vorliegt und erläutern Sie die Konsequenzen.
5. Stellen Sie die Intention des Textes dar (Problemgehalt, Gesellschaftsbezug)
Hier der Text zu den Aufgaben:
Peter Stamm: Agnes
[...]Dann sagte Agnes: "Ich bin schwanger ... Ich kriege ein Kind" , sagte sie. "Freust du dich?" Ich stand auf und ging in die Küche, um mir ein Bier zu holen. Als ich zurückkam, saß Agnes auf meinem Schreibtisch und spielte mit einem Kugelschreiber. Ich setze mich neben sie, ohne sie zu berühren. Sie nahm mir die Flasche aus der Hand trank einen Schluck. "Schwangere Frauen sollten keinen Alkohol trinken", sagte ich und lachte verkrampft. Sie boxte mich in die Schulter. "Und?" , fragte sie. "Was sagst du?"
"Nicht gerade,was ich mir vorgestellt habe.Warum?Hast du die Pille vergessen?"
"Der Arzt sagt, es kann auch mit der Pille passieren. Ein Prozent oder so der Frauen, die die Pille nehmen ..."
Ich schüttelte den Kopf und sagte nichts. Agnes begann, leise zu weinen.
"Agnes wird nicht schwanger", sagte ich. "Das war nicht ... Du liebst mich nicht. Nicht wirklich"
"Warum sagst du das? Es ist nicht wahr. Ich habe nie ... nie habe ich das gesagt."
"Ich kenne dich.Ich kenne dich vielleicht besser als du dich selbst."
"Das ist nicht wahr"
Als müsste ich mich selbst überzeugen, sagte ich nur: " Sie ist nicht schwanger."
Agnes rannte ins Schlafzimmer. Ich hörte, wie sie sich aufs Bett warf und laut schluchzte.
Ich folgte ihr und blieb in der Tür stehen. Sie sagte etwas, das ich nicht verstand.
"Was sagst du?"
"Es ist dein Kind"
"Ich will kein Kind. Ich kann kein Kind gebrauchen." " Was soll ich tun?Was willst du denn,dass ich tue? Ich kann es nicht ändern."
Ich setze mich aufs Bett und legte die Hand auf ihre Schulter.
"Ich brauche kein Kind."
"Ich brauche auch kein Kind. Aber ich bekomm eins."
"Man kann das ändern", sagte ich leise.
Agnes sprang auf und schaute mich an mit einer Mischung aus Ekel und Wut. " Du willst, dass ich abtreibe?" " Ich liebe dich.Wir müssen reden." " Immer sagst du, wir müssen reden.Aber du redest nie."
"Jetzt rede ich." " Geh, geh weg.Lass mich. Du widerst mich an mit deiner Geschichte."
Ich verließ das Zimmer. Ich zog mich warm an und ging nach draußen. |
Da ich das in der Form das erste mal mache, also mit der Form der Aufgabenstellung, wäre ich dankbar wenn sich das mal jemand anschauen könnte was ich geschrieben habe und mir evtl verbesserungsvorschläge machen könnte.
Hier mein Text dazu:
Peter Stamm: Agnes
In dem Roman „Agnes“ von Peter Stamm, geht es um einen Mann und seine Freundin Agnes, die unbeabsichtigt Schwanger wird.
Zu Beginn des Textes berichtet Agnes ihrem Freund, dass sie Schwanger wäre, worauf er sehr Distanziert reagiert und sich zuerst ein Bier aus der Küche holt. Hier sind beide Gesprächspartner noch sehr gelassen und eher verspielt als ernst und versuchen vom eigentlichen Thema abzulenken, was sehr gut zu sehen ist, als Agnes ihrem Freund das Bier weg nimmt und er darauf entgegnet „Schwangere Frauen sollten keinen Alkohol trinken“ und dazu verkrampft lacht. Auch das leichte Boxen von Agnes an ihres Freundes Schulter und die leicht neckischen Fragen „Und?“ und „Was sagst du?“ zeigen deutlich das beide noch etwas unsicher sind wie Sie damit umgehen sollen.
Im weiteren Verlauf des Textes versucht der Mann dann die Führung des Gespräches zu übernehmen und macht Agnes dann mit folgender Aussage „Nicht gerade, was ich mir vorgestellt habe.“ Und der Frage „Warum? Hast du die Pille vergessen?“ einen Vorwurf das es ihre Schuld wäre da Sie ja die Pille vergessen hätte.
Da sich Agnes dadurch Unterdruck gesetzt fühlt, versucht Sie sich mit Aussagen wie „ Der Arzt sagt, es kann auch mit der Pille passieren“ und ähnlichem zu Rechtfertigen. Das wortlose Kopf schütteln ihres Freundes ist wie ein weiterer Vorwurf und ein Zeichen der Enttäuschung gegen Agnes. Worauf Agnes mit einem leisen weinen reagiert, was wiederum ihrem Freund ihre Enttäuschung über seine Reaktion zeigen soll.
Mit der Aussage: „Agnes wird nicht schwanger“ und „ Sie ist nicht schwanger“ aus der dritten Person heraus, versucht der Freund sich zurück zu ziehen und sich selbst zu belügen bzw. der Wahrheit aus dem Weg zu gehen.
Im weiteren Verlauf des Textes Wirft der Mann ihr vor das Sie ihn nicht Lieben würde, worauf Agnes mit den Worten: „ Warum sagst du das? Es ist nicht wahr. Ich habe nie … nie habe ich das gesagt.“ reagiert. Womit Sie ihre Enttäuschung ihm gegenüber zeigen möchte. Mit der Entgegnung: „ Ich kenne dich. Ich kenne dich vielleicht besser als du dich selbst.“ Versucht der Mann sich über Sie zu stellen und Ihr einzureden, dass er besser Bescheid weiß als Sie.
