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Zum Korrigieren: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 17:56 So 12.07.2009
Autor: Dinker

Hallo

Leider befürchte ich viele Fehler, da meine geistliche Leistungsfähigkeit zu wünschen übrig lässt




Bei seinem Vorhaben, eine Biographie ohne Antoinette, wird er vom Registrator begleitet. Der Spielleiter bleibt über das ganze Dramenstück an Kürmanns Seite. Dies ist in Kürmanns Fall auch absolut notwendig, da er andernfalls geradezu in Passivität versinken (wie wäre das passende Wort?) würde und kaum ein Bein vor das andere kriegen. (ist dieser Ausdruck ok?). Der Registrator zeigt sich sehr zurückhaltend und beobachtet überwiegend das Geschehen und Kürmanns Verhalten. Bei offensichtlichem Fehlverhalten Kürmanns sieht er sich jedoch veranlasst in das Geschehen einzugreifen, um ihn auf das Fehlverhalten aufmerksam machen. Gleichzeitig zeigt er ihm Verbesserungsvorschläge auf, die dazu dienen sollen, dass sein Wunsch nach einer beträchtlichen biographischen Veränderung in Erfüllung geht. Daneben muss er Kürmann immer wieder an sein eigentliches Vorhaben erinnern, da er in diversen Szenen einen zerstreuten Eindruck macht.ss
Aus diesem Grund kann man seine Rolle als Berater Kürmanns bezeichnen.
Die Kommunikation zwischen ihnen bleibt sehr sachlich, was hauptsächlich die Verdienste des Registrators sind, da er auch bei Kürmanns emotionalen Ausbrüchen objektiv bleibt. Neben der beratenden Aufgabe, ist der Registrator auch dafür verantwortlich, dass Kürmann die gegeben Spielregeln einhält. Beispielsweise ist es ihm nicht gestattet, Antoinettes Verhalten zu manipulieren. Daneben ist dem Registrator alleine die Einsicht in das Dossier gestattet, in dem Kürmanns Biographie festgehalten ist, so dass er sich bei den von Kürmann gewünschten Szenen mühelos zurechtfinden kann. Im Weiteren trägt er die biografischen Abänderungen, welche Kürmann in der neuen Fassung erzielen konnte ins Dossier ein. Im Fortlauf der Handlung ist zwischen dem Registrator und Kürmann eine zunehmende Anspannung feststellbar. Nachdem Kürmann trotz unzähligen Wiederholungen die angestrebte Änderung nicht erzielen konnte, wird der Tonfall des Registrators lauter und er deckt Kürmanns charakterlichen Mängeln auf, welche die erfolgreiche Umsetzung seines Vorhabens verunmöglichen. Schlussendlich ist es der Registrator, welcher die Spielregeln, die bisher auf Kürmann beschränkt waren, auf Antoinette überträgt, welche mühelos in der Lage ist die Ehe mit Kürmann zu beenden.  


Ohne jegliche Exposition beginnt gleich die Handlung, womit das Publikum ins kalte Wasser geworfen wird. Denn der Zuschauer wurde nicht über den Inhalt des Stücks aufgeklärt, so dass er orientierungslos Kürmann und Antoinettes Auftritt verfolgt. Erst nach und nach wird das Publikum über die Motive der Handlung aufgeklärt. Dies verfolgt die Absicht, dass sich der Zuschauer bereits ab der ersten Sekunde ganz auf das Stück konzentriert und aufmerksam das Geschehen mitverfolgt, mit der Hoffnung bald die Erklärung für das Wirken geliefert zu bekommen.
In gleicher Unverhofftheit (besseres Wort?) das Stück begann, gestaltet sich auch der Schluss. Nachdem Antoinette Kürmann verlassen hat und der Registrator Kürmann vor Augen führt, was dies für ihn bedeutet, schliesst der Vorhang. Dies kann für den Zuschauer enttäuschend wirken, da nun endlich mit Antoinettes Entschluss Kürmann zu verlassen, die langersehnte Veränderung eingetroffen ist und deshalb als Höhepunkt des Dramas gesehen werden kann, wird die Vorführung abrupt beendet. Jedoch erreicht Max Frisch mit diesem offenen Schluss genau sein Ziel. Der Zuschauer beginnt das Stück zu reflektieren und skizziert sich den weitern Verlauf Kürmanns Leben in seiner Gedankenwelt auf.

Danke
Gruss Dinker


        
Bezug
Zum Korrigieren: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:58 Mo 13.07.2009
Autor: mmhkt

Grüezi,

> Hallo
>  
> Leider befürchte ich viele Fehler, da meine geistliche
> Leistungsfähigkeit zu wünschen übrig lässt

Na, fürs "geistliche" wäre auch eher ein Seelsorger zuständig. ;-)



> Bei seinem Vorhaben, eine Biographie ohne Antoinette, wird
> er vom Registrator begleitet. Der Spielleiter bleibt über
> das ganze Dramenstück an Kürmanns Seite. Dies ist in
> Kürmanns Fall auch absolut notwendig, da er andernfalls
> geradezu in Passivität versinken (wie wäre das passende
> Wort?) würde und kaum ein Bein vor das andere kriegen.
> (ist dieser Ausdruck ok?).

