UntergruppeDefinition Untergruppe
Universität
Eine nichtleere Teilmenge einer Gruppe heißt eine Untergruppe von , wenn mit der Verknüpfung aus selbst eine Gruppe ist.
Setzt man für zwei nichtleere Teilmenge und einer Gruppe
und
,
so kann man die folgenden Unterraumkriterien formulieren:
Es sei eine Gruppe und eine nichtleere Teilmenge. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:
a) ist eine Untergruppe von .
b) Aus folgt und .
c) und .
d) und .
e) Aus folgt: .
f) .
g) .
Für endliche Gruppen kann man noch ein günstigeres Kriterium formulieren:
Eine nichtleere endliche Teilmenge einer Gruppe ist genau dann eine Untergruppe, wenn mit alle auch in liegt, d.h. wenn gilt.
Beispiele
a) In jeder Gruppe sind stets und Untergruppen, die sogenannten trivialen Untergruppen. Klar ist auch, dass jede Untergruppe einer Untergruppe von auch Untegrgruppe von ist.
b) ist eine Untergruppe von , ist eine Untergruppe von . Für jede natürliche Zahl ist eine Untergruppe von . Ist ein Teiler von , dann ist jedes Vielfache von auch Vielfaches von . Folglich ist , und es ist eine Untergruppe von .
c) Sei die Kleinsche Vierergruppe. Es sind , und Untergruppen von .
d) Sei eine nichtleere Menge, die symmetrische Gruppe von und für ein festes Element sei
.
Für gilt: ; d.h. . Außerdem ist äquivalent zu , also ist auch . Daher ist eine Untergruppe von .
e) In der symmetrischen Gruppe betrachten wir für jedes die Teilmenge
.
Die sind Untergruppen von , Außerdem sieht man, dass für auch eine Untergruppe von ist. Es handelt sich bei diesen nur um eine andere Schreibweise der symmetrischen Gruppen (triviale Isomorphie). Fasst man die in der angegebenen Weise als Untergruppen von auf, so ist für eine Untergruppe von .
f) Wie man durch einfaches Ausrechnen der Produkte bestätigt, ist
eine Untergruppe von . Dies ist eine Realisierung der Kleinschen Vierergruppe, da durch die Festlegung die Struktur der Vierergruppe bereits festgelegt ist.
g) Der Satz von Cayley lautet unter Verwendung des Begriffs Untergruppe: Jede Gruppe ist isomorph zu einer Untergruppe der symmetrischen Gruppe .
Interessant ist es natürlich, wie sich Untergruppen bei homomorphen Abbildungen verhalten:
Es seien Gruppen, eine Untergruppe von , eine Untergruppe von und ein Homomorphismus. Dann gilt:
a) Das Bild ist eine Untergruppe von .
b) Das Urbild ist eine Untergruppe von .
Die Sonderfälle und ergeben:
a) ist eine Untergruppe von .
b) ist eine Untergruppe von .
Als Bild eines inneren Automorphismismus ist mit jeder Untergruppe von und jedem auch eine Untergruppe von . Die Untergruppen , , heißen die zu konjugierten Untergruppen. Untergruppen von heißen also konjugiert, wenn es ein gibt mit . Man sieht leicht ein, dass die durch " ist konjugiert zu " definierte Relation auf der Menge der Untergruppen von eine Äquivalenzrelation ist. Die zugehörigen Äquivalenzklassen heißen Klassen konjugierter Untergruppen. Die Menge alles Untergruppen zerfällt also in disjunkte Klassen konjugierter Untergruppen. In abelschen Gruppen gilt stets , d.h. in abelschen Gruppen bestehen die Klassen konjugierter Untergruppen jeweils aus genau einem Element.
Wie verhalten sich Untergruppen bei Mengenoperationen?
1) inneres Produkt
Es seien Untergruppen einer Gruppe . Es ist genau dann eine Untergruppe, wenn gilt. Sind also Untergruppen einer abelschen Gruppe , dann ist eine Untergruppe von .
2) Durchschnitt
Ist eine Gruppe, eine nichtleere Menge und eine Familie von Untergruppen von , dann ist auch eine Untergruppe von .
3) Vereinigung
Die Vereinigung von Untergruppen ist im allgemeinen keine Untergruppe.
Quelle: isbn3446130799
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