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Forum "Sonstiges (Deutsch)" - buddenbrooks
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buddenbrooks: themen
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:46 So 27.07.2008
Autor: mef

halli hallo,
über die ferien haben wir aufbekommen die buddenbrooks zu lesen.
hauptsächlich geht es um den verfall.
jedoch hätt ich gern gewusst, was ihr  so darüber in der schule besprochen habt.
übrigens hab ich es fertig gelesen.

dank im voraus
gruß mef

        
Bezug
buddenbrooks: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 23:35 So 27.07.2008
Autor: Analytiker

Hi mef,

> über die ferien haben wir aufbekommen die buddenbrooks zu lesen.

oje, das nicht dankbar *lach*!

> hauptsächlich geht es um den verfall. jedoch hätt ich gern gewusst,
> was ihr  so darüber in der schule besprochen habt.

Also das der "Verfall" als solches im Mittelpunkt der Betrachtung von Thomas mann steht, ist ja offensichtlich. Aber was genau "verfällt" denn? Nur die Kaufmannsfamilie, oder auch noch gewisse Werte und Normen, die durch "andere Dinge" ersetzt werden...? Denk mal in dir Richtung.

> übrigens hab ich es fertig gelesen.

[ok] fleißiges Bienchen... ist aber auch ne Schwarte! ;-)

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

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buddenbrooks: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:14 Mo 28.07.2008
Autor: mef

also,
ich würde sagen ,dass bezogen auf die werte vor allem die männlichen nachfolger  nicht mehr so nah zur religion stehen.

außerdem ist das absolvieren des gymnasiums hat in den augen der kaufmannsleute,wie z.b. thomas buddenbrooks,
eine wic htigere rolle eingenommen.
denn sonst allgemein die einstellung dass das absolvieren der realschule reichen würde, da man dadurch schon ins geschäftsleben einsteigen kann.
thomas meinte, hätte  er noch einen sohn würde er ihn das gymnasium absolvieren lassen.

das hat nicht unbedingt viel mit den werten zu tun,
aber es ist bemerkenswert wie die familie buddenvrooks schrumpft und im gegensatz dazu die der hagenströms, der konkurrenz, wächst.

bei den buddenbrooks nimmt die liebe zur kunst b.z.w. zur musik zu.
jedoch schadet dies um im geschäftsleben aufzusteigen

mehr fällt mir nicht ein
könntest du vielleicht ergänzen

dank im voraus
gruß mef

Bezug
                        
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buddenbrooks: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:42 Mo 28.07.2008
Autor: mef

die angelegenheit mit der religion ist ja eigentlich so,dass anfangs der urgroßvater von hanno nicht sehr religiös war,
erst in den nächsten generationen nahm die religiösität zu

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Bezug
buddenbrooks: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 08:19 Di 29.07.2008
Autor: Josef

Hallo mef,

2. Der Verfall

Der Verfall der Familie Buddenbrook erstreckt sich über vier Generationen hinweg und lässt sich durch zwei „über Kreuz verlaufende Linien“ 1 darstellen. Es findet ein Wachstum der Vergeistigung statt, dem ein Abfall der körperlichen Vitalität und eine finanzielle Schwächung der Firma Buddenbrook gegenübersteht, die den Verfall der Familie Buddenbrook in Zahlen messbar widerspiegelt. Dabei muss beachtet werden, dass die physischen und finanziellen Verfallserscheinungen die Symptome, nicht jedoch die Ursachen des Niedergangs der Familie Buddenbrook sind2. Sie sind die Objektivierung des abnehmenden Lebenswillens. Die Buddenbrooks erkennen, dass Leben Leiden verursacht und verweigern sich deshalb der Abhängigkeit von ihrem Willen zum Leben, ihren natürlichen Instinkten. Sie beginnen über sich selbst zu reflektieren, sich also vom Subjekt zum Objekt zu wandeln. Dieser wachsende Widerwillen gegen das grausame Leben und die daraus resultierende Sehnsucht nach Erlösung zeigt sich durch zunehmende Vergeistigung in verschiedenen Bewusstseinsstufen3. Die Fantasie entfremdet die Buddenbrooks dabei mehr und mehr der Wirklichkeit4.

3. Ursache des Verfalls: Vergeistigung

Auf psychischer Ebene lässt sich von Generation zu Generation eine Zunahme an Selbstreflexivität und eine damit einhergehende wachsende Beschäftigung mit geistigen Dingen feststellen. Das Empfindungs- und Denkvermögen, bei Johann Buddenbrook senior noch ausschließlich auf das Geschäft und den Erfolg fokussiert (S. 8), wird schon bei seinem Sohn Johann „Jean“ Buddenbrook feiner. Er kann sich die Existenz eines Schicksals vorstellen, das in die menschlichen Geschäfte eingreift und alle rationalen Berechnungen zerstört (S. 22/23). Bereits zu Beginn des Romans wird auf seine Religiosität und Frömmigkeit vorausgedeutet, wenn er seinen über den Katechismus witzelnden Vater „mit Vorwurf in der Stimme“ ermahnt (S. 10). Jean ersetzt das Selbstvertrauen, das sein Vater noch besitzt, durch Gottvertrauen und gibt dadurch einen Teil seiner Verantwortlichkeit für gewisse Dinge ab5.

Noch eine Stufe weiter in der Sensibilisierung dringt Jeans Sohn Thomas, der sich in seiner Lebenskrise mit Schopenhauer beschäftigt (S. 654-659). Er kann, obwohl er „hie und da mit einer kleinen Neigung zum Katholicismus gespielt hatte“ (S. 653), nichts mit der schwärmerischen „Pseudoreligiosität“6 seines Vaters anfangen. Dazu ist er zu kritisch und vor allen Dingen „zu geistreich und zu metaphysisch bedürftig“ (S. 652). Kaum hat er sich allerdings mit Schopenhauer auseinandergesetzt und sich einige Vorsätze gefasst, schämt er sich für seine „geistigen Extravaganzen“ (S. 659), die mit seinem Kaufmannsberuf schlecht einhergehen. Dadurch wird deutlich, dass sich in der Figur Thomas Buddenbrook die zwei Strukturlinien kreuzen. Er liegt zwischen Lebenswillen und Sehnsucht nach Erlösung, zwischen seinem Kaufmannsberuf und seinen ästhetisch-philosophischen Neigungen – eine besonders leidvolle Position7. In seinem Sohn Hanno vollendet sich dann der Sensibilisierungsprozess8.

[...]

[]Fundstelle

Viele Grüße
Josef

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