Vogel auf Hochspannungsleitung < Elektrotechnik < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:22 Sa 13.10.2007 | Autor: | mowl |
Wie der Titel schon sagt "Vogel auf Hochspannungsleitung". Habe schon stundenlang Google bemüht, aber keine ernsthafte Beantwortung meiner Frage finden können.
Ich verstehe, dass der Vogel nicht gebraten wird, da er keine Verbindung zum Boden (oder sonst einer Leitung hat) und der Vogel somit für keinen Kurzschluss etc. sorgt.
Aber ich würde gerne die Richtigkeit meiner weiterführenden Gedanken überprüft bekommen: Angenommen der Vogel sitzt auf dem Boden und nimmt Erdpotential an. Die Luft ist trocken (er behält also sein Potential, auch wenn er nicht mehr mit dem Boden in Berührung ist). Der Vogel hebt ab, und landet auf der Hochspannungsleitung, welche grad am Spannungsmaximum ist (Wechselstrom - 110 kV). Die Potentialdifferenz beträgt also ca. 110 kV.
Das Potential wird angeglichen - Da der Vogel nur eine sehr geringe elektrische Kapazität besitzt, wird sein Potential durch einen minimalen Stromfluss auf die 110 kV der Leitung angehoben.
In weiterer Folge fließt ständig Strom vom bzw. zum Vogel, da sein Potential ständig der wechselnden Spannung der Hochspannungsleitung angepasst werden muss.
Da die Frequenz der 110 kV-Leitung gering ist (16 2/3 Hz) und die Kapazität des Vogels ebenfalls verschwindend gering ist, passiert dem Vogel durch den nur sehr schwachen ständigen Stromfluss zum Potentialausgleich nichts.
In weiterer Folge fliegt der Vogel wiederum zufällig genau bei Spannungsmaximum wieder los (sein Potential beträgt jetzt 110 kV) und landet auf dem Boden. Durch einen kurzen Stromfluss vom Vogel in das Erdreich spürt der Vogel eventuell ein kleines Kribbeln und hat wieder Erdpotential.
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Gedanken/Fragen dazu:
1) Würde man die Frequenz der Leitung auf bspw. 5 kHz anheben, so würde es auch für den Vogel unangenehm werden (bzw. sogar tödlich enden)?
2) Würde statt des Vogels ein Elefant an der Leitung hängen (ohne Bodenkontakt wiederum), so würde der Elefant aufgrund seiner - im Vergleich zum Vogel - hohen Kapazität den ständigen Stromfluss zum Potentialangleich nicht überleben?
3) Oder ist meine Auffassung gänzlich daneben?
Bitte um ernsthafte Antworten,
mit Dank im Vorraus,
mowl
PS: hatte bisher keine elektrotechnische Ausbildung - das, was ich glaube zu wissen, habe ich mir in den letzten paar Monaten durch diverse Bücher / Online-Quellen angeeignet
PS²: Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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Hallo,
du sagst, der Elephant (schreibt man das noch mit ph?) hat eine Kapazität. Würde ich auch sagen. Das "Ersatzschaltbild" des Elephanten ist also ein Kondensator.
Nun nimm einen riesigen Kondonsator (so groß wie der Elephant) und hänge ihn mit einem Pol an die Hochspannungsleitung. Was wird passieren? Nichts, denn es gilt noch immer: Strom kann nur in einem geschlossenen Stromkreis fließen. Es fließt also KEIN Ladestrom in den Elephanten rein (denk an die Vorlesung Kondensator an Rechteckspannung, da müßte es erklärt worden sein).
Folglich fließt auch kein Strom, wenn Jumbo von der Leitung fällt und den Boden berührt.
Ich hoffe ich hab es gut erklärt, sonst frag nochmal
Viele Grüße
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