Nach einer kurzen Rechtfertigung mit den Worten: „ Das ist nicht wahr.“ Rennt Agnes dann ins Schlafzimmer, wirft sich auf das Bett und fängt laut an zur schluchzen. Durch das schnelle verschwinden aus der Nähe des Mannes und das Laute Schluchzen, möchte Agnes zeigen, dass Ihr Freund Sie verletzt hat und Sie nun von ihm getröstet werden möchte.
Als ihr Freund ihr dann in das Schlafzimmer folgte, aber in der Tür stehen blieb, murmelt Agnes etwas womit Sie ihn dazu bringen möchte das er es hinterfragt oder einfach nur anfängt zu reden.
In dem darauf folgenden Dialog zeigt sich, wie sich langsam die Situation von einer normalen Unterhaltung zu einer Diskussion verändert. Der Satz „ Es ist dein Kind.“ Von Agnes spielt hierbei eine große Rolle, da hier Agnes die sich bisher nur Vorwürfe anhören musste, nun wiederrum ihrem Freund den Vorwurf macht, dass es nicht nur ihr Kind sei sondern auch seins.
Mit der Anapher oder auch Wiederholung „Ich will kein Kind. Ich kann kein Kind gebrauchen.“ Zeigt der Mann, dass er sehr auf sich bezogen ist und sich nicht für die Meinung von Agnes interessiert. Die darauf folgenden Fragen: „Was soll ich tun? Was willst du denn, dass ich tue?“ und die Aussage: „ Ich kann es nicht ändern.“ Zeigt der Mann seine eigene Verzweiflung und Unsicherheit.
Als der Mann sich dann im weiteren Verlauf zu ihr aufs Bett setzt und ihr die Hand auf die Schulter legt, möchte er Sie damit beruhigen und dafür sorgen das die Situation nicht ausartet.
Mit der Wiederholung der Aussage: „Ich brauche kein Kind.“ Möchte der Mann seinen Standpunkt verfestigen und gleichzeitig von ihr hören was Sie darüber denkt. Mit der Antwort: „ Ich brauche auch kein Kind. Aber ich bekomme eins.“ Versucht Agnes ihrem Freund die Situation bewusst zu machen.
Der Mann entgegnet ihr mit den Worten: „Mann kann das ändern“, womit er Sie einerseits dazu bringen möchte darüber nachzudenken, dass Kind abzutreiben und anderseits, ihre Reaktion darauf sehen möchte.
Agnes sprang auf und schaute ihn mit einer Mischung aus Ekel und Wut an, womit Sie zeigen wollte wie erschrocken und fassungslos Sie über ihren Freund ist.
Mit dem darauf folgende Monolog von Agnes : „ Du willst, dass ich abtreibe?“ „Ich liebe dich. Wir müssen reden.“ „Immer sagst du, wir müssen reden. Aber du redest nie.“ „Jetzt rede ich“ „ Geh, geh weg. Lass mich. Du widerst mich an mit deiner Geschichte.“ Zeigt Sie ihre ganze Wut und Verzweiflung ihm gegenüber und möchte gleichzeitig das Gespräch beenden und ihm sagen das Sie jetzt alleine sein möchte.
Zum Ende des Textes verlässt der Mann dann das Zimmer und geht nach draußen, womit er versucht dem Konflikt mit Agnes zu entkommen.
Meiner Meinung nach ist der ganze Text eher Symmetrisch, da Agnes so wie ihr Freund sich nicht unterordnet und jeder dem anderen Vorwürfe macht.
Gesellschaftlich sind in diesem Text sehr viele Parallelen zur heutigen Gesellschaft, da es in der heutigen Zeit oft zu solchen Problemen kommt.
Der Autor des Textes möchte mit diesem Text die heutigen Probleme der Gesellschaft aufzeigen, über die normalerweise niemand reden möchte.
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 18:13 Do 29.03.2012 | Autor: | dennis2 |
Hallo, Frodo86,
Du hast den Inhalt des Dialogs nicht kurz widergegeben, wie es die Aufgabe verlangt, sondern nacherzählt.
Was ist denn der Inhalt des Dialogs? Doch eigentlich nur, daß eine Frau ungeplant schwanger ist und der Mann das Kind nicht haben möchte. Daß sich der Mann ein Bier holt (und derlei Details) ist an diesem Punkt irrelevant und können später genannt und gedeutet werden.
Auch hast Du nicht wirklich dargestellt, wie sich der Dialog entwickelt. Du sagst zwar, daß zuerst eine gelassene, verspielte Stimmung vorherrsche (was ich übrigens gar nicht so sehe), aber danach stellst Du nicht die weitere Entwicklung dar, Du erzählst sie lediglich nach.
Die Punkte 2,3,5 sehe ich gar nicht behandelt. Du musst beispielsweise schon konkret werden und kannst nicht einfach sagen "solche Probleme gibt's heute oft". Und Teilpunkt 4 (Erläuterung der Konsequenzen!) sehe ich eigentlich auch nicht bearbeitet.
Ist Dir denn klar, was mit "Inhalts- und Beziehungsaspekte" gemeint ist und was die Anweisungen "Untersuche" und "Deute" eigentlich bedeuten?
Tut mir leid, aber ich muss ehrlich sagen: Ich finde das Resultat sehr unbefriedigend und unvollständig.
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