VWL Pareto Effizienz < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 10:44 Mo 11.02.2008 | Autor: | freckle |
Aufgabe | Ich möchte die Pareto-Effizienz inkl. dem Pareto-Optimum mit Hilfe eines Diagramms darstellen. Stellt die Indifferenzkurve die Pareto-Effizienz dar. Wobei das Pareto-Optimum dann in der Mitte liegt? |
Darüber hinaus habe ich folgendes Beispiel benutzt, um die Konsumenten- und Produzentenrente (und Gesamtrente)zu erklären:
Bsp Produzentenrente:
5 Sozialpädagogen bieten Beratungsstunden an. Die Opportunitätskosten liegen zwischen 30,00 und 50,00 (in 5er Schritten gestaffelt). Zwei Familien bieten nun 40,00. So werden 2 SoPä das Angebot aufrechterhalten. Einer hat eine Produzentenrente von 10,00 der andere von 5,00.
Wie kann ich dieses Beispiel für die Erklärung der Pareto-Effizienz nutzen. Ich kann es mir nicht passend modellieren!! :-(
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt
|
|
|
|
Hi freckle,
erst einmal herzlich *smile* !!!
> Ich möchte die Pareto-Effizienz inkl. dem Pareto-Optimum
> mit Hilfe eines Diagramms darstellen. Stellt die
> Indifferenzkurve die Pareto-Effizienz dar. Wobei das
> Pareto-Optimum dann in der Mitte liegt?
Das pareto-Optimum liegt auf der Kontraktkurve, die (je nach betrachtetem Bereich) immer die gleichen Grenzraten der Substitutionen der zu betrachtenden Faktoren (z.b. Grenzrate bei der Produktion eines Unternehmens). Also muss in einer pareto-effizienten Allokation gelten:
$ [mm] GRS_{A} [/mm] = [mm] GRS_{B} [/mm] = [mm] Preisverhaeltnis_{x,y} [/mm] $
> Darüber hinaus habe ich folgendes Beispiel benutzt, um die
> Konsumenten- und Produzentenrente (und Gesamtrente) zu erklären:
> 5 Sozialpädagogen bieten Beratungsstunden an. Die
> Opportunitätskosten liegen zwischen 30,00 und 50,00 (in
> 5er Schritten gestaffelt). Zwei Familien bieten nun
> 40,00. So werden 2 SoPä das Angebot aufrechterhalten. Einer
> hat eine Produzentenrente von 10,00 der andere von 5,00.
Dir muss einfach nur klar sein, was das pareto-Optimum bedeutet. Es sagt aus, das eine Allokation gefunden wurde, wo keiner mehr (hier pädagogen oder Familien) besser gestellt werden kann, ohne das jemand anderes schlechter gestellt wird. Dann sollte die Lösung auf der Hand liegen !
> Wie kann ich dieses Beispiel für die Erklärung der
> Pareto-Effizienz nutzen. Ich kann es mir nicht passend
> modellieren!! :-(
Pack die /h in eine Grenznutzenfunktion (für die Pädagogen), und die /h in eine zweite Grenznutzenkurve (für die Familien). Dort wo die Steigung der beiden Kurven identisch ist, liegt ein pareto-Optimum vor...
Liebe Grüße
Analytiker
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 11:49 Mi 13.02.2008 | Autor: | freckle |
Aufgabe | Wie zeichne ich die Indifferenzkurven ein? |
Ich habe mir folgendes überlegt:
Ich erstelle das Diagramm mit Familie 1 (links unten) und Familie 2 (rechts oben). Die Sozialpädagogen verteile ich unten rechts Nr. 2 und oben links Nr. 1.
Familie 1 hat nun 4 Beratunsstunden bei SoPä 2 und 8 bei SoPä 1. Seine GdS: Er würde für 1 Stunde mehr bei SoPä 2 0,5 Std. bei SoPä 1 abgeben.
Familie 2 hat 11 Std. bei SoPä 2 und 2 bei SoPä 1. GdS: Familie 2 würde für eine Std. bei SoPä 1 2 Std. bei SoPä 2 abgeben.
Ich mache ein Tauschgeschäft, wo Familie 1 von Sopä 2 eine Std. dazu bekommt und von SoPä 1 eine weniger.
Um die Indifferenzkurven zeichnen zu können wollte ich die GdS jeweils von den beiden Verteilungspunkten ausgehend zeichnen. Das klappt nicht!