Alternative:
Statt "Passivität" könntest Du auch "Lethargie" nehmen, das passte auch zu "versinken".
"versinken" passt dann, wenn Kürmann erst noch aktiv ist und sich erst in den Zustand der Passivität/Lethargie bewegt. Falls er diesen Zustand aber schon zu Anfang hat, könntest Du auch "verharren" nehmen.
"ein Bein vor das andere kriegen" ist umgangssprachlich üblich - ob es in deiner Arbeit passt, ist eine andere Sache. Eine mögliche und einfache Alternative wäre z.B.: "[...]und kaum einen Schritt tun könnte."

> Der Registrator zeigt sich sehr
> zurückhaltend und beobachtet überwiegend das Geschehen
> und Kürmanns Verhalten. Bei offensichtlichem Fehlverhalten
> Kürmanns sieht er sich jedoch veranlasst in das Geschehen
> einzugreifen, um ihn auf das Fehlverhalten aufmerksam
> machen. Gleichzeitig zeigt er ihm Verbesserungsvorschläge
> auf, die dazu dienen sollen, dass sein Wunsch nach einer
> beträchtlichen biographischen Veränderung in Erfüllung
> geht. Daneben muss er Kürmann immer wieder an sein
> eigentliches Vorhaben erinnern, da er in diversen Szenen
> einen zerstreuten Eindruck macht.
>  Aus diesem Grund kann man seine Rolle als Berater
> Kürmanns bezeichnen.
> Die Kommunikation zwischen ihnen bleibt sehr sachlich, was
> hauptsächlich die Verdienste des Registrators sind, (eher: "das Verdienst des Registrators ist" oder "dem Registrator zu verdanken ist") da er
> auch bei Kürmanns emotionalen Ausbrüchen objektiv bleibt.
> Neben der beratenden Aufgabe, (Komma weglassen) ist der Registrator auch
> dafür verantwortlich, dass Kürmann die gegebenen
> Spielregeln einhält. Beispielsweise ist es ihm nicht
> gestattet, Antoinettes Verhalten zu manipulieren. Daneben
> ist dem Registrator alleine die Einsicht in das Dossier
> gestattet, in dem Kürmanns Biographie festgehalten ist, so
> dass er sich bei den von Kürmann gewünschten Szenen
> mühelos zurechtfinden kann. Im Weiteren trägt er die
> biografischen Abänderungen, welche Kürmann in der neuen
> Fassung erzielen konnte ins Dossier ein. Im Fortlauf der
> Handlung ist zwischen dem Registrator und Kürmann eine
> zunehmende Anspannung feststellbar. Nachdem Kürmann trotz
> unzähligenr Wiederholungen die angestrebte Änderung nicht
> erzielen konnte, wird der Tonfall des Registrators lauter
> und er deckt Kürmanns charakterlichen Mängeln auf, welche
> die erfolgreiche Umsetzung seines Vorhabens
> verunmöglichen. (einfacher und damit besser zu lesen wäre "unmöglich machen" oder "verhindern") Schlussendlich ist es der Registrator,
> welcher die Spielregeln, die bisher auf Kürmann
> beschränkt waren, auf Antoinette überträgt, welche
> mühelos in der Lage ist die Ehe mit Kürmann zu beenden.  
>
>
> Ohne jegliche Exposition beginnt gleich die Handlung, womit
> das Publikum ins kalte Wasser geworfen wird. Denn der
> Zuschauer wurde nicht über den Inhalt des Stücks
> aufgeklärt, so dass er orientierungslos Kürmanns und
> Antoinettes Auftritt verfolgt. Erst nach und nach wird das
> Publikum über die Motive der Handlung aufgeklärt. Dies
> verfolgt die Absicht, dass sich der Zuschauer bereits ab
> der ersten Sekunde ganz auf das Stück konzentriert und
> aufmerksam das Geschehen mitverfolgt, mit in der Hoffnung bald
> die Erklärung für das Wirken geliefert zu bekommen.
>  In gleicher Unverhofftheit (besseres Wort?) das Stück
> begann, gestaltet sich auch der Schluss.

Alternative:
So unvermittelt wie das Stück begann[...]


> Nachdem Antoinette Kürmann verlassen hat und der Registrator Kürmann vor
> Augen führt, was dies für ihn bedeutet, schliesst ("schliesst sich" oder "fällt") der
> Vorhang. Dies kann für den Zuschauer enttäuschend wirken,
> da nun endlich mit Antoinettes Entschluss Kürmann zu
> verlassen, die langersehnte Veränderung eingetroffen ist
> und deshalb als Höhepunkt des Dramas gesehen werden kann,
> wird die Vorführung abrupt beendet.

Der Satz ist am Ende leider aus dem Ruder gelaufen.
Wenn Du das in zwei kürzere Sätze umformulierst, wird es einfacher und klarer.
Nimm zuerst als Höhepunkt der Handlung die Veränderung der Lage durch Antoinettes Entschluss und dann erst in einem neuen Satz die mögliche Enttäuschung der Zuschauer durch das abrupte Ende.


> Jedoch erreicht Max Frisch mit diesem offenen Schluss genau sein Ziel. Der
> Zuschauer beginnt das Stück zu reflektieren und skizziert
> sich den weiteren Verlauf von Kürmanns Leben in seiner
> Gedankenwelt auf.
>
> Danke
>  Gruss Dinker
>  

Wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Schönen Gruß
mmhkt

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