Was mache ich falsch?? Wonach richtet sich die Neigung der Indifferenzkurve?
DANKE!!
|
|
|
|
|
Moin freckle,
> Wie zeichne ich die Indifferenzkurven ein?
so wie man Indifferenzkurven üblich einzeichnet ! Also z.B. X-Achse Gut A, Y-Achse Gut B. Darauf achten das man im Edgeworth beim zweiten Haushalt (oder Produkt) die Sache spiegelverkehrt sehen muss...! Weiterhin daran denken, das Indifferenzkurven streng konvex sind, als notwendige Bedingung für unsere Zwecke.
> Ich erstelle das Diagramm mit Familie 1 (links unten) und
> Familie 2 (rechts oben). Die Sozialpädagogen verteile ich
> unten rechts Nr. 2 und oben links Nr. 1.
> Familie 1 hat nun 4 Beratunsstunden bei SoPä 2 und 8 bei
> SoPä 1. Seine GdS: Er würde für 1 Stunde mehr bei SoPä 2
> 0,5 Std. bei SoPä 1 abgeben.
> Familie 2 hat 11 Std. bei SoPä 2 und 2 bei SoPä 1. GdS:
> Familie 2 würde für eine Std. bei SoPä 1 2 Std. bei SoPä 2
> abgeben.
GdS??? = GRS???
> Ich mache ein Tauschgeschäft, wo Familie 1 von Sopä 2 eine
> Std. dazu bekommt und von SoPä 1 eine weniger.
>
> Um die Indifferenzkurven zeichnen zu können wollte ich die
> GdS jeweils von den beiden Verteilungspunkten ausgehend
> zeichnen. Das klappt nicht!
Ne, das kann auch nicht klappen! Du musst die Indifferenzkurven für die Haushalte erst einmal nach Ihren Nutzen-Verhältnissen einzeichnen, unabhängig davon was SoPä tun. Das für beide Familien dann bitte. Verbindest du dann die Schnittpunkte aller Ind.Kurven (GRS = GRS), dann bekommst du die Kontraktkurve, und erst diese zeigt dir die möglichen effizienten Allokationen an... Alles klaro?
Liebe Grüße
Analytiker
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 13:25 Mi 13.02.2008 | Autor: | freckle |
Aufgabe | Kann ich den Verlauf der Indifferenzkurve fiktiv wählen? |
Also, wieviel die Familie von der Beratung des einen abgibt, um was von dem anderen zu bekommen unter der Voraussetzung, dass er halt immer noch gleich glücklich ist.
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 14:16 Mi 13.02.2008 | Autor: | freckle |
Aufgabe | Ja, aber wie lege ich die Grenzrate der Substitution fest??
|
Die GRS kann ja sinken je weniger ich von SoPä 2 habe. Aber das ist doch subjektiv?
Wenn ich der Familie ein bestimmtes finanzielles Kontingent zur Verfügung stelle und den Preis für die Beratungsstunden festlege, habe ich einen Anfangspunkt der Indifferenzkurve. Dann setze ich für den ersten Schritt die GRS fest und schaue, wieviel von welcher Beratung er sich leisten kann. Im nächsten Schritt kann die GRS anders lauten, da die Familie einen SoPä lieber mag. Ich würde wieder die GRS festlegen und die Verteilung der Geldmittel auf die Beratungen ausrechnen.
Die beiden Familien müssen aber ein unterschiedlich großes Kontigent haben, sonst wären die Kurven in der Edgeworth-Box ja nur spiegelverkehrt, oder?
Eine höhere Indifferenzkurve würde dann bedeuten, dass die Familie mehr Geld zur Verfügung hätte. Ich kann dann ja eine Basis-Indifferenzkurve machen und dann andere gleichmäßig dazu machen (Teile der Indifferenzkkurvenschar).
Ich darf aber nicht angeben, wieviel Beratungsstunden die SoPä anbieten. Denn wenn die Gelder der Familien aufgebraucht, könnten ja teoretisch noch Beratungsstunden zur Verfügung stehen.
Ich bin dir echt dankbar!!!
|
|
|
|
|
Hi freckle,
> Ja, aber wie lege ich die Grenzrate der Substitution fest??
z.B. so: $ GRS = [mm] \bruch{Grenznutzen_{A}}{Grenznutzen_{B}} [/mm] $
> Die GRS kann ja sinken je weniger ich von SoPä 2 habe. Aber
> das ist doch subjektiv?
Jein... aus welcher Sicht ist das subjektiv?
> Wenn ich der Familie ein bestimmtes finanzielles Kontingent
> zur Verfügung stelle
in der Fachterminologie auch Haushaltsbudget(-restriktion) genannt!
> und den Preis für die Beratungsstunden
> festlege, habe ich einen Anfangspunkt der Indifferenzkurve.
> Dann setze ich für den ersten Schritt die GRS fest und
> schaue, wieviel von welcher Beratung er sich leisten kann.
> Im nächsten Schritt kann die GRS anders lauten, da die
> Familie einen SoPä lieber mag. Ich würde wieder die GRS
> festlegen und die Verteilung der Geldmittel auf die
> Beratungen ausrechnen.
> Die beiden Familien müssen aber ein unterschiedlich großes
> Kontigent haben, sonst wären die Kurven in der
> Edgeworth-Box ja nur spiegelverkehrt, oder?
Nein, müssen sie nicht. Dann sind sie halt exakt spiegelverkehrt, wenn die Haushalte die exakt gleichen Präferenzen haben. Dies ist zwar in der Parxis kaum denkbar, aber im Modell durchaus legitim. Also Fazit: gleiche Budgetrestriktion möglich, aber eher praxisfern.
> Eine höhere Indifferenzkurve würde dann bedeuten, dass die
> Familie mehr Geld zur Verfügung hätte. Ich kann dann ja
> eine Basis-Indifferenzkurve machen und dann andere
> gleichmäßig dazu machen (Teile der Indifferenzkkurvenschar).
ja, das ist der richtige Weg !
> Ich darf aber nicht angeben, wieviel Beratungsstunden die
> SoPä anbieten. Denn wenn die Gelder der Familien
> aufgebraucht, könnten ja teoretisch noch Beratungsstunden
> zur Verfügung stehen.
Schon wieder jein: Man geht von einer bestimmten Anfangsausstattung der Öknomie aus. Im Musterfall (wie bei dir) gibt es keine übriggebliebenen Gütereinheiten. Das würde auch wenig Sinn machen, denn wenn es noch im Rahmen der Budgetrestriktion liegt, kann der Haushalt mehr Nutzen erhalten. Aber in der Realität ist das Modell noch wesentlich komplexer: Denn dort werden u.a. noch Überlegen der Haushalte mit einfließen, dass z.B. die Sparneigung mit einführt. Dann verändert sich das ganze Modell, aber dies lassen wir wolh lieber erst einmal außen vor !
> Ich bin dir echt dankbar!!!
Ach wofür denn... freut mich, wenn wir beides das Thema für dich ein wenig erschließen konnten !
Liebe Grüße
Analytiker
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 14:42 Mi 13.02.2008 | Autor: | freckle |
Aufgabe | Wie rechne ich die Grenznutzen aus? Stehen A und B bei mir dann für die SoPä?? |
Was wäre der Grenznutzen für eine weitere Beratungsstunde bei SoPä 2?
...das soll hoffentlich die letzte Frage sein für heute!!
|
|
|
|
|
> Wie rechne ich die Grenznutzen aus? Stehen A und B bei mir dann für die SoPä??
Steht alles in deiner Aufgabe... wie ich in meinem allerersten Post geschrieben habe, sind sehr relevant die Verhältniszahlen, die gegeben sind. Daraus kannst du den Grenznutzen (siehe Def. unten) erstellen. und ja, bei dir wäre das dann der SoPä1 und SoPä2...!
> Was wäre der Grenznutzen für eine weitere Beratungsstunde bei SoPä 2?
Dazu zieh dir mal diese Definition rein, dann dürfte es eigentlich klar sein:
Der Grenznutzen ist ein ökonomischer Begriff, der von der Erkenntnis ausgeht, dass mit zunehmendem Verbrauch der Nutzen eines Gutes für das konsumierende Individuum abnimmt. Er bezeichnet den Nutzenzuwachs, der durch die jeweils letzte verbrauchte Einheit erzielt wurde (z.B.: Wieviel mehr an Genuss bringt das zehnte gegenüber dem neunten Glas Wein?).
Lieeb Grüße
Analytiker
|
|
|